Das Lowell Observatorium in Flagstaff, Arizona, USA wurde von Percival Lowell 1894 gegründet, um den Planeten Mars und die von Giovanni Schiaparelli 1877 bis 1879 beobachteten Marskanäle („Canali“) genauer zu untersuchen. Seit etwa 90 Jahren dient es auch anderen astronomischen Forschungen. Die Sternwarte wurde von den Brüdern Edward und William Henry Pickering geplant – auf trockenem Ödland in 2.210 m Höhe. Sie war seit Beginn mit den jeweils modernsten Instrumenten ausgestattet und hatte z. B. 1910 mit 1,1 m das weltweit drittgrößte Spiegelteleskop.

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  • Das Lowell Observatorium in Flagstaff, Arizona, USA wurde von Percival Lowell 1894 gegründet, um den Planeten Mars und die von Giovanni Schiaparelli 1877 bis 1879 beobachteten Marskanäle („Canali“) genauer zu untersuchen. Seit etwa 90 Jahren dient es auch anderen astronomischen Forschungen. Lowell war ein begüterter Liebhaber-Astronom und hielt die Canali (unkorrekt als „Canals“ übersetzt) für Kunstbauten intelligenter Wesen zur Bewässerung des austrocknenden Mars. Die Farbveränderungen, die er bei seinen Beobachtungen feststellte, führte er auf Veränderungen der Vegetation zurück.Dieser Gedanke wurde von manchen Marsforschern noch bis zur Planung und Ankunft der Raumsonden verfolgt (Mariner 4 im Jahr 1965). Die Sternwarte wurde von den Brüdern Edward und William Henry Pickering geplant – auf trockenem Ödland in 2.210 m Höhe. Sie war seit Beginn mit den jeweils modernsten Instrumenten ausgestattet und hatte z. B. 1910 mit 1,1 m das weltweit drittgrößte Spiegelteleskop. Flagstaff liegt mitten in Arizona, rund 120 km südlich des Grand Canyon, zwischen Mount Humphreys (3.854 m) und Sunset Crater (Ausbruch vor 950 Jahren, über 2.000 km² Asche und Lava). Das geologische Museum beschreibt auch die San Francisco Peaks – die Vulkane nördlich von Flagstaff für Kletter- und Wintersport – und den weltbekannten Meteorkrater, der aber noch sein spezielles Museum besitzt. 1912 begann Vesto Slipher in Flagstaff Spektren von Spiralnebeln aufzunehmen. Trotz lichtstarker Instrumente waren dazu Belichtungen über mehrere Nächte nötig – außer beim Andromedanebel. Bei diesem waren die Spektrallinien ins Blaue (statt rot) verschoben, was Slipher über die Bewegung unserer Milchstraße erklärte. Einer seiner Studenten war Edwin Hubble, der später die allgemeine Rotverschiebung durch Expansion des Kosmos deutete. 1930 wurde Pluto nach jahrzehntelangen Vorarbeiten in Flagstaff entdeckt. Seit einigen Jahren dient die Sternwarte zur Suche nach Asteroiden. Im Projekt „Near Earth Object Survey“ (LONEOS) wurde dafür ein automatisches Teleskop entwickelt. In Flagstaff ist auch das USGS-Zentrum für Astrogeologie. Hier war Eugene Shoemaker maßgeblich für die geologischen Studien zur Vorbereitung der Mondlandungen verantwortlich. 1969 kehrte er als Professor für Geologie an die Abteilung für geologische und planetarische Wissenschaften in Pasadena zurück. Seit 1959 betreibt das Lowell-Observatorium eine in Coconino County gelegene Außenstelle namens Anderson Mesa Station (IAU Code 688). Das Lowell-Observatorium wurde am 21. Dezember 1965 als National Historic Landmark anerkannt. Seit 2012 ist als größtes Teleskop des Lowell-Observatoriums das Discovery Channel Telescope in Betrieb. (de)
