Schwaen entstammte einer schlesischen Kaufmannsfamilie, sein Vater war Kolonialwarenhändler. Ab 1923 wurde er bei Fritz Lubrich, einem Reger-Schüler, in Klavier, Orgel und Musiktheorie unterrichtet. Er besuchte ab 1924 das Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasium in Kattowitz und war Mitglied der Deutschen Buch-Gemeinschaft. Von 1929 bis 1933 studierte er Germanistik, Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten Berlin und Breslau. Seine Lehrer waren Friedrich Blume, Curt Sachs, Arnold Schering und Walther Vetter. Er wurde Mitglied der Roten Studentengruppe und besuchte Seminare bei Hanns Eisler in der Marxistischen Arbeiterschule (MASCH). 1932 brach er sein Studium ab und erwarb 1933 ein externes Klavierexamen bei Kurt Schubert. Ab 1934 lebte er als Klavier

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  • Schwaen entstammte einer schlesischen Kaufmannsfamilie, sein Vater war Kolonialwarenhändler. Ab 1923 wurde er bei Fritz Lubrich, einem Reger-Schüler, in Klavier, Orgel und Musiktheorie unterrichtet. Er besuchte ab 1924 das Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasium in Kattowitz und war Mitglied der Deutschen Buch-Gemeinschaft. Von 1929 bis 1933 studierte er Germanistik, Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten Berlin und Breslau. Seine Lehrer waren Friedrich Blume, Curt Sachs, Arnold Schering und Walther Vetter. Er wurde Mitglied der Roten Studentengruppe und besuchte Seminare bei Hanns Eisler in der Marxistischen Arbeiterschule (MASCH). 1932 brach er sein Studium ab und erwarb 1933 ein externes Klavierexamen bei Kurt Schubert. Ab 1934 lebte er als Klavierlehrer in Berlin-Gesundbrunnen. Im Jahr 1935 wurde Schwaen, der seit 1932 Mitglied der KPD war und ab 1934 für die Revolutionäre Gewerkschafts-Opposition tätig war, von der Gestapo verhaftet. 1936 wurde er wegen Widerstandsarbeit gegen das NS-Regime zu drei Jahren Zuchthaus (in Luckau und Schloss Osterstein) verurteilt. Nach seiner Entlassung 1938 war er Korrepetitor im Tanzstudio von Gertrud Wienecke. Ab 1939 begleitete er die Tänzerinnen Manon Ehrfur, Ilse Meudtner und Oda Schottmüller am Klavier. Ab 1943 war er Korrepetitor bei Mary Wigman in Leipzig. Im Februar 1943 wurde er in die Strafdivision 999 der Wehrmacht einberufen. Nach Ausbildung in Polen war er in Frankreich und Griechenland eingesetzt. 1944 erkrankte er an Malaria und wurde in Deutschland behandelt. Von April bis Mai 1945 versteckte er sich in Berlin-Wilmersdorf. Nach Kriegsende initiierte Schwaen eine Ausstellung zu Emil Stumpp in Berlin und wurde Begleiter der Tänzerin Marianne Vogelsang. 1946 wurde er Mitglied der SED. Von 1946 bis 1947 arbeitete er als Korrepetitor mit Ernst Busch und Kate Kühl zusammen und vertonte viele Texte von Günter Kunert. Ab 1947 nahm er aktiv am Aufbau von Volksmusikschulen teil. Er wirkte von 1948 bis 1953 als Musikreferent der Volksbühne Berlin. Von 1950 bis 1951 war er außerdem Dozent für Tonsatz und Klavier an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ab 1953 war er freischaffend tätig und komponierte bis 1956 u. a. für Bertolt Brecht. Er komponierte in vielen Genres. Dabei schrieb er auch Musik für Kinder, wie die Kantate König Midas. In den folgenden Jahrzehnten widmete sich Kurt Schwaen ehrenamtlichen Tätigkeiten und erhielt viele Auszeichnungen. Er war von 1953 bis 1962 2. Sekretär im Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR. Von 1951 bis 1961 war er stellvertretender Vorsitzender, von 1961 bis 1979 Vorsitzender und ab 1979 Ehrenvorsitzender des Beirates der Anstalt zur Wahrung der Aufführungs- und Vervielfältigungsrechte auf dem Gebiet der Musik. Außerdem wurde er im Jahre 1961 Mitglied der Deutschen Akademie der Künste in Berlin, von 1962 bis 1978 war er Präsident des Nationalkomitees Volksmusik der DDR und 1986 Vizepräsident des Musikrats der DDR. Durch die Heirat mit Hedwig Stumpp wurde Schwaen der Schwiegersohn des Malers und Zeichners Emil Stumpp. 1980 heiratete er die Musikpädagogin Ina Iske, die seitdem das Kurt-Schwaen-Archiv leitet. Zuletzt lebte Kurt Schwaen in Berlin-Mahlsdorf. Dort starb er in seinem Haus im Alter von 98 Jahren und fand auf dem Friedhof Mahlsdorf seine letzte Ruhestätte. (de)
