Markus Rehm (* 22. August 1988 in Göppingen) ist ein deutscher Leichtathlet im Behindertensport (Klasse T/F44). Er ist auf den Weitsprung und die Sprintstrecken spezialisiert. Markus Rehm ist Orthopädietechniker-Meister. Als 14-jähriger Wakeboarder verlor er bei einem Unfall im Rahmen eines Wakeboard-Trainings (August 2003) sein rechtes Bein unterhalb des Knies. Dennoch kehrte er schnell wieder zum Sport zurück und wurde 2005 deutscher Vize-Jugendmeister im Wakeboarden. Danach widmete er sich vermehrt der Leichtathletik und startete zunächst für den TG Reichenbach u. R. 2008 wechselte er zum TSV Bayer 04 Leverkusen, wo Steffi Nerius seitdem seine Trainerin ist. Bei den IWAS-Junioren-Weltmeisterschaften 2009 gewann er die Goldmedaille im Weitsprung und wurde Fünfter über 100 und Sechster üb

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  • Markus Rehm (* 22. August 1988 in Göppingen) ist ein deutscher Leichtathlet im Behindertensport (Klasse T/F44). Er ist auf den Weitsprung und die Sprintstrecken spezialisiert. Markus Rehm ist Orthopädietechniker-Meister. Als 14-jähriger Wakeboarder verlor er bei einem Unfall im Rahmen eines Wakeboard-Trainings (August 2003) sein rechtes Bein unterhalb des Knies. Dennoch kehrte er schnell wieder zum Sport zurück und wurde 2005 deutscher Vize-Jugendmeister im Wakeboarden. Danach widmete er sich vermehrt der Leichtathletik und startete zunächst für den TG Reichenbach u. R. 2008 wechselte er zum TSV Bayer 04 Leverkusen, wo Steffi Nerius seitdem seine Trainerin ist. Bei den IWAS-Junioren-Weltmeisterschaften 2009 gewann er die Goldmedaille im Weitsprung und wurde Fünfter über 100 und Sechster über 200 Meter. Ein Jahr später wiederholte er den Titelgewinn im Weitsprung und gewann auch Gold über 200 und Silber über 100 Meter. Seit 2009 tritt Rehm bei den Männern an. Beim Paralympic Worldcup wurde er Zweiter im Weitsprung, bei den IWAS-Weltmeisterschaften in Bangalore gewann er mit der Europarekordweite von 6,75 Metern den Titel im Weitsprung, ebenso mit der 4-mal-100-Meter-Staffel. Über 200 Meter verpasste er als Viertplatzierter knapp eine weitere Medaille. 2011 verteidigte Rehm in Christchurch seinen Titel bei den IPC-Weltmeisterschaften mit der Weltrekordweite von 7,09 Metern. Eine weitere Medaille verpasste er als Viertplatzierter knapp mit der 4-mal-100-Meter-Staffel, über 100 Meter wurde er Zehnter. 2012 gewann er zunächst die Titel im Weitsprung und über 100 Meter bei den Europameisterschaften in Stadskanaal. Höhepunkt der Saison und der Karriere wurden die Paralympischen Spiele 2012 in London. Im Weitsprung gewann er vor seinem Landsmann Wojtek Czyz den Weitsprung und verbesserte seine eigene Rekordweite um 26 Zentimeter auf 7,35 Meter. Beim Integrativen Sportfest in Leverkusen konnte Rehm 2013 den Weltrekord im Weitsprung (Behindertensport, Klasse T/F 44) auf 7,54 Meter verbessern. 2010, 2011, 2012 und 2013 gewann Rehm die Titel im Weitsprung bei den Deutschen Meisterschaften. Nach Rehms eigener Aussage ist es sein Ziel wie schon zuvor Oscar Pistorius in offiziellen Wettbewerben gegen „nichtbehinderte“ Athleten antreten zu können. Mit den seit 2012 gezeigten Leistungen wäre ihm dies möglich, so hätte er mit seiner bei den IPC-Weltmeisterschaften am 24. Juli 2013 gesprungenen T44-Weltrekordweite von 7,95 Metern die Qualifikationsnorm für die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2013 von 7,65 Metern erreicht und dort rechnerisch den dritten Platz belegt. Am 26. Juli 2014 gewann Rehm mit einer Weite von 8,24 Metern die Deutsche Meisterschaft der nichtbehinderten Sportler. Er schlug dabei den ehemaligen Europameister Christian Reif (8,20 Meter) und verbesserte seinen eigenen Paralympics-Weltrekord dabei um 29 Zentimeter. Das Resultat galt zunächst nur unter Vorbehalt, da geklärt werden sollte, ob seine Prothesen ihm keinen unerlaubten Vorteil verschaffen. Am 30. Juli 2014 entschied der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV), dass Rehm nicht an den Leichtathletik-Europameisterschaften 2014 teilnehmen darf. Laut Verbandspräsident Clemens Prokop bestehen „deutliche Zweifel, dass Sprünge mit Beinprothese und mit einem natürlichen Sprunggelenk vergleichbar sind.