Die linguistische Nachricht (nach Roland Barthes: le message linguistique ) sind in der Semantik Aussagen in schriftkultureller Form, die in einer Beziehung zu ikonischen Nachrichten stehen, wie Bildunterschriften, Slogan auf Plakate, Sprechblasen, Zeitungsartikel oder schriftkulturelle Informationen wie Dialoge zu filmischen Bildern. Sie gelten als vollwertige Glieder einer Informationsstruktur. In diesem Zusammenhang von Photo, Graphik, Zeichnung, Comic, Film vor dem Hintergrund ihrer Beziehung zur beigefügten linguistischen Nachricht (Bildunterschrift, Filmdialog, Sprechblase etc.) antworten linguistische Nachrichten immer auf die Frage: "Was ist das, was ich sehe?" Die linguistische Nachricht ist damit die denotierte Beschreibung des Bildes und grenzt das projektive Vermögen des Bildes

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  • Die linguistische Nachricht (nach Roland Barthes: le message linguistique ) sind in der Semantik Aussagen in schriftkultureller Form, die in einer Beziehung zu ikonischen Nachrichten stehen, wie Bildunterschriften, Slogan auf Plakate, Sprechblasen, Zeitungsartikel oder schriftkulturelle Informationen wie Dialoge zu filmischen Bildern. Sie gelten als vollwertige Glieder einer Informationsstruktur. In diesem Zusammenhang von Photo, Graphik, Zeichnung, Comic, Film vor dem Hintergrund ihrer Beziehung zur beigefügten linguistischen Nachricht (Bildunterschrift, Filmdialog, Sprechblase etc.) antworten linguistische Nachrichten immer auf die Frage: "Was ist das, was ich sehe?" Die linguistische Nachricht ist damit die denotierte Beschreibung des Bildes und grenzt das projektive Vermögen des Bildes: "Auf der Ebene der symbolischen Botschaft leitet die linguistische Nachricht nicht mehr die Identifikation, sondern die Interpretation; sie erzeugt eine Art begrenzenden Druck, der den konnotierten Sinngehalt daran hindert, in allzu persönliche Gebiete auszuwuchern." Nach Roland Barthes entwickelt jede "Gesellschaft diverse Techniken zur Fixierung der fluktuierenden Kette der Signifikate, um gegen den Schrecken der ungewissen Zeichen anzukämpfen: Die sprachliche Botschaft [le message linguistique] ist eine dieser Techniken." Barthes hebt dabei an der linguistischen Nachricht zwei Funktionen hervor: die der Verbindung (de relais) und die der Verankerung (d'ancrage). In der Massenkultur dient sie nach Barthes zu meist der Verankerung: "Die Verankerung ist die häufigste Funktion der sprachlichen Botschaft; man trifft sie gewöhnlich in der Pressefotografie und in der Werbung an. Die Relaisfunktion ist (zumindest beim unbewegten Bild) seltener; man findet sie vor allem in den humoristischen Zeichnungen und in den Comics." Die bedeutendste gesellschaftliche Funktion der Verankerung ist ideologisch, da sie den Sinn sowie die Entscheidungen für das was wahrgenommen wird dirigiert. Linguistisch Nachrichten reduzieren das Nachdenken. Dagegen ist das Relais-Wort im Film von Bedeutung: "Relais-Wort wird im Film sehr wichtig, wo der Dialog keine bloße Erhellungsfunktion besitzt und wo es tatsächlich die Handlung vorantreibt, indem es in der Abfolge der Botschaften Bedeutungen anbringt, die im Bild nicht aufscheinen." In L'Empire des signes (Das Reich der Zeichen) arbeitet Barthes mit der Verschränkung von Bild und Text, der dieser Relais-Funktion gleichkommt. (de)
