Die Ursprünge der Kommunalverwaltung von Paris liegen weitgehend im Dunkeln. Ursprünglich gehörte die Stadt der seit dem späten 8. Jahrhundert bestehenden Grafschaft und später der aus ihr hervorgegangenen Vizegrafschaft Paris an, deren Inhaber Vasallen der Könige aus den Dynastien der Karolinger und Kapetinger waren. Ab der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts ist in der Vizegrafschaft Paris ein nichterblicher, dem König gegenüber verantwortlicher, Vogt (franz: Prévôt ) mit der Verwaltung der Stadt und der umliegenden Burgvogteien betraut. Ab dem 12. Jahrhundert etablierte sich neben ihm in der Stadt auch ein von den Bürgern gewählter Vogt. Dieser wurde aus der wirtschaftlich herausragenden Gilde der Seineflusshändler gewählt, der deswegen „Vogt der Händler“ (franz: Prévôt des marchands) g

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  • Die Ursprünge der Kommunalverwaltung von Paris liegen weitgehend im Dunkeln. Ursprünglich gehörte die Stadt der seit dem späten 8. Jahrhundert bestehenden Grafschaft und später der aus ihr hervorgegangenen Vizegrafschaft Paris an, deren Inhaber Vasallen der Könige aus den Dynastien der Karolinger und Kapetinger waren. Ab der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts ist in der Vizegrafschaft Paris ein nichterblicher, dem König gegenüber verantwortlicher, Vogt (franz: Prévôt ) mit der Verwaltung der Stadt und der umliegenden Burgvogteien betraut. Ab dem 12. Jahrhundert etablierte sich neben ihm in der Stadt auch ein von den Bürgern gewählter Vogt. Dieser wurde aus der wirtschaftlich herausragenden Gilde der Seineflusshändler gewählt, der deswegen „Vogt der Händler“ (franz: Prévôt des marchands) genannt wurde. Die Zuständigkeiten beider Vögte scheinen nicht klar definiert gewesen zu sein, vor allem was ihre Kompetenzen im wirtschaftlichen Leben der Stadt anbelangte. König Ludwig IX. der Heilige schaffte dem im Jahr 1261 Abhilfe, indem er vor allem den königlichen Vogt in die Funktionen eines Bailli einsetzte. Dies waren hauptsächlich polizeiliche- und zivilrichterliche Kompetenzen. Der königliche Vogt von Paris entsprach in etwa dem Amt eines heutigen Präfekten. Der Vogt der Händler übte eine, der Krone gegenüber, weitgehend autonome Ordnungsmacht und Rechtsgewalt innerhalb der Pariser Gilden aus und sprach für die Bürgerschaft zum König. Er war allerdings dem königlichen Vogt insofern untergeben, als dieser seine Beschlüsse revidieren konnte. Da der Vogt der Händler das höchste von der Bürgerschaft zu vergebene Amt war, nahm er die Rolle eines Quasibürgermeisters für Paris ein. (de)
  • Die Ursprünge der Kommunalverwaltung von Paris liegen weitgehend im Dunkeln. Ursprünglich gehörte die Stadt der seit dem späten 8. Jahrhundert bestehenden Grafschaft und später der aus ihr hervorgegangenen Vizegrafschaft Paris an, deren Inhaber Vasallen der Könige aus den Dynastien der Karolinger und Kapetinger waren. Ab der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts ist in der Vizegrafschaft Paris ein nichterblicher, dem König gegenüber verantwortlicher, Vogt (franz: Prévôt ) mit der Verwaltung der Stadt und der umliegenden Burgvogteien betraut. Ab dem 12. Jahrhundert etablierte sich neben ihm in der Stadt auch ein von den Bürgern gewählter Vogt. Dieser wurde aus der wirtschaftlich herausragenden Gilde der Seineflusshändler gewählt, der deswegen „Vogt der Händler“ (franz: Prévôt des marchands) genannt wurde. Die Zuständigkeiten beider Vögte scheinen nicht klar definiert gewesen zu sein, vor allem was ihre Kompetenzen im wirtschaftlichen Leben der Stadt anbelangte. König Ludwig IX. der Heilige schaffte dem im Jahr 1261 Abhilfe, indem er vor allem den königlichen Vogt in die Funktionen eines Bailli einsetzte. Dies waren hauptsächlich polizeiliche- und zivilrichterliche Kompetenzen. Der königliche Vogt von Paris entsprach in etwa dem Amt eines heutigen Präfekten. Der Vogt der Händler übte eine, der Krone gegenüber, weitgehend autonome Ordnungsmacht und Rechtsgewalt innerhalb der Pariser Gilden aus und sprach für die Bürgerschaft zum König. Er war allerdings dem königlichen Vogt insofern untergeben, als dieser seine Beschlüsse revidieren konnte. Da der Vogt der Händler das höchste von der Bürgerschaft zu vergebene Amt war, nahm er die Rolle eines Quasibürgermeisters für Paris ein. (de)
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  • Die Ursprünge der Kommunalverwaltung von Paris liegen weitgehend im Dunkeln. Ursprünglich gehörte die Stadt der seit dem späten 8. Jahrhundert bestehenden Grafschaft und später der aus ihr hervorgegangenen Vizegrafschaft Paris an, deren Inhaber Vasallen der Könige aus den Dynastien der Karolinger und Kapetinger waren. Ab der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts ist in der Vizegrafschaft Paris ein nichterblicher, dem König gegenüber verantwortlicher, Vogt (franz: Prévôt ) mit der Verwaltung der Stadt und der umliegenden Burgvogteien betraut. Ab dem 12. Jahrhundert etablierte sich neben ihm in der Stadt auch ein von den Bürgern gewählter Vogt. Dieser wurde aus der wirtschaftlich herausragenden Gilde der Seineflusshändler gewählt, der deswegen „Vogt der Händler“ (franz: Prévôt des marchands) g (de)
  • Die Ursprünge der Kommunalverwaltung von Paris liegen weitgehend im Dunkeln. Ursprünglich gehörte die Stadt der seit dem späten 8. Jahrhundert bestehenden Grafschaft und später der aus ihr hervorgegangenen Vizegrafschaft Paris an, deren Inhaber Vasallen der Könige aus den Dynastien der Karolinger und Kapetinger waren. Ab der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts ist in der Vizegrafschaft Paris ein nichterblicher, dem König gegenüber verantwortlicher, Vogt (franz: Prévôt ) mit der Verwaltung der Stadt und der umliegenden Burgvogteien betraut. Ab dem 12. Jahrhundert etablierte sich neben ihm in der Stadt auch ein von den Bürgern gewählter Vogt. Dieser wurde aus der wirtschaftlich herausragenden Gilde der Seineflusshändler gewählt, der deswegen „Vogt der Händler“ (franz: Prévôt des marchands) g (de)
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  • Liste der Vögte von Paris (de)
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