“ Messungen der Biomechaniker hatten ergeben, dass Rehm beim Anlauf kurz vor dem Absprung deutlich langsamer war als andere Männer bei vergleichbaren 8-Meter-Sprüngen und er trotzdem beim Absprung eine höhere Vertikalgeschwindigkeit erreichte als Christian Reif. Rehms Trainerin Steffi Nerius kritisierte, dass die Messungen nicht schon früher durchgeführt worden waren, allerdings konnte Markus Rehm eine vom DLV angebotene Messung drei Wochen vor den Meisterschaften nicht wahrnehmen. Auf rechtliche Schritte gegen die Nichtnominierung verzichtete Rehm. Die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Verena Bentele, kritisierte die Entscheidung: „Ich hätte es gut gefunden, wenn der DLV ein Statement abgegeben und die Inklusion ernsthaft vorangetrieben hätte.“Im November entschied der DLV, dass Rehm zwar seinen Titel als Weitsprung-Meister behalten und auch in Zukunft gemeinsam mit nichtbehinderten Sportlern starten darf, aber getrennt von ihnen gewertet wird. Ein durch die Prothese gegebener Vorteil sei nach den Untersuchungen wahrscheinlich, aber nicht absolut sicher. 2014 wurde Rehm als Behindertensportler des Jahres ausgezeichnet. 2015 wurde Rehm mit der Weltrekordweite von 8,40 m zum dritten Mal Weltmeister. 2016 war er Fahnenträger der deutschen Paralympics-Mannschaft in Rio de Janeiro. (de)
  • Markus Rehm (* 22. August 1988 in Göppingen) ist ein deutscher Leichtathlet im Behindertensport (Klasse T/F44). Er ist auf den Weitsprung und die Sprintstrecken spezialisiert. Markus Rehm ist Orthopädietechniker-Meister. Als 14-jähriger Wakeboarder verlor er bei einem Unfall im Rahmen eines Wakeboard-Trainings (August 2003) sein rechtes Bein unterhalb des Knies. Dennoch kehrte er schnell wieder zum Sport zurück und wurde 2005 deutscher Vize-Jugendmeister im Wakeboarden. Danach widmete er sich vermehrt der Leichtathletik und startete zunächst für den TG Reichenbach u. R. 2008 wechselte er zum TSV Bayer 04 Leverkusen, wo Steffi Nerius seitdem seine Trainerin ist. Bei den IWAS-Junioren-Weltmeisterschaften 2009 gewann er die Goldmedaille im Weitsprung und wurde Fünfter über 100 und Sechster über 200 Meter. Ein Jahr später wiederholte er den Titelgewinn im Weitsprung und gewann auch Gold über 200 und Silber über 100 Meter. Seit 2009 tritt Rehm bei den Männern an. Beim Paralympic Worldcup wurde er Zweiter im Weitsprung, bei den IWAS-Weltmeisterschaften in Bangalore gewann er mit der Europarekordweite von 6,75 Metern den Titel im Weitsprung, ebenso mit der 4-mal-100-Meter-Staffel. Über 200 Meter verpasste er als Viertplatzierter knapp eine weitere Medaille. 2011 verteidigte Rehm in Christchurch seinen Titel bei den IPC-Weltmeisterschaften mit der Weltrekordweite von 7,09 Metern. Eine weitere Medaille verpasste er als Viertplatzierter knapp mit der 4-mal-100-Meter-Staffel, über 100 Meter wurde er Zehnter. 2012 gewann er zunächst die Titel im Weitsprung und über 100 Meter bei den Europameisterschaften in Stadskanaal. Höhepunkt der Saison und der Karriere wurden die Paralympischen Spiele 2012 in London. Im Weitsprung gewann er vor seinem Landsmann Wojtek Czyz den Weitsprung und verbesserte seine eigene Rekordweite um 26 Zentimeter auf 7,35 Meter. Beim Integrativen Sportfest in Leverkusen konnte Rehm 2013 den Weltrekord im Weitsprung (Behindertensport, Klasse T/F 44) auf 7,54 Meter verbessern. 