  • Die linguistische Nachricht (nach Roland Barthes: le message linguistique ) sind in der Semantik Aussagen in schriftkultureller Form, die in einer Beziehung zu ikonischen Nachrichten stehen, wie Bildunterschriften, Slogan auf Plakate, Sprechblasen, Zeitungsartikel oder schriftkulturelle Informationen wie Dialoge zu filmischen Bildern. Sie gelten als vollwertige Glieder einer Informationsstruktur. In diesem Zusammenhang von Photo, Graphik, Zeichnung, Comic, Film vor dem Hintergrund ihrer Beziehung zur beigefügten linguistischen Nachricht (Bildunterschrift, Filmdialog, Sprechblase etc.) antworten linguistische Nachrichten immer auf die Frage: "Was ist das, was ich sehe?" Die linguistische Nachricht ist damit die denotierte Beschreibung des Bildes und grenzt das projektive Vermögen des Bildes: "Auf der Ebene der symbolischen Botschaft leitet die linguistische Nachricht nicht mehr die Identifikation, sondern die Interpretation; sie erzeugt eine Art begrenzenden Druck, der den konnotierten Sinngehalt daran hindert, in allzu persönliche Gebiete auszuwuchern." Nach Roland Barthes entwickelt jede "Gesellschaft diverse Techniken zur Fixierung der fluktuierenden Kette der Signifikate, um gegen den Schrecken der ungewissen Zeichen anzukämpfen: Die sprachliche Botschaft [le message linguistique] ist eine dieser Techniken." Barthes hebt dabei an der linguistischen Nachricht zwei Funktionen hervor: die der Verbindung (de relais) und die der Verankerung (d'ancrage). In der Massenkultur dient sie nach Barthes zu meist der Verankerung: "Die Verankerung ist die häufigste Funktion der sprachlichen Botschaft; man trifft sie gewöhnlich in der Pressefotografie und in der Werbung an. Die Relaisfunktion ist (zumindest beim unbewegten Bild) seltener; man findet sie vor allem in den humoristischen Zeichnungen und in den Comics." Die bedeutendste gesellschaftliche Funktion der Verankerung ist ideologisch, da sie den Sinn sowie die Entscheidungen für das was wahrgenommen wird dirigiert. Linguistisch Nachrichten reduzieren das Nachdenken. Dagegen ist das Relais-Wort im Film von Bedeutung: "Relais-Wort wird im Film sehr wichtig, wo der Dialog keine bloße Erhellungsfunktion besitzt und wo es tatsächlich die Handlung vorantreibt, indem es in der Abfolge der Botschaften Bedeutungen anbringt, die im Bild nicht aufscheinen." In L'Empire des signes (Das Reich der Zeichen) arbeitet Barthes mit der Verschränkung von Bild und Text, der dieser Relais-Funktion gleichkommt. (de)
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  • Die linguistische Nachricht (nach Roland Barthes: le message linguistique ) sind in der Semantik Aussagen in schriftkultureller Form, die in einer Beziehung zu ikonischen Nachrichten stehen, wie Bildunterschriften, Slogan auf Plakate, Sprechblasen, Zeitungsartikel oder schriftkulturelle Informationen wie Dialoge zu filmischen Bildern. Sie gelten als vollwertige Glieder einer Informationsstruktur. In diesem Zusammenhang von Photo, Graphik, Zeichnung, Comic, Film vor dem Hintergrund ihrer Beziehung zur beigefügten linguistischen Nachricht (Bildunterschrift, Filmdialog, Sprechblase etc.) antworten linguistische Nachrichten immer auf die Frage: "Was ist das, was ich sehe?" Die linguistische Nachricht ist damit die denotierte Beschreibung des Bildes und grenzt das projektive Vermögen des Bildes (de)
  • Die linguistische Nachricht (nach Roland Barthes: le message linguistique ) sind in der Semantik Aussagen in schriftkultureller Form, die in einer Beziehung zu ikonischen Nachrichten stehen, wie Bildunterschriften, Slogan auf Plakate, Sprechblasen, Zeitungsartikel oder schriftkulturelle Informationen wie Dialoge zu filmischen Bildern. Sie gelten als vollwertige Glieder einer Informationsstruktur. In diesem Zusammenhang von Photo, Graphik, Zeichnung, Comic, Film vor dem Hintergrund ihrer Beziehung zur beigefügten linguistischen Nachricht (Bildunterschrift, Filmdialog, Sprechblase etc.) antworten linguistische Nachrichten immer auf die Frage: "Was ist das, was ich sehe?" Die linguistische Nachricht ist damit die denotierte Beschreibung des Bildes und grenzt das projektive Vermögen des Bildes (de)
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  • Linguistische Nachricht (de)
  • Linguistische Nachricht (de)
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