Als Könige von Haithabu bezeichnet man eine dänische Dynastie, die vom Ende des 8. bis zum Ende des neunten Jahrhunderts, d. h., etwa 100 Jahre lang, eine historische staatliche Struktur in Skandinavien mit dem Zentrum Haithabu regierte, die als Vorläufer des später vereinigten Königreichs Dänemark angesehen wird. Von einem Königreich Haithabu kann man jedoch nur sehr bedingt sprechen, da die territorialen Besitzungen der Könige sehr variabel und oft über verschiedene Teile Skandinaviens verstreut waren und daher typische Staatsmerkmale, wie ein klar umrissenes Staatsgebiet und ein eindeutig abgegrenztes Staatsvolk fehlen.

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  • Als Könige von Haithabu bezeichnet man eine dänische Dynastie, die vom Ende des 8. bis zum Ende des neunten Jahrhunderts, d. h., etwa 100 Jahre lang, eine historische staatliche Struktur in Skandinavien mit dem Zentrum Haithabu regierte, die als Vorläufer des später vereinigten Königreichs Dänemark angesehen wird. Von einem Königreich Haithabu kann man jedoch nur sehr bedingt sprechen, da die territorialen Besitzungen der Könige sehr variabel und oft über verschiedene Teile Skandinaviens verstreut waren und daher typische Staatsmerkmale, wie ein klar umrissenes Staatsgebiet und ein eindeutig abgegrenztes Staatsvolk fehlen. Die Anfänge der Dynastie lassen sich einigermaßen verlässlich bis an die zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts zu einem König namens Sigfred, der auch Sigfried oder Sigurd genannt wird, zurückverfolgen, der um 777 bis 798 regierte und als erster König von Haithabu gilt.Insgesamt zählt man in der rund hundertjährigen Geschichte der Dynastie 16 Könige, denen jedoch wegen andauernder interner Rivalitäten und äußerer Konflikte mit skandinavischen oder fränkischen Herrschern in der Regel nur eine kurze Regierungszeit beschieden war. Der wohl bedeutendste Vertreter des Hauses war Godfrid Halfdanson der von 807 bis 810 als 6. König von Haithabu regierte, diese Stadt zum Zentrum seines Reiches machte, das nicht nur Jütland sondern auch weite Teile Skandinaviens, wie Westerfold, Värmland, Hedmark und Vestmar umfasste. Sein gleichnamiger Verwandter, Godfrid Haraldson, der von 857 bis 880/85 als 15. König von Haithabu regierte, vermählte sich mit einer Frau aus dem Haus der Karolinger und trug über seine Tochter Reinhilde/Reginlind Godfridsdotter von Haithabu († 917), ∞ vor 900 Dietrich II. Graf im sächsischen Hamaland (von Ringelheim) († 8. Februar 917) aus der Familie der Immedinger dazu bei, dass diese Dynastie über seine Nachkommenschaft in weiblicher Linie fortlebte, zu der nicht nur praktisch alle europäischen Herrscherdynastien, sondern heute auch eine große Zahl von Menschen aller Stände zählt. Grundlage der Herrschaft der Könige von Haithabu war die wirtschaftliche und strategische Bedeutung der Stadt Haithabu die sich dank der verkehrsgünstigen Lage am (Isthmus) zwischen Nordsee und Ostsee im Süden der Halbinsel Jütland zum regionalen Hauptumschlagsplatz für den Handel zwischen Skandinavien, Westeuropa, dem Nordseeraum und dem Baltikum und damit zu einem wirtschaftlichen und auch machtpolitischen Faktor entwickelte. Diese Blühte währte jedoch nicht allzu lange, da Haithabu in der Mitte des 11. Jahrhunderts zerstört, von der Bevölkerung verlassen und anschließend jahrhundertelang vergessen wurde. Erst im 20. Jahrhundert erfolgten Ausgrabungen, die einen Blick in das Alltagsleben zur Zeit der Könige von Haithabu erlauben. (de)