  • Schwaen entstammte einer schlesischen Kaufmannsfamilie, sein Vater war Kolonialwarenhändler. Ab 1923 wurde er bei Fritz Lubrich, einem Reger-Schüler, in Klavier, Orgel und Musiktheorie unterrichtet. Er besuchte ab 1924 das Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasium in Kattowitz und war Mitglied der Deutschen Buch-Gemeinschaft. Von 1929 bis 1933 studierte er Germanistik, Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten Berlin und Breslau. Seine Lehrer waren Friedrich Blume, Curt Sachs, Arnold Schering und Walther Vetter. Er wurde Mitglied der Roten Studentengruppe und besuchte Seminare bei Hanns Eisler in der Marxistischen Arbeiterschule (MASCH). 1932 brach er sein Studium ab und erwarb 1933 ein externes Klavierexamen bei Kurt Schubert. Ab 1934 lebte er als Klavierlehrer in Berlin-Gesundbrunnen. Im Jahr 1935 wurde Schwaen, der seit 1932 Mitglied der KPD war und ab 1934 für die Revolutionäre Gewerkschafts-Opposition tätig war, von der Gestapo verhaftet. 1936 wurde er wegen Widerstandsarbeit gegen das NS-Regime zu drei Jahren Zuchthaus (in Luckau und Schloss Osterstein) verurteilt. Nach seiner Entlassung 1938 war er Korrepetitor im Tanzstudio von Gertrud Wienecke. Ab 1939 begleitete er die Tänzerinnen Manon Ehrfur, Ilse Meudtner und Oda Schottmüller am Klavier. Ab 1943 war er Korrepetitor bei Mary Wigman in Leipzig. Im Februar 1943 wurde er in die Strafdivision 999 der Wehrmacht einberufen. Nach Ausbildung in Polen war er in Frankreich und Griechenland eingesetzt. 1944 erkrankte er an Malaria und wurde in Deutschland behandelt. Von April bis Mai 1945 versteckte er sich in Berlin-Wilmersdorf. Nach Kriegsende initiierte Schwaen eine Ausstellung zu Emil Stumpp in Berlin und wurde Begleiter der Tänzerin Marianne Vogelsang. 1946 wurde er Mitglied der SED. Von 1946 bis 1947 arbeitete er als Korrepetitor mit Ernst Busch und Kate Kühl zusammen und vertonte viele Texte von Günter Kunert. Ab 1947 nahm er aktiv am Aufbau von Volksmusikschulen teil. Er wirkte von 1948 bis 1953 als Musikreferent der Volksbühne Berlin. Von 1950 bis 1951 war er außerdem Dozent für Tonsatz und Klavier an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ab 1953 war er freischaffend tätig und komponierte bis 1956 u. a. für Bertolt Brecht. Er komponierte in vielen Genres. Dabei schrieb er auch Musik für Kinder, wie die Kantate König Midas. In den folgenden Jahrzehnten widmete sich Kurt Schwaen ehrenamtlichen Tätigkeiten und erhielt viele Auszeichnungen. Er war von 1953 bis 1962 2. Sekretär im Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR. Von 1951 bis 1961 war er stellvertretender Vorsitzender, von 1961 bis 1979 Vorsitzender und ab 1979 Ehrenvorsitzender des Beirates der Anstalt zur Wahrung der Aufführungs- und Vervielfältigungsrechte auf dem Gebiet der Musik. Außerdem wurde er im Jahre 1961 Mitglied der Deutschen Akademie der Künste in Berlin, von 1962 bis 1978 war er Präsident des Nationalkomitees Volksmusik der DDR und 1986 Vizepräsident des Musikrats der DDR. Durch die Heirat mit Hedwig Stumpp wurde Schwaen der Schwiegersohn des Malers und Zeichners Emil Stumpp. 1980 heiratete er die Musikpädagogin Ina Iske, die seitdem das Kurt-Schwaen-Archiv leitet. Zuletzt lebte Kurt Schwaen in Berlin-Mahlsdorf. Dort starb er in seinem Haus im Alter von 98 Jahren und fand auf dem Friedhof Mahlsdorf seine letzte Ruhestätte. (de)
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  • Schwaen entstammte einer schlesischen Kaufmannsfamilie, sein Vater war Kolonialwarenhändler. Ab 1923 wurde er bei Fritz Lubrich, einem Reger-Schüler, in Klavier, Orgel und Musiktheorie unterrichtet. Er besuchte ab 1924 das Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasium in Kattowitz und war Mitglied der Deutschen Buch-Gemeinschaft. Von 1929 bis 1933 studierte er Germanistik, Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten Berlin und Breslau. Seine Lehrer waren Friedrich Blume, Curt Sachs, Arnold Schering und Walther Vetter. Er wurde Mitglied der Roten Studentengruppe und besuchte Seminare bei Hanns Eisler in der Marxistischen Arbeiterschule (MASCH). 1932 brach er sein Studium ab und erwarb 1933 ein externes Klavierexamen bei Kurt Schubert. Ab 1934 lebte er als Klavier (de)
  • Schwaen entstammte einer schlesischen Kaufmannsfamilie, sein Vater war Kolonialwarenhändler. Ab 1923 wurde er bei Fritz Lubrich, einem Reger-Schüler, in Klavier, Orgel und Musiktheorie unterrichtet. Er besuchte ab 1924 das Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasium in Kattowitz und war Mitglied der Deutschen Buch-Gemeinschaft. Von 1929 bis 1933 studierte er Germanistik, Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten Berlin und Breslau. Seine Lehrer waren Friedrich Blume, Curt Sachs, Arnold Schering und Walther Vetter. Er wurde Mitglied der Roten Studentengruppe und besuchte Seminare bei Hanns Eisler in der Marxistischen Arbeiterschule (MASCH). 1932 brach er sein Studium ab und erwarb 1933 ein externes Klavierexamen bei Kurt Schubert. Ab 1934 lebte er als Klavier (de)
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