Der Luberon ([lyˈbrõː], auch Lubéron [lybeˈrõː]) ist eine Gebirgskette von Kalksteinfelsen unter 1.200 m, die sich ca. 50 km südöstlich von Avignon in Südfrankreich (Département Vaucluse, Region Provence-Alpes-Côte d’Azur) befindet. Er unterteilt sich in den westlich gelegenen Petit Luberon (Kleiner Luberon) und dem sich im Osten anschließenden Grand Luberon (Großer Luberon). Höchster Berg ist der Mourre Nègre mit 1125 m. Der Luberon bildet zugleich einen Kamm auf der Nordseite des Durance-Tals. Als Regionaler Naturpark Luberon ist der Luberon seit 1977 unter Schutz gestellt und zeichnet sich durch das Vorkommen vieler seltener Pflanzen und Tiere aus.

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  • Der Luberon ([lyˈbrõː], auch Lubéron [lybeˈrõː]) ist eine Gebirgskette von Kalksteinfelsen unter 1.200 m, die sich ca. 50 km südöstlich von Avignon in Südfrankreich (Département Vaucluse, Region Provence-Alpes-Côte d’Azur) befindet. Er unterteilt sich in den westlich gelegenen Petit Luberon (Kleiner Luberon) und dem sich im Osten anschließenden Grand Luberon (Großer Luberon). Höchster Berg ist der Mourre Nègre mit 1125 m. Der Luberon bildet zugleich einen Kamm auf der Nordseite des Durance-Tals. Als Regionaler Naturpark Luberon ist der Luberon seit 1977 unter Schutz gestellt und zeichnet sich durch das Vorkommen vieler seltener Pflanzen und Tiere aus. Das Gebiet ist größtenteils bewaldet (überwiegend mit Flaumeichen; 600 ha im Kleinen Luberon mit Atlas-Zedern) und wird im Übrigen landwirtschaftlich genutzt. Wie der größte Teil der Provence hat der Luberon ein reizvolles ländliches Gepräge. Wein (Côtes du Luberon), Obst, Gemüse, Getreide und Lavendel sind die wichtigsten Produkte der Gegend, die außerdem durch ihre Höhlen, ihre steilwandigen Täler und ihre auf Felshängen thronenden, malerischen Dörfer bekannt geworden ist. Der im Luberon produzierte Wein führt, soweit im Übrigen die Voraussetzungen erfüllt sind, das AOC-Siegel 'Appellation Luberon Contrôlée'. Historische Bedeutung erlangte der Luberon insbesondere in der im 16. Jahrhundert zunehmenden Verfolgung der Vaudois. Diese auch Waldenser genannte Bevölkerung und als häretische Sekte bezichtigte Bewegung wollte seit dem 12. Jahrhundert den katholischen Glauben und die überkommene Kirche mit einem neuen Glaubensbild reformieren. Aufgrund starker Verfolgung durch Papst und König zogen sich ihre Anhänger unter anderem in die unzugänglichen Bergregionen des Luberon zurück, wovon einige der heute noch auf Bergkuppen existenten befestigten Wehrdörfer künden. Im Jahr 1545 wurde unter Führung des Barons von Oppéde ein fürchterliches Massaker in 24 Dörfern des Luberon verrichtet, bei dem mehr als 2000 Menschen umgekommen sein sollen. Nicht nur wegen dieser Tragödie ist das Gebiet auch archäologisch von einigem Interesse. Dank seiner Schönheit und des Mittelmeerklimas ist das Gebirge besonders bei Engländern sehr beliebt, die sich dort niedergelassen oder Zweit- und Drittwohnsitze haben. Bekannte Persönlichkeiten sind der britische Schriftsteller Peter Mayle (Mein Jahr in der Provence und Toujours Provence), der jetzt im kleinen Ort Lourmarin in Luberon lebt, oder Ridley Scott, der dort einen Zweitwohnsitz hat. In den letzten Jahren gewinnt auch der Grand Luberon zunehmend an Attraktivität, was sich freilich auf den regionalen Immobilienmarkt auswirkt. Die Filme „Swimming Pool“ von François Ozon (2002) und „Ein gutes Jahr“ von Ridley Scott (2006) wurden in dieser Region gedreht. Der Luberon wird von Individualtouristen, Weinkennern, Wanderern und Radfahrern wegen seiner reizvollen Landschaft geschätzt. Abseits der großen Städte und Touristenattraktionen können auf abgelegen Straßen, Wegen und Pfaden malerische Bergdörfer, duftende Lavendelfelder, weite Olivenhaine, endlose Weinberge und berühmte Weingüter besichtigt werden. Ein Radrundweg führt mit ca. 250 Kilometern um den gesamten Luberon auf gut befestigten (zumeist asphaltierten) Straßen abseits der großen Hauptverkehrsadern herum. (de)
