„Rache für Sadowa!“ (frz. „Revanche pour Sadowa!“) forderte die französische Öffentlichkeit ab 1866, nachdem im Deutschen Bruderkrieg beim böhmischen Dorf Sadowa Teile der Schlacht von Königgrätz ausgetragen worden waren, wobei Preußen die Armeen der Österreicher und Sachsen vernichtend schlug. Frankreich konnte nicht mehr in den Krieg eingreifen, da Preußen schnell Frieden schloss, statt die günstige Situation für Eroberungen auszunutzen. Die Tatsache, dass sich nach Sadowa anstelle der gewohnten deutschen Zersplitterung mit dem Norddeutschen Bund ein mächtiger, geeinter Nachbar unter preußischer Vormachtstellung bildete, wurde von den Franzosen als ein preußischer Sieg über Frankreich angesehen, der zwar auf dem Rücken der Österreicher ausgetragen wurde, aber für die Grande Nation eine „

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  • „Rache für Sadowa!“ (frz. „Revanche pour Sadowa!“) forderte die französische Öffentlichkeit ab 1866, nachdem im Deutschen Bruderkrieg beim böhmischen Dorf Sadowa Teile der Schlacht von Königgrätz ausgetragen worden waren, wobei Preußen die Armeen der Österreicher und Sachsen vernichtend schlug. Frankreich konnte nicht mehr in den Krieg eingreifen, da Preußen schnell Frieden schloss, statt die günstige Situation für Eroberungen auszunutzen. Die Tatsache, dass sich nach Sadowa anstelle der gewohnten deutschen Zersplitterung mit dem Norddeutschen Bund ein mächtiger, geeinter Nachbar unter preußischer Vormachtstellung bildete, wurde von den Franzosen als ein preußischer Sieg über Frankreich angesehen, der zwar auf dem Rücken der Österreicher ausgetragen wurde, aber für die Grande Nation eine „blutige Demütigung und beispiellose Erniedrigung in unserer (d. h. der französischen) Geschichte“ sei. Die unverhohlenen Forderungen nach einem Krieg und der Eroberung der linksrheinischen Gebiete, wie schon zur Rheinkrise 1840, schlugen ein weiteres Kapitel in der deutsch-französischen Erbfeindschaft auf. Ziel war es, den neuen Nachbarn im Keim zu ersticken. Es folgte 1870 die französische Kriegserklärung zum Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Heute ist Sadowa (tschechisch Sadová) eine Gemeinde mit rund 330 Einwohnern in Tschechien, 15 Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Königgrätz (tschechisch: Hradec Králové), dem Verwaltungszentrum der Region Hradec Králové mit etwa 95.000 Einwohnern. (de)
  • „Rache für Sadowa!“ (frz. „Revanche pour Sadowa!“) forderte die französische Öffentlichkeit ab 1866, nachdem im Deutschen Bruderkrieg beim böhmischen Dorf Sadowa Teile der Schlacht von Königgrätz ausgetragen worden waren, wobei Preußen die Armeen der Österreicher und Sachsen vernichtend schlug. Frankreich konnte nicht mehr in den Krieg eingreifen, da Preußen schnell Frieden schloss, statt die günstige Situation für Eroberungen auszunutzen. Die Tatsache, dass sich nach Sadowa anstelle der gewohnten deutschen Zersplitterung mit dem Norddeutschen Bund ein mächtiger, geeinter Nachbar unter preußischer Vormachtstellung bildete, wurde von den Franzosen als ein preußischer Sieg über Frankreich angesehen, der zwar auf dem Rücken der Österreicher ausgetragen wurde, aber für die Grande Nation eine „blutige Demütigung und beispiellose Erniedrigung in unserer (d. h. der französischen) Geschichte“ sei. Die unverhohlenen Forderungen nach einem Krieg und der Eroberung der linksrheinischen Gebiete, wie schon zur Rheinkrise 1840, schlugen ein weiteres Kapitel in der deutsch-französischen Erbfeindschaft auf. Ziel war es, den neuen Nachbarn im Keim zu ersticken. Es folgte 1870 die französische Kriegserklärung zum Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Heute ist Sadowa (tschechisch Sadová) eine Gemeinde mit rund 330 Einwohnern in Tschechien, 15 Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Königgrätz (tschechisch: Hradec Králové), dem Verwaltungszentrum der Region Hradec Králové mit etwa 95.000 Einwohnern. (de)
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  • „Rache für Sadowa!“ (frz. „Revanche pour Sadowa!“) forderte die französische Öffentlichkeit ab 1866, nachdem im Deutschen Bruderkrieg beim böhmischen Dorf Sadowa Teile der Schlacht von Königgrätz ausgetragen worden waren, wobei Preußen die Armeen der Österreicher und Sachsen vernichtend schlug. Frankreich konnte nicht mehr in den Krieg eingreifen, da Preußen schnell Frieden schloss, statt die günstige Situation für Eroberungen auszunutzen. Die Tatsache, dass sich nach Sadowa anstelle der gewohnten deutschen Zersplitterung mit dem Norddeutschen Bund ein mächtiger, geeinter Nachbar unter preußischer Vormachtstellung bildete, wurde von den Franzosen als ein preußischer Sieg über Frankreich angesehen, der zwar auf dem Rücken der Österreicher ausgetragen wurde, aber für die Grande Nation eine „ (de)
  • „Rache für Sadowa!“ (frz. „Revanche pour Sadowa!“) forderte die französische Öffentlichkeit ab 1866, nachdem im Deutschen Bruderkrieg beim böhmischen Dorf Sadowa Teile der Schlacht von Königgrätz ausgetragen worden waren, wobei Preußen die Armeen der Österreicher und Sachsen vernichtend schlug. Frankreich konnte nicht mehr in den Krieg eingreifen, da Preußen schnell Frieden schloss, statt die günstige Situation für Eroberungen auszunutzen. Die Tatsache, dass sich nach Sadowa anstelle der gewohnten deutschen Zersplitterung mit dem Norddeutschen Bund ein mächtiger, geeinter Nachbar unter preußischer Vormachtstellung bildete, wurde von den Franzosen als ein preußischer Sieg über Frankreich angesehen, der zwar auf dem Rücken der Österreicher ausgetragen wurde, aber für die Grande Nation eine „ (de)
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