Der Kunstraub von Gotha ist ein bis in die Gegenwart nicht aufgeklärter Einbruchdiebstahl, bei dem in der Nacht zum 14. Dezember 1979 fünf Gemälde aus Schloss Friedenstein in Gotha gestohlen wurden. Er gilt als schwerwiegendster Kunstraub in der Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und als einer der spektakulärsten der deutschen Nachkriegsgeschichte.

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  • Der Kunstraub von Gotha ist ein bis in die Gegenwart nicht aufgeklärter Einbruchdiebstahl, bei dem in der Nacht zum 14. Dezember 1979 fünf Gemälde aus Schloss Friedenstein in Gotha gestohlen wurden. Er gilt als schwerwiegendster Kunstraub in der Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und als einer der spektakulärsten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Gestohlen wurden von unbekannten Tätern die Gemälde „Brustbild eines jungen Mannes“ von Frans Hals, „Landstraße mit Bauernwagen und Kühen“ von Jan Brueghel dem Älteren, „Selbstbildnis mit Sonnenblume“ von Anthonis van Dyck, „Alter Mann“ von Jan Lievens sowie „Heilige Katharina“ von Hans Holbein dem Älteren. Von den betroffenen Bildern, die in verschiedenen Räumen des Museums im Schloss Friedenstein ausgestellt waren und mit den zugehörigen Bilderrahmen gestohlen wurden, sind seitdem lediglich Schwarz-Weiß-Fotos vorhanden. Nur von dem Werk „Selbstbildnis mit Sonnenblume“ ist nach Recherchen des Fernsehmagazins ttt – titel, thesen, temperamente eine Farbaufnahme aufgefunden worden. Weder zu den Tätern noch zum Verbleib der Gemälde, deren Wert zur damaligen Zeit auf rund fünf Millionen Mark der DDR geschätzt wurde, existieren verwertbare Hinweise. Die im Museum damals bereits installierte Alarmanlage war zum Zeitpunkt des Einbruchs, der mit Hilfe von Steigeisen über die dritte Etage der Westfassade des Schlosses erfolgte, noch nicht in Betrieb. Die Daten eines Klimaschreibers, der einen Temperaturabfall registrierte, deuten auf zwei Uhr morgens als Zeitpunkt des Diebstahls hin. Aufgrund der Tatumstände, die eine gezielte Auswahl der Werke nahelegen, handelte es sich möglicherweise um einen Auftragsdiebstahl. Sowohl die Fertigungsweise eines aufgefundenen Steigeisens als auch die Legierung des dafür verwendeten Stahls deuteten nach den damaligen Ermittlungen darauf hin, dass die verwendeten Steigeisen nicht in der DDR hergestellt worden waren. Als Täter beziehungsweise Auftraggeber verdächtigt wurden zum damaligen Zeitpunkt sowohl die in Gotha ansässigen Hochseil-Artisten Geschwister Weisheit als auch Mitarbeiter des Museums und die Fürstenfamilie Sachsen-Coburg und Gotha sowie nach der politischen Wende in der DDR auch der SED-Wirtschaftsfunktionär Alexander Schalck-Golodkowski. Die Verjährungsfrist des Herausgabeanspruchs (§ 197 Absatz 1 Nummer 2 BGB nach 30 Jahren eintretende Verjährung des Herausgabeanspruchs aus dem Eigentum nach § 985 BGB) ist im Dezember 2009 abgelaufen, wodurch sich die Stadt Gotha und das Museum neue Hinweise auf den Verbleib der Gemälde erhoffen. Der gegenwärtige Wert der Kunstwerke wird auf etwa 50 Millionen Euro geschätzt. (de)
  • Der Kunstraub von Gotha ist ein bis in die Gegenwart nicht aufgeklärter Einbruchdiebstahl, bei dem in der Nacht zum 14. Dezember 1979 fünf Gemälde aus Schloss Friedenstein in Gotha gestohlen wurden. Er gilt als schwerwiegendster Kunstraub in der Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und als einer der spektakulärsten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Gestohlen wurden von unbekannten Tätern die Gemälde „Brustbild eines jungen Mannes“ von Frans Hals, „Landstraße mit Bauernwagen und Kühen“ von Jan Brueghel dem Älteren, „Selbstbildnis mit Sonnenblume“ von Anthonis van Dyck, „Alter