Das Lachische (lachische Sprache, tschechisch lašský jazyk, polnisch język laski oder lechicki; nicht zu verwechseln mit dem Oberbegriff lechische Sprachen) ist eine Dialektgruppe der westslawischen Sprachen, die in Teilen Tschechisch-Schlesiens sowie im Hultschiner Ländchen, jedoch auch im südlich angrenzenden östlichen Nordmähren sowie im polnischen Oberschlesien in der Region um Racibórz und Głubczyce gesprochen wird. Die meisten tschechischen Forscher betrachten es als Mundart der tschechischen Sprache, für die polnischen Dialektologen hingegen ist Lachisch polnischen Ursprungs. Zu den lachischen Sprachen zählt man die Süd-Teschener Mundart und den lechisch-schlesischen Dialekt. Alle diese Sprachen/Dialekte gelten als Übergang zwischen der polnischen, schlesischen, mährischen und der t

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  • Das Lachische (lachische Sprache, tschechisch lašský jazyk, polnisch język laski oder lechicki; nicht zu verwechseln mit dem Oberbegriff lechische Sprachen) ist eine Dialektgruppe der westslawischen Sprachen, die in Teilen Tschechisch-Schlesiens sowie im Hultschiner Ländchen, jedoch auch im südlich angrenzenden östlichen Nordmähren sowie im polnischen Oberschlesien in der Region um Racibórz und Głubczyce gesprochen wird. Die meisten tschechischen Forscher betrachten es als Mundart der tschechischen Sprache, für die polnischen Dialektologen hingegen ist Lachisch polnischen Ursprungs. Zu den lachischen Sprachen zählt man die Süd-Teschener Mundart und den lechisch-schlesischen Dialekt. Alle diese Sprachen/Dialekte gelten als Übergang zwischen der polnischen, schlesischen, mährischen und der tschechischen Sprache und werden auch dem Schlesischen Dialektkontinuum zugeordnet. Zu den größten Unterschieden zählen: * für Tschechen teilweise unverständlicher Wortschatz sowie im Tschechischen nicht vorkommende Laute, z. B. Affrikaten dz, dž (stimmhafte Pendants von c und č), der Gleitlaut ŭ (meist ł geschrieben), * Betonung auf der vorletzten Silbe der Taktgruppe (wie im Polnischen, im Tschechischen auf der ersten; z. B. 'widzioł, wi'dziołech, widzie'li my, 'na wyrch, 'na ziym, 'bez psa, mio'łech go, da'ła mu), * andere Deklinations-Paradigmen, * zahlreiche Lautverschiebungen, * keine Unterscheidung zwischen Lang- und Kurzvokalen (wie im Polnischen oder Sorbischen), * kein prothetisches v (wie z. B. in tschechisch okno [vokno] „Fenster“). Lachisch, das dem Polnischen nahesteht, gliedert sich in zahlreiche Subdialekte (West-, Ost- und Südlachisch). Man kann es also auch als einen Dialektverband auffassen, wobei sich jedoch kein Verkehrsdialekt herausgebildet hat. Diese mundartliche Differenzierung ist für die Tschechische Republik untypisch, weil sonst Interdialekte vorherrschen, vor allem im Westen der Republik. Infolge des allgemeinen Rückgangs der Dialekte sprechen die meisten lachischen Muttersprachler (vor allem die Jugend) auch Tschechisch, jedoch nicht akzentfrei und (wie die Mährer) eher Schriftsprache, nicht die in Böhmen übliche Umgangssprache. Typische lachische Kennwörter sind z. B. kaj (wo, tschechisch kde, polnisch gdzie), welches ebenfalls in Oberschlesien benutzt wird, oder bo (weil, tschechisch protože, polnisch bo). Das Lachische enthält viele Germanismen, nach einigen Quellen bis zu 8 % des Wortschatzes. Obschon die lachischsprachige Bevölkerung bodenständig ist, lebten in Österreichisch-Schlesien 43 % Sudetendeutsche, die jedoch 1945 vertrieben wurden. (de)