  • Das Lowell Observatorium in Flagstaff, Arizona, USA wurde von Percival Lowell 1894 gegründet, um den Planeten Mars und die von Giovanni Schiaparelli 1877 bis 1879 beobachteten Marskanäle („Canali“) genauer zu untersuchen. Seit etwa 90 Jahren dient es auch anderen astronomischen Forschungen. Lowell war ein begüterter Liebhaber-Astronom und hielt die Canali (unkorrekt als „Canals“ übersetzt) für Kunstbauten intelligenter Wesen zur Bewässerung des austrocknenden Mars. Die Farbveränderungen, die er bei seinen Beobachtungen feststellte, führte er auf Veränderungen der Vegetation zurück.Dieser Gedanke wurde von manchen Marsforschern noch bis zur Planung und Ankunft der Raumsonden verfolgt (Mariner 4 im Jahr 1965). Die Sternwarte wurde von den Brüdern Edward und William Henry Pickering geplant – auf trockenem Ödland in 2.210 m Höhe. Sie war seit Beginn mit den jeweils modernsten Instrumenten ausgestattet und hatte z. B. 1910 mit 1,1 m das weltweit drittgrößte Spiegelteleskop. Flagstaff liegt mitten in Arizona, rund 120 km südlich des Grand Canyon, zwischen Mount Humphreys (3.854 m) und Sunset Crater (Ausbruch vor 950 Jahren, über 2.000 km² Asche und Lava). Das geologische Museum beschreibt auch die San Francisco Peaks – die Vulkane nördlich von Flagstaff für Kletter- und Wintersport – und den weltbekannten Meteorkrater, der aber noch sein spezielles Museum besitzt. 1912 begann Vesto Slipher in Flagstaff Spektren von Spiralnebeln aufzunehmen. Trotz lichtstarker Instrumente waren dazu Belichtungen über mehrere Nächte nötig – außer beim Andromedanebel. Bei diesem waren die Spektrallinien ins Blaue (statt rot) verschoben, was Slipher über die Bewegung unserer Milchstraße erklärte. Einer seiner Studenten war Edwin Hubble, der später die allgemeine Rotverschiebung durch Expansion des Kosmos deutete. 1930 wurde Pluto nach jahrzehntelangen Vorarbeiten in Flagstaff entdeckt. Seit einigen Jahren dient die Sternwarte zur Suche nach Asteroiden. Im Projekt „Near Earth Object Survey“ (LONEOS) wurde dafür ein automatisches Teleskop entwickelt. In Flagstaff ist auch das USGS-Zentrum für Astrogeologie. Hier war Eugene Shoemaker maßgeblich für die geologischen Studien zur Vorbereitung der Mondlandungen verantwortlich. 1969 kehrte er als Professor für Geologie an die Abteilung für geologische und planetarische Wissenschaften in Pasadena zurück. Seit 1959 betreibt das Lowell-Observatorium eine in Coconino County gelegene Außenstelle namens Anderson Mesa Station (IAU Code 688). Das Lowell-Observatorium wurde am 21. Dezember 1965 als National Historic Landmark anerkannt. Seit 2012 ist als größtes Teleskop des Lowell-Observatoriums das Discovery Channel Telescope in Betrieb. (de)
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  • Das Lowell Observatorium in Flagstaff, Arizona, USA wurde von Percival Lowell 1894 gegründet, um den Planeten Mars und die von Giovanni Schiaparelli 1877 bis 1879 beobachteten Marskanäle („Canali“) genauer zu untersuchen. Seit etwa 90 Jahren dient es auch anderen astronomischen Forschungen. Die Sternwarte wurde von den Brüdern Edward und William Henry Pickering geplant – auf trockenem Ödland in 2.210 m Höhe. Sie war seit Beginn mit den jeweils modernsten Instrumenten ausgestattet und hatte z. B. 1910 mit 1,1 m das weltweit drittgrößte Spiegelteleskop. (de)
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