Das Mansab-System (persisch منصبداری, DMG manṣabdārī, „Ranginhaberschaft“, von persisch منصب, DMG manṣab, „Rang“), war die Hierarchie der Staatsdiener im indischen Mogulreich (1526-1757/1858). Es bestimmte sowohl die Stellung eines Staatsdieners im Reich als auch seine Bezahlung. Jeder Staatsdiener (persisch منصبدار, DMG manṣabdār) hatte einen doppelten Rang, der in Nummern ausgedrückt wurde. Die erste Nummer, genannt zat (persisch ذات, DMG ẕāt, wörtlich „Essenz“, d.h. „persönlich“), bezog sich auf den persönlichen Rang und das zugehörige Gehalt. Staatsdiener mit einem Rang von 1000 zat und mehr galten als Adlige (persisch امراء, DMG umarā'). Die zweite Nummer, sawar (persisch سوار, DMG savār, „Kavallerie“) bestimmte die Anzahl der Reiter, die ein Staatsdiener zu unterhalten und im Kriegsf

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  • Das Mansab-System (persisch منصبداری, DMG manṣabdārī, „Ranginhaberschaft“, von persisch منصب, DMG manṣab, „Rang“), war die Hierarchie der Staatsdiener im indischen Mogulreich (1526-1757/1858). Es bestimmte sowohl die Stellung eines Staatsdieners im Reich als auch seine Bezahlung. Jeder Staatsdiener (persisch منصبدار, DMG manṣabdār) hatte einen doppelten Rang, der in Nummern ausgedrückt wurde. Die erste Nummer, genannt zat (persisch ذات, DMG ẕāt, wörtlich „Essenz“, d.h. „persönlich“), bezog sich auf den persönlichen Rang und das zugehörige Gehalt. Staatsdiener mit einem Rang von 1000 zat und mehr galten als Adlige (persisch امراء, DMG umarā'). Die zweite Nummer, sawar (persisch سوار, DMG savār, „Kavallerie“) bestimmte die Anzahl der Reiter, die ein Staatsdiener zu unterhalten und im Kriegsfall zu stellen hatte. Dabei wurde nicht zwischen zivilen und militärischen Ämtern unterschieden; jedoch hatten Generäle in der Regel höhere Ränge als Minister. Eingeführt von Kaiser Akbar 1566 und von seinen Nachfolgern den Umständen angepasst, bildete es 150 Jahre lang den Verwaltungsmechanismus des Mogulreiches. Unter Kaiser Aurangzeb und besonders nach dessen Tod 1707 ging das Reich schließlich an den Problemen des Mansab-Systems zugrunde. (de)
  • Das Mansab-System (persisch منصبداری, DMG manṣabdārī, „Ranginhaberschaft“, von persisch منصب, DMG manṣab, „Rang“), war die Hierarchie der Staatsdiener im indischen Mogulreich (1526-1757/1858). Es bestimmte sowohl die Stellung eines Staatsdieners im Reich als auch seine Bezahlung. Jeder Staatsdiener (persisch منصبدار, DMG manṣabdār) hatte einen doppelten Rang, der in Nummern ausgedrückt wurde. Die erste Nummer, genannt zat (persisch ذات, DMG ẕāt, wörtlich „Essenz“, d.h. „persönlich“), bezog sich auf den persönlichen Rang und das zugehörige Gehalt. Staatsdiener mit einem Rang von 1000 zat und mehr galten als Adlige (persisch امراء, DMG umarā'). Die zweite Nummer, sawar (persisch سوار, DMG savār, „Kavallerie“) bestimmte die Anzahl der Reiter, die ein Staatsdiener zu unterhalten und im Kriegsfall zu stellen hatte. Dabei wurde nicht zwischen zivilen und militärischen Ämtern unterschieden; jedoch hatten Generäle in der Regel höhere Ränge als Minister. Eingeführt von Kaiser Akbar 1566 und von seinen Nachfolgern den Umständen angepasst, bildete es 150 Jahre lang den Verwaltungsmechanismus des Mogulreiches. Unter Kaiser Aurangzeb und besonders nach dessen Tod 1707 ging das Reich schließlich an den Problemen des Mansab-Systems zugrunde. (de)
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  • Das Mansab-System (persisch منصبداری, DMG manṣabdārī, „Ranginhaberschaft“, von persisch منصب, DMG manṣab, „Rang“), war die Hierarchie der Staatsdiener im indischen Mogulreich (1526-1757/1858). Es bestimmte sowohl die Stellung eines Staatsdieners im Reich als auch seine Bezahlung. Jeder Staatsdiener (persisch منصبدار, DMG manṣabdār) hatte einen doppelten Rang, der in Nummern ausgedrückt wurde. Die erste Nummer, genannt zat (persisch ذات, DMG ẕāt, wörtlich „Essenz“, d.h. „persönlich“), bezog sich auf den persönlichen Rang und das zugehörige Gehalt. Staatsdiener mit einem Rang von 1000 zat und mehr galten als Adlige (persisch امراء, DMG umarā'). Die zweite Nummer, sawar (persisch سوار, DMG savār, „Kavallerie“) bestimmte die Anzahl der Reiter, die ein Staatsdiener zu unterhalten und im Kriegsf (de)
  • Das Mansab-System (persisch منصبداری, DMG manṣabdārī, „Ranginhaberschaft“, von persisch منصب, DMG manṣab, „Rang“), war die Hierarchie der Staatsdiener im indischen Mogulreich (1526-1757/1858). Es bestimmte sowohl die Stellung eines Staatsdieners im Reich als auch seine Bezahlung. Jeder Staatsdiener (persisch منصبدار, DMG manṣabdār) hatte einen doppelten Rang, der in Nummern ausgedrückt wurde. Die erste Nummer, genannt zat (persisch ذات, DMG ẕāt, wörtlich „Essenz“, d.h. „persönlich“), bezog sich auf den persönlichen Rang und das zugehörige Gehalt. Staatsdiener mit einem Rang von 1000 zat und mehr galten als Adlige (persisch امراء, DMG umarā'). Die zweite Nummer, sawar (persisch سوار, DMG savār, „Kavallerie“) bestimmte die Anzahl der Reiter, die ein Staatsdiener zu unterhalten und im Kriegsf (de)
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