  • Das Lachische (lachische Sprache, tschechisch lašský jazyk, polnisch język laski oder lechicki; nicht zu verwechseln mit dem Oberbegriff lechische Sprachen) ist eine Dialektgruppe der westslawischen Sprachen, die in Teilen Tschechisch-Schlesiens sowie im Hultschiner Ländchen, jedoch auch im südlich angrenzenden östlichen Nordmähren sowie im polnischen Oberschlesien in der Region um Racibórz und Głubczyce gesprochen wird. Die meisten tschechischen Forscher betrachten es als Mundart der tschechischen Sprache, für die polnischen Dialektologen hingegen ist Lachisch polnischen Ursprungs. Zu den lachischen Sprachen zählt man die Süd-Teschener Mundart und den lechisch-schlesischen Dialekt. Alle diese Sprachen/Dialekte gelten als Übergang zwischen der polnischen, schlesischen, mährischen und der tschechischen Sprache und werden auch dem Schlesischen Dialektkontinuum zugeordnet. Zu den größten Unterschieden zählen: * für Tschechen teilweise unverständlicher Wortschatz sowie im Tschechischen nicht vorkommende Laute, z. B. Affrikaten dz, dž (stimmhafte Pendants von c und č), der Gleitlaut ŭ (meist ł geschrieben), * Betonung auf der vorletzten Silbe der Taktgruppe (wie im Polnischen, im Tschechischen auf der ersten; z. B. 'widzioł, wi'dziołech, widzie'li my, 'na wyrch, 'na ziym, 'bez psa, mio'łech go, da'ła mu), * andere Deklinations-Paradigmen, * zahlreiche Lautverschiebungen, * keine Unterscheidung zwischen Lang- und Kurzvokalen (wie im Polnischen oder Sorbischen), * kein prothetisches v (wie z. B. in tschechisch okno [vokno] „Fenster“). Lachisch, das dem Polnischen nahesteht, gliedert sich in zahlreiche Subdialekte (West-, Ost- und Südlachisch). Man kann es also auch als einen Dialektverband auffassen, wobei sich jedoch kein Verkehrsdialekt herausgebildet hat. Diese mundartliche Differenzierung ist für die Tschechische Republik untypisch, weil sonst Interdialekte vorherrschen, vor allem im Westen der Republik. Infolge des allgemeinen Rückgangs der Dialekte sprechen die meisten lachischen Muttersprachler (vor allem die Jugend) auch Tschechisch, jedoch nicht akzentfrei und (wie die Mährer) eher Schriftsprache, nicht die in Böhmen übliche Umgangssprache. Typische lachische Kennwörter sind z. B. kaj (wo, tschechisch kde, polnisch gdzie), welches ebenfalls in Oberschlesien benutzt wird, oder bo (weil, tschechisch protože, polnisch bo). Das Lachische enthält viele Germanismen, nach einigen Quellen bis zu 8 % des Wortschatzes. Obschon die lachischsprachige Bevölkerung bodenständig ist, lebten in Österreichisch-Schlesien 43 % Sudetendeutsche, die jedoch 1945 vertrieben wurden. (de)
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  • Das Lachische (lachische Sprache, tschechisch lašský jazyk, polnisch język laski oder lechicki; nicht zu verwechseln mit dem Oberbegriff lechische Sprachen) ist eine Dialektgruppe der westslawischen Sprachen, die in Teilen Tschechisch-Schlesiens sowie im Hultschiner Ländchen, jedoch auch im südlich angrenzenden östlichen Nordmähren sowie im polnischen Oberschlesien in der Region um Racibórz und Głubczyce gesprochen wird. Die meisten tschechischen Forscher betrachten es als Mundart der tschechischen Sprache, für die polnischen Dialektologen hingegen ist Lachisch polnischen Ursprungs. Zu den lachischen Sprachen zählt man die Süd-Teschener Mundart und den lechisch-schlesischen Dialekt. Alle diese Sprachen/Dialekte gelten als Übergang zwischen der polnischen, schlesischen, mährischen und der t (de)
  • Das Lachische (lachische Sprache, tschechisch lašský jazyk, polnisch język laski oder lechicki; nicht zu verwechseln mit dem Oberbegriff lechische Sprachen) ist eine Dialektgruppe der westslawischen Sprachen, die in Teilen Tschechisch-Schlesiens sowie im Hultschiner Ländchen, jedoch auch im südlich angrenzenden östlichen Nordmähren sowie im polnischen Oberschlesien in der Region um Racibórz und Głubczyce gesprochen wird. Die meisten tschechischen Forscher betrachten es als Mundart der tschechischen Sprache, für die polnischen Dialektologen hingegen ist Lachisch polnischen Ursprungs. Zu den lachischen Sprachen zählt man die Süd-Teschener Mundart und den lechisch-schlesischen Dialekt. Alle diese Sprachen/Dialekte gelten als Übergang zwischen der polnischen, schlesischen, mährischen und der t (de)
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