  • Als Könige von Haithabu bezeichnet man eine dänische Dynastie, die vom Ende des 8. bis zum Ende des neunten Jahrhunderts, d. h., etwa 100 Jahre lang, eine historische staatliche Struktur in Skandinavien mit dem Zentrum Haithabu regierte, die als Vorläufer des später vereinigten Königreichs Dänemark angesehen wird. Von einem Königreich Haithabu kann man jedoch nur sehr bedingt sprechen, da die territorialen Besitzungen der Könige sehr variabel und oft über verschiedene Teile Skandinaviens verstreut waren und daher typische Staatsmerkmale, wie ein klar umrissenes Staatsgebiet und ein eindeutig abgegrenztes Staatsvolk fehlen. Die Anfänge der Dynastie lassen sich einigermaßen verlässlich bis an die zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts zu einem König namens Sigfred, der auch Sigfried oder Sigurd genannt wird, zurückverfolgen, der um 777 bis 798 regierte und als erster König von Haithabu gilt.Insgesamt zählt man in der rund hundertjährigen Geschichte der Dynastie 16 Könige, denen jedoch wegen andauernder interner Rivalitäten und äußerer Konflikte mit skandinavischen oder fränkischen Herrschern in der Regel nur eine kurze Regierungszeit beschieden war. Der wohl bedeutendste Vertreter des Hauses war Godfrid Halfdanson der von 807 bis 810 als 6. König von Haithabu regierte, diese Stadt zum Zentrum seines Reiches machte, das nicht nur Jütland sondern auch weite Teile Skandinaviens, wie Westerfold, Värmland, Hedmark und Vestmar umfasste. Sein gleichnamiger Verwandter, Godfrid Haraldson, der von 857 bis 880/85 als 15. König von Haithabu regierte, vermählte sich mit einer Frau aus dem Haus der Karolinger und trug über seine Tochter Reinhilde/Reginlind Godfridsdotter von Haithabu († 917), ∞ vor 900 Dietrich II. Graf im sächsischen Hamaland (von Ringelheim) († 8. Februar 917) aus der Familie der Immedinger dazu bei, dass diese Dynastie über seine Nachkommenschaft in weiblicher Linie fortlebte, zu der nicht nur praktisch alle europäischen Herrscherdynastien, sondern heute auch eine große Zahl von Menschen aller Stände zählt. Grundlage der Herrschaft der Könige von Haithabu war die wirtschaftliche und strategische Bedeutung der Stadt Haithabu die sich dank der verkehrsgünstigen Lage am (Isthmus) zwischen Nordsee und Ostsee im Süden der Halbinsel Jütland zum regionalen Hauptumschlagsplatz für den Handel zwischen Skandinavien, Westeuropa, dem Nordseeraum und dem Baltikum und damit zu einem wirtschaftlichen und auch machtpolitischen Faktor entwickelte. Diese Blühte währte jedoch nicht allzu lange, da Haithabu in der Mitte des 11. Jahrhunderts zerstört, von der Bevölkerung verlassen und anschließend jahrhundertelang vergessen wurde. Erst im 20. Jahrhundert erfolgten Ausgrabungen, die einen Blick in das Alltagsleben zur Zeit der Könige von Haithabu erlauben. (de)
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  • Als Könige von Haithabu bezeichnet man eine dänische Dynastie, die vom Ende des 8. bis zum Ende des neunten Jahrhunderts, d. h., etwa 100 Jahre lang, eine historische staatliche Struktur in Skandinavien mit dem Zentrum Haithabu regierte, die als Vorläufer des später vereinigten Königreichs Dänemark angesehen wird. Von einem Königreich Haithabu kann man jedoch nur sehr bedingt sprechen, da die territorialen Besitzungen der Könige sehr variabel und oft über verschiedene Teile Skandinaviens verstreut waren und daher typische Staatsmerkmale, wie ein klar umrissenes Staatsgebiet und ein eindeutig abgegrenztes Staatsvolk fehlen. (de)
  • Als Könige von Haithabu bezeichnet man eine dänische Dynastie, die vom Ende des 8. bis zum Ende des neunten Jahrhunderts, d. h., etwa 100 Jahre lang, eine historische staatliche Struktur in Skandinavien mit dem Zentrum Haithabu regierte, die als Vorläufer des später vereinigten Königreichs Dänemark angesehen wird. Von einem Königreich Haithabu kann man jedoch nur sehr bedingt sprechen, da die territorialen Besitzungen der Könige sehr variabel und oft über verschiedene Teile Skandinaviens verstreut waren und daher typische Staatsmerkmale, wie ein klar umrissenes Staatsgebiet und ein eindeutig abgegrenztes Staatsvolk fehlen. (de)
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  • König von Haithabu (de)
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