2010, 2011, 2012 und 2013 gewann Rehm die Titel im Weitsprung bei den Deutschen Meisterschaften. Nach Rehms eigener Aussage ist es sein Ziel wie schon zuvor Oscar Pistorius in offiziellen Wettbewerben gegen „nichtbehinderte“ Athleten antreten zu können. Mit den seit 2012 gezeigten Leistungen wäre ihm dies möglich, so hätte er mit seiner bei den IPC-Weltmeisterschaften am 24. Juli 2013 gesprungenen T44-Weltrekordweite von 7,95 Metern die Qualifikationsnorm für die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2013 von 7,65 Metern erreicht und dort rechnerisch den dritten Platz belegt. Am 26. Juli 2014 gewann Rehm mit einer Weite von 8,24 Metern die Deutsche Meisterschaft der nichtbehinderten Sportler. Er schlug dabei den ehemaligen Europameister Christian Reif (8,20 Meter) und verbesserte seinen eigenen Paralympics-Weltrekord dabei um 29 Zentimeter. Das Resultat galt zunächst nur unter Vorbehalt, da geklärt werden sollte, ob seine Prothesen ihm keinen unerlaubten Vorteil verschaffen. Am 30. Juli 2014 entschied der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV), dass Rehm nicht an den Leichtathletik-Europameisterschaften 2014 teilnehmen darf. Laut Verbandspräsident Clemens Prokop bestehen „deutliche Zweifel, dass Sprünge mit Beinprothese und mit einem natürlichen Sprunggelenk vergleichbar sind.“ Messungen der Biomechaniker hatten ergeben, dass Rehm beim Anlauf kurz vor dem Absprung deutlich langsamer war als andere Männer bei vergleichbaren 8-Meter-Sprüngen und er trotzdem beim Absprung eine höhere Vertikalgeschwindigkeit erreichte als Christian Reif. Rehms Trainerin Steffi Nerius kritisierte, dass die Messungen nicht schon früher durchgeführt worden waren, allerdings konnte Markus Rehm eine vom DLV angebotene Messung drei Wochen vor den Meisterschaften nicht wahrnehmen. Auf rechtliche Schritte gegen die Nichtnominierung verzichtete Rehm. Die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Verena Bentele, kritisierte die Entscheidung: „Ich hätte es gut gefunden, wenn der DLV ein Statement abgegeben und die Inklusion ernsthaft vorangetrieben hätte.“Im November entschied der DLV, dass Rehm zwar seinen Titel als Weitsprung-Meister behalten und auch in Zukunft gemeinsam mit nichtbehinderten Sportlern starten darf, aber getrennt von ihnen gewertet wird. Ein durch die Prothese gegebener Vorteil sei nach den Untersuchungen wahrscheinlich, aber nicht absolut sicher. 2014 wurde Rehm als Behindertensportler des Jahres ausgezeichnet. 2015 wurde Rehm mit der Weltrekordweite von 8,40 m zum dritten Mal Weltmeister. 2016 war er Fahnenträger der deutschen Paralympics-Mannschaft in Rio de Janeiro. (de)
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  • Markus Rehm (* 22. August 1988 in Göppingen) ist ein deutscher Leichtathlet im Behindertensport (Klasse T/F44). Er ist auf den Weitsprung und die Sprintstrecken spezialisiert. Markus Rehm ist Orthopädietechniker-Meister. Als 14-jähriger Wakeboarder verlor er bei einem Unfall im Rahmen eines Wakeboard-Trainings (August 2003) sein rechtes Bein unterhalb des Knies. Dennoch kehrte er schnell wieder zum Sport zurück und wurde 2005 deutscher Vize-Jugendmeister im Wakeboarden. Danach widmete er sich vermehrt der Leichtathletik und startete zunächst für den TG Reichenbach u. R. 2008 wechselte er zum TSV Bayer 04 Leverkusen, wo Steffi Nerius seitdem seine Trainerin ist. Bei den IWAS-Junioren-Weltmeisterschaften 2009 gewann er die Goldmedaille im Weitsprung und wurde Fünfter über 100 und Sechster üb (de)
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