Lolita ist der bekannteste Roman des russisch-amerikanischen Schriftstellers Vladimir Nabokov. Über den Umweg der Erstausgabe von 1955, publiziert durch den in Frankreich ansässigen und auf englischsprachige Erotika spezialisierten Verlag Olympia Press, erreichte Lolita 1957 in Auszügen und ein Jahr später in der vollständigen Fassung die amerikanische Leserschaft und fand bald darauf auch weltweite Verbreitung. In dem 1956 geschriebenen Nachwort bekannte der gebürtige Russe Nabokov, Lolita sei seine „Liebeserklärung“ an die englische Sprache, und trat dem Verdacht der Pornografie entgegen, der die Rezeption des Romans anfangs begleitete. Die in Details leicht veränderte russische Fassung von Lolita (1967) besorgte er selbst.

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  • Lolita ist der bekannteste Roman des russisch-amerikanischen Schriftstellers Vladimir Nabokov. Über den Umweg der Erstausgabe von 1955, publiziert durch den in Frankreich ansässigen und auf englischsprachige Erotika spezialisierten Verlag Olympia Press, erreichte Lolita 1957 in Auszügen und ein Jahr später in der vollständigen Fassung die amerikanische Leserschaft und fand bald darauf auch weltweite Verbreitung. In dem 1956 geschriebenen Nachwort bekannte der gebürtige Russe Nabokov, Lolita sei seine „Liebeserklärung“ an die englische Sprache, und trat dem Verdacht der Pornografie entgegen, der die Rezeption des Romans anfangs begleitete. Die in Details leicht veränderte russische Fassung von Lolita (1967) besorgte er selbst. Der hohe künstlerische Wert des vielschichtigen Werks wurde zunächst verdeckt durch sein skandalträchtiges Thema: Es geht um die verbotene, nämlich pädophile Liebesbeziehung des 1910 in Frankreich geborenen Ich-Erzählers, des Literaturwissenschaftlers Humbert Humbert, zu der am Anfang ihrer Beziehung im Jahre 1947 zwölfjährigen Dolores Haze, die er Lolita nennt. Beginn und Verlauf seiner einseitigen Leidenschaft sowie ihre gemeinsame zweijährige Odyssee quer durch die USA schildert er in einem Gefängnis, wo er nach dem Mord an seinem Nebenbuhler 1952 auf seinen Prozess wartet. Von Nabokovs Titelfigur kommend ist der Name Lolita zum festen Begriff geworden und hat Eingang gefunden in Wissenschaft (Lolitakomplex), Popkultur (Lolicon) und alltäglichen Sprachgebrauch. Das Bild des sexuell frühreifen, verführerischen Mädchens, das man mit „Lolita“ gewöhnlich verbindet, ist allerdings im Vergleich zur Lolita des Romans stark eingeengt und trivialisiert. Dazu beigetragen haben auch die beiden Verfilmungen von Stanley Kubrick (1962) und Adrian Lyne (1997). Mehrfach bekundete Nabokov, dass er Lolita – seinen dritten Roman auf Englisch, seinen zwölften insgesamt – besonders wertschätzte. Er brachte dem knapp 60-Jährigen den Durchbruch in seiner schriftstellerischen Karriere und befreite ihn vom akademischen Brotberuf. Die 1939 entstandene und postum veröffentlichte Novelle Der Zauberer gilt als Vorstudie zu Lolita. (de)
  • Lolita ist der bekannteste Roman des russisch-amerikanischen Schriftstellers Vladimir Nabokov. Über den Umweg der Erstausgabe von 1955, publiziert durch den in Frankreich ansässigen und auf englischsprachige Erotika spezialisierten Verlag Olympia Press, erreichte Lolita 1957 in Auszügen und ein Jahr später in der vollständigen Fassung die amerikanische Leserschaft und fand bald darauf auch weltweite Verbreitung. In dem 1956 geschriebenen Nachwort bekannte der gebürtige Russe Nabokov, Lolita sei seine „Liebeserklärung“ an die englische Sprache, und trat dem Verdacht der Pornografie entgegen, der die Rezeption des Romans anfangs begleitete. Die in Details leicht veränderte russische Fassung von Lolita (1967) besorgte er selbst. Der hohe künstlerische Wert des vielschichtigen Werks wurde zunächst verdeckt durch sein skandalträchtiges Thema: Es geht um die verbotene, nämlich pädophile Liebesbeziehung des 1910 in Frankreich geborenen Ich-Erzählers, des Literaturwissenschaftlers Humbert Humbert, zu der am Anfang ihrer Beziehung im Jahre 1947 zwölfjährigen Dolores Haze, die er Lolita nennt. Beginn und Verlauf seiner einseitigen Leidenschaft sowie ihre gemeinsame zweijährige Odyssee quer durch die USA schildert er in einem Gefängnis, wo er nach dem Mord an seinem Nebenbuhler 1952 auf seinen Prozess wartet. Von Nabokovs Titelfigur kommend ist der Name Lolita zum festen Begriff geworden und hat Eingang gefunden in Wissenschaft (Lolitakomplex), Popkultur (Lolicon) und alltäglichen Sprachgebrauch. Das Bild des sexuell frühreifen, verführerischen Mädchens, das man mit „Lolita“ gewöhnlich verbindet, ist allerdings im Vergleich zur Lolita des Romans stark eingeengt und trivialisiert. Dazu beigetragen haben auch die beiden Verfilmungen von Stanley Kubrick (1962) und Adrian Lyne (1997). Mehrfach bekundete Nabokov, dass er Lolita – seinen dritten Roman auf Englisch, seinen zwölften insgesamt – besonders wertschätzte. Er brachte dem knapp 60-Jährigen den Durchbruch in seiner schriftstellerischen Karriere und befreite ihn vom akademischen Brotberuf. Die 1939 entstandene und postum veröffentlichte Novelle Der Zauberer gilt als Vorstudie zu Lolita. (de)
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  • Lolita ist der bekannteste Roman des russisch-amerikanischen Schriftstellers Vladimir Nabokov. Über den Umweg der Erstausgabe von 1955, publiziert durch den in Frankreich ansässigen und auf englischsprachige Erotika spezialisierten Verlag Olympia Press, erreichte Lolita 1957 in Auszügen und ein Jahr später in der vollständigen Fassung die amerikanische Leserschaft und fand bald darauf auch weltweite Verbreitung. In dem 1956 geschriebenen Nachwort bekannte der gebürtige Russe Nabokov, Lolita sei seine „Liebeserklärung“ an die englische Sprache, und trat dem Verdacht der Pornografie entgegen, der die Rezeption des Romans anfangs begleitete. Die in Details leicht veränderte russische Fassung von Lolita (1967) besorgte er selbst. (de)
  • Lolita ist der bekannteste Roman des russisch-amerikanischen Schriftstellers Vladimir Nabokov. Über den Umweg der Erstausgabe von 1955, publiziert durch den in Frankreich ansässigen und auf englischsprachige Erotika spezialisierten Verlag Olympia Press, erreichte Lolita 1957 in Auszügen und ein Jahr später in der vollständigen Fassung die amerikanische Leserschaft und fand bald darauf auch weltweite Verbreitung. In dem 1956 geschriebenen Nachwort bekannte der gebürtige Russe Nabokov, Lolita sei seine „Liebeserklärung“ an die englische Sprache, und trat dem Verdacht der Pornografie entgegen, der die Rezeption des Romans anfangs begleitete. Die in Details leicht veränderte russische Fassung von Lolita (1967) besorgte er selbst. (de)
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  • Lolita (Roman) (de)
  • Lolita (Roman) (de)
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