  • Der Luberon ([lyˈbrõː], auch Lubéron [lybeˈrõː]) ist eine Gebirgskette von Kalksteinfelsen unter 1.200 m, die sich ca. 50 km südöstlich von Avignon in Südfrankreich (Département Vaucluse, Region Provence-Alpes-Côte d’Azur) befindet. Er unterteilt sich in den westlich gelegenen Petit Luberon (Kleiner Luberon) und dem sich im Osten anschließenden Grand Luberon (Großer Luberon). Höchster Berg ist der Mourre Nègre mit 1125 m. Der Luberon bildet zugleich einen Kamm auf der Nordseite des Durance-Tals. Als Regionaler Naturpark Luberon ist der Luberon seit 1977 unter Schutz gestellt und zeichnet sich durch das Vorkommen vieler seltener Pflanzen und Tiere aus. Das Gebiet ist größtenteils bewaldet (überwiegend mit Flaumeichen; 600 ha im Kleinen Luberon mit Atlas-Zedern) und wird im Übrigen landwirtschaftlich genutzt. Wie der größte Teil der Provence hat der Luberon ein reizvolles ländliches Gepräge. Wein (Côtes du Luberon), Obst, Gemüse, Getreide und Lavendel sind die wichtigsten Produkte der Gegend, die außerdem durch ihre Höhlen, ihre steilwandigen Täler und ihre auf Felshängen thronenden, malerischen Dörfer bekannt geworden ist. Der im Luberon produzierte Wein führt, soweit im Übrigen die Voraussetzungen erfüllt sind, das AOC-Siegel 'Appellation Luberon Contrôlée'. Historische Bedeutung erlangte der Luberon insbesondere in der im 16. Jahrhundert zunehmenden Verfolgung der Vaudois. Diese auch Waldenser genannte Bevölkerung und als häretische Sekte bezichtigte Bewegung wollte seit dem 12. Jahrhundert den katholischen Glauben und die überkommene Kirche mit einem neuen Glaubensbild reformieren. Aufgrund starker Verfolgung durch Papst und König zogen sich ihre Anhänger unter anderem in die unzugänglichen Bergregionen des Luberon zurück, wovon einige der heute noch auf Bergkuppen existenten befestigten Wehrdörfer künden. Im Jahr 1545 wurde unter Führung des Barons von Oppéde ein fürchterliches Massaker in 24 Dörfern des Luberon verrichtet, bei dem mehr als 2000 Menschen umgekommen sein sollen. Nicht nur wegen dieser Tragödie ist das Gebiet auch archäologisch von einigem Interesse. Dank seiner Schönheit und des Mittelmeerklimas ist das Gebirge besonders bei Engländern sehr beliebt, die sich dort niedergelassen oder Zweit- und Drittwohnsitze haben. Bekannte Persönlichkeiten sind der britische Schriftsteller Peter Mayle (Mein Jahr in der Provence und Toujours Provence), der jetzt im kleinen Ort Lourmarin in Luberon lebt, oder Ridley Scott, der dort einen Zweitwohnsitz hat. In den letzten Jahren gewinnt auch der Grand Luberon zunehmend an Attraktivität, was sich freilich auf den regionalen Immobilienmarkt auswirkt. Die Filme „Swimming Pool“ von François Ozon (2002) und „Ein gutes Jahr“ von Ridley Scott (2006) wurden in dieser Region gedreht. Der Luberon wird von Individualtouristen, Weinkennern, Wanderern und Radfahrern wegen seiner reizvollen Landschaft geschätzt. Abseits der großen Städte und Touristenattraktionen können auf abgelegen Straßen, Wegen und Pfaden malerische Bergdörfer, duftende Lavendelfelder, weite Olivenhaine, endlose Weinberge und berühmte Weingüter besichtigt werden. Ein Radrundweg führt mit ca. 250 Kilometern um den gesamten Luberon auf gut befestigten (zumeist asphaltierten) Straßen abseits der großen Hauptverkehrsadern herum. (de)
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  • Der Luberon ([lyˈbrõː], auch Lubéron [lybeˈrõː]) ist eine Gebirgskette von Kalksteinfelsen unter 1.200 m, die sich ca. 50 km südöstlich von Avignon in Südfrankreich (Département Vaucluse, Region Provence-Alpes-Côte d’Azur) befindet. Er unterteilt sich in den westlich gelegenen Petit Luberon (Kleiner Luberon) und dem sich im Osten anschließenden Grand Luberon (Großer Luberon). Höchster Berg ist der Mourre Nègre mit 1125 m. Der Luberon bildet zugleich einen Kamm auf der Nordseite des Durance-Tals. Als Regionaler Naturpark Luberon ist der Luberon seit 1977 unter Schutz gestellt und zeichnet sich durch das Vorkommen vieler seltener Pflanzen und Tiere aus. (de)
  • Der Luberon ([lyˈbrõː], auch Lubéron [lybeˈrõː]) ist eine Gebirgskette von Kalksteinfelsen unter 1.200 m, die sich ca. 50 km südöstlich von Avignon in Südfrankreich (Département Vaucluse, Region Provence-Alpes-Côte d’Azur) befindet. Er unterteilt sich in den westlich gelegenen Petit Luberon (Kleiner Luberon) und dem sich im Osten anschließenden Grand Luberon (Großer Luberon). Höchster Berg ist der Mourre Nègre mit 1125 m. Der Luberon bildet zugleich einen Kamm auf der Nordseite des Durance-Tals. Als Regionaler Naturpark Luberon ist der Luberon seit 1977 unter Schutz gestellt und zeichnet sich durch das Vorkommen vieler seltener Pflanzen und Tiere aus. (de)
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