Das Man’yōshū (jap. 萬葉集 bzw. 万葉集, dt. Sammlung der zehntausend Blätter) ist die erste große japanische Gedichtanthologie der Wakas. Es handelt sich um eine Sammlung von 4.496 Gedichten, die unter anderem den Kokashū und den Ruijū Karin (類聚歌林) enthält. Das Man’yōshū nimmt in der vorklassischen Literatur Japans (Nara-Periode) eine besondere Stellung ein. Es wurde um 759 und im Unterschied zu allen nachfolgenden Sammlungen der Heian-Zeit nicht auf kaiserlichen Geheiß, sondern von privater Hand, vornehmlich von dem Dichter Ōtomo no Yakamochi (大伴 家持) nach chinesischem Vorbild, kompiliert. Der von ihm mehr oder minder zufällig angelegte Umfang von 20 Bänden diente den folgenden kaiserlichen Gedichtsammlungen als Vorbild.

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  • Das Man’yōshū (jap. 萬葉集 bzw. 万葉集, dt. Sammlung der zehntausend Blätter) ist die erste große japanische Gedichtanthologie der Wakas. Es handelt sich um eine Sammlung von 4.496 Gedichten, die unter anderem den Kokashū und den Ruijū Karin (類聚歌林) enthält. Das Man’yōshū nimmt in der vorklassischen Literatur Japans (Nara-Periode) eine besondere Stellung ein. Es wurde um 759 und im Unterschied zu allen nachfolgenden Sammlungen der Heian-Zeit nicht auf kaiserlichen Geheiß, sondern von privater Hand, vornehmlich von dem Dichter Ōtomo no Yakamochi (大伴 家持) nach chinesischem Vorbild, kompiliert. Der von ihm mehr oder minder zufällig angelegte Umfang von 20 Bänden diente den folgenden kaiserlichen Gedichtsammlungen als Vorbild. Die ältesten Gedichte lassen sich nach traditioneller Jahreszählung bis ins 4. Jahrhundert zurückdatieren, die meisten stammen jedoch aus dem Zeitraum zwischen 600 und 750. Die Zusammenstellung ist in der Man’yōgaki, einer aus Man’yōgana (万葉仮名) bestehenden Silbenform, in der chinesische Schriftzeichen zur Darstellung der Aussprache dienen, geschrieben. Die Aufzeichnung der Gedichte erfolgte ausschließlich in Kanji, den von den Japanern übernommenen chinesischen Schriftzeichen. Diese Schriftzeichen wurden sowohl ideographisch als auch phonetisch genutzt. Im Man’yōshū werden 561 Verfasser mit Namen genannt, darunter 70 Frauen. Darüber hinaus bleiben ein Viertel der Dichter anonym, sodass man weitere 200 Verfasser annehmen kann. Darunter waren unter anderem Ōtomo Tabito (665–731), Yamanoe Okura (660–733) und Kakinomoto no Hitomaro (柿本 人麻呂). (de)
  • Das Man’yōshū (jap. 萬葉集 bzw. 万葉集, dt. Sammlung der zehntausend Blätter) ist die erste große japanische Gedichtanthologie der Wakas. Es handelt sich um eine Sammlung von 4.496 Gedichten, die unter anderem den Kokashū und den Ruijū Karin (類聚歌林) enthält. Das Man’yōshū nimmt in der vorklassischen Literatur Japans (Nara-Periode) eine besondere Stellung ein. Es wurde um 759 und im Unterschied zu allen nachfolgenden Sammlungen der Heian-Zeit nicht auf kaiserlichen Geheiß, sondern von privater Hand, vornehmlich von dem Dichter Ōtomo no Yakamochi (大伴 家持) nach chinesischem Vorbild, kompiliert. Der von ihm mehr oder minder zufällig angelegte Umfang von 20 Bänden diente den folgenden kaiserlichen Gedichtsammlungen als Vorbild. Die ältesten Gedichte lassen sich nach traditioneller Jahreszählung bis ins 4. Jahrhundert zurückdatieren, die meisten stammen jedoch aus dem Zeitraum zwischen 600 und 750. Die Zusammenstellung ist in der Man’yōgaki, einer aus Man’yōgana (万葉仮名) bestehenden Silbenform, in der chinesische Schriftzeichen zur Darstellung der Aussprache dienen, geschrieben. Die Aufzeichnung der Gedichte erfolgte ausschließlich in Kanji, den von den Japanern übernommenen chinesischen Schriftzeichen. Diese Schriftzeichen wurden sowohl ideographisch als auch phonetisch genutzt. Im Man’yōshū werden 561 Verfasser mit Namen genannt, darunter 70 Frauen. Darüber hinaus bleiben ein Viertel der Dichter anonym, sodass man weitere 200 Verfasser annehmen kann. Darunter waren unter anderem Ōtomo Tabito (665–731), Yamanoe Okura (660–733) und Kakinomoto no Hitomaro (柿本 人麻呂). (de)
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  • Primitive & Mediaeval Japanese Texts (de)
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  • Frederick Victor Dickins
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  • 1906 (xsd:integer)
prop-de:kommentar
  • Transliteration des Man’yōshū und anderer Werke inkl. detaillierter Beschreibung der verwendeten Makura-Kotoba
  • Kommentierte, englische Übersetzung des Man’yōshū und des Taketori Monogatari
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  • Digitalisat im Internet Archive
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  • Oxford
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  • Translated into English with Introductions Notes and Glossaries
  • Transliterated into Roman with Introductions Notes and Glossaries
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  • Clarendon Press
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  • Das Man’yōshū (jap. 萬葉集 bzw. 万葉集, dt. Sammlung der zehntausend Blätter) ist die erste große japanische Gedichtanthologie der Wakas. Es handelt sich um eine Sammlung von 4.496 Gedichten, die unter anderem den Kokashū und den Ruijū Karin (類聚歌林) enthält. Das Man’yōshū nimmt in der vorklassischen Literatur Japans (Nara-Periode) eine besondere Stellung ein. Es wurde um 759 und im Unterschied zu allen nachfolgenden Sammlungen der Heian-Zeit nicht auf kaiserlichen Geheiß, sondern von privater Hand, vornehmlich von dem Dichter Ōtomo no Yakamochi (大伴 家持) nach chinesischem Vorbild, kompiliert. Der von ihm mehr oder minder zufällig angelegte Umfang von 20 Bänden diente den folgenden kaiserlichen Gedichtsammlungen als Vorbild. (de)
  • Das Man’yōshū (jap. 萬葉集 bzw. 万葉集, dt. Sammlung der zehntausend Blätter) ist die erste große japanische Gedichtanthologie der Wakas. Es handelt sich um eine Sammlung von 4.496 Gedichten, die unter anderem den Kokashū und den Ruijū Karin (類聚歌林) enthält. Das Man’yōshū nimmt in der vorklassischen Literatur Japans (Nara-Periode) eine besondere Stellung ein. Es wurde um 759 und im Unterschied zu allen nachfolgenden Sammlungen der Heian-Zeit nicht auf kaiserlichen Geheiß, sondern von privater Hand, vornehmlich von dem Dichter Ōtomo no Yakamochi (大伴 家持) nach chinesischem Vorbild, kompiliert. Der von ihm mehr oder minder zufällig angelegte Umfang von 20 Bänden diente den folgenden kaiserlichen Gedichtsammlungen als Vorbild. (de)
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  • Man’yōshū (de)
  • Man’yōshū (de)
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