Martin Lintzel (* 28. Februar 1901 in Magdeburg; † 15. Juli 1955 in Halle) war ein deutscher Historiker. Martin Lintzel war der Sohn eines protestantischen Geistlichen. Er studierte von 1919 bis 1925 Geschichte an der Universität Halle. Während seines Studiums wurde er 1919 Mitglied der Sängerschaft Fridericiana Halle. Sein akademischer Lehrer war Albert Werminghoff. 1924 wurde Lintzel mit der Arbeit Die Beschlüsse der deutschen Hoftage von 911 bis 1056 bei Robert Holtzmann promoviert. Ein Jahr später legte er sein Staatsexamen ab. 1927 erfolgte die Habilitation für das Fach Mittelalterliche Geschichte. 1931 vertrat er den vakanten Lehrstuhl an der Universität Halle, 1934 erhielt er einen Lehrauftrag.

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  • Martin Lintzel (* 28. Februar 1901 in Magdeburg; † 15. Juli 1955 in Halle) war ein deutscher Historiker. Martin Lintzel war der Sohn eines protestantischen Geistlichen. Er studierte von 1919 bis 1925 Geschichte an der Universität Halle. Während seines Studiums wurde er 1919 Mitglied der Sängerschaft Fridericiana Halle. Sein akademischer Lehrer war Albert Werminghoff. 1924 wurde Lintzel mit der Arbeit Die Beschlüsse der deutschen Hoftage von 911 bis 1056 bei Robert Holtzmann promoviert. Ein Jahr später legte er sein Staatsexamen ab. 1927 erfolgte die Habilitation für das Fach Mittelalterliche Geschichte. 1931 vertrat er den vakanten Lehrstuhl an der Universität Halle, 1934 erhielt er einen Lehrauftrag. Obwohl er sich gegen die von der SS und dem nationalsozialistischen Chef-Ideologen Alfred Rosenberg vertretene These stellte, Karl der Große sei ein „Sachsenschlächter“ gewesen, wurde er im März 1935 auf den Lehrstuhl für Mittelalterliche und Neuere Geschichte an der Universität Kiel berufen. Nach Konflikten mit der Kieler Parteipresse und der Studentenschaft wurde Lintzel 1936 auf eine außerordentliche Professur nach Halle zurückversetzt. Während des Krieges wurde er zum ordentlichen Professor ernannt. 1944 diente er für zwei Monate in einem Landesschützenbataillon, erkrankte jedoch an Depressionen. Durch eine Behandlung in der Universitätsnervenklinik wurde seine Arbeitsfähigkeit wiederhergestellt. Über zehn Jahre lehrte er in Halle, bis er 1953 durch den Tod seiner Frau und den Selbstmord seines Freundes Karl Griewank erneut an einer schweren Depression erkrankte und sich zwei Jahre später das Leben nahm. Nach 1945 wurde er zum Ordentlichen Mitglied der Sächsischen und Deutschen Akademie der Wissenschaften sowie korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften und der Monumenta Germaniae Historica gewählt. Lintzel war auch Mitglied der Historischen Kommission für Niedersachsen und des Wissenschaftlichen Beirats beim Staatssekretariat für Hochschulwesen der DDR. Lintzels Grab befindet sich auf dem Laurentius-Friedhof in Halle. (de)
  • Martin Lintzel (* 28. Februar 1901 in Magdeburg; † 15. Juli 1955 in Halle) war ein deutscher Historiker. Martin Lintzel war der Sohn eines protestantischen Geistlichen. Er studierte von 1919 bis 1925 Geschichte an der Universität Halle. Während seines Studiums wurde er 1919 Mitglied der Sängerschaft Fridericiana Halle. Sein akademischer Lehrer war Albert Werminghoff. 1924 wurde Lintzel mit der Arbeit Die Beschlüsse der deutschen Hoftage von 911 bis 1056 bei Robert Holtzmann promoviert. Ein Jahr später legte er sein Staatsexamen ab. 1927 erfolgte die Habilitation für das Fach Mittelalterliche Geschichte. 1931 vertrat er den vakanten Lehrstuhl an der Universität Halle, 1934 erhielt er einen Lehrauftrag. Obwohl er sich gegen die von der SS und dem nationalsozialistischen Chef-Ideologen Alfred Rosenberg vertretene These stellte, Karl der Große sei ein „Sachsenschlächter“ gewesen, wurde er im März 1935 auf den Lehrstuhl für Mittelalterliche und Neuere Geschichte an der Universität Kiel berufen. Nach Konflikten mit der Kieler Parteipresse und der Studentenschaft wurde Lintzel 1936 auf eine außerordentliche Professur nach Halle zurückversetzt. Während des Krieges wurde er zum ordentlichen Professor ernannt. 1944 diente er für zwei Monate in einem Landesschützenbataillon, erkrankte jedoch an Depressionen. Durch eine Behandlung in der Universitätsnervenklinik wurde seine Arbeitsfähigkeit wiederhergestellt. Über zehn Jahre lehrte er in Halle, bis er 1953 durch den Tod seiner Frau und den Selbstmord seines Freundes Karl Griewank erneut an einer schweren Depression erkrankte und sich zwei Jahre später das Leben nahm. Nach 1945 wurde er zum Ordentlichen Mitglied der Sächsischen und Deutschen Akademie der Wissenschaften sowie korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften und der Monumenta Germaniae Historica gewählt. Lintzel war auch Mitglied der Historischen Kommission für Niedersachsen und des Wissenschaftlichen Beirats beim Staatssekretariat für Hochschulwesen der DDR. Lintzels Grab befindet sich auf dem Laurentius-Friedhof in Halle. (de)
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  • Martin Lintzel (* 28. Februar 1901 in Magdeburg; † 15. Juli 1955 in Halle) war ein deutscher Historiker. Martin Lintzel war der Sohn eines protestantischen Geistlichen. Er studierte von 1919 bis 1925 Geschichte an der Universität Halle. Während seines Studiums wurde er 1919 Mitglied der Sängerschaft Fridericiana Halle. Sein akademischer Lehrer war Albert Werminghoff. 1924 wurde Lintzel mit der Arbeit Die Beschlüsse der deutschen Hoftage von 911 bis 1056 bei Robert Holtzmann promoviert. Ein Jahr später legte er sein Staatsexamen ab. 1927 erfolgte die Habilitation für das Fach Mittelalterliche Geschichte. 1931 vertrat er den vakanten Lehrstuhl an der Universität Halle, 1934 erhielt er einen Lehrauftrag. (de)
  • Martin Lintzel (* 28. Februar 1901 in Magdeburg; † 15. Juli 1955 in Halle) war ein deutscher Historiker. Martin Lintzel war der Sohn eines protestantischen Geistlichen. Er studierte von 1919 bis 1925 Geschichte an der Universität Halle. Während seines Studiums wurde er 1919 Mitglied der Sängerschaft Fridericiana Halle. Sein akademischer Lehrer war Albert Werminghoff. 1924 wurde Lintzel mit der Arbeit Die Beschlüsse der deutschen Hoftage von 911 bis 1056 bei Robert Holtzmann promoviert. Ein Jahr später legte er sein Staatsexamen ab. 1927 erfolgte die Habilitation für das Fach Mittelalterliche Geschichte. 1931 vertrat er den vakanten Lehrstuhl an der Universität Halle, 1934 erhielt er einen Lehrauftrag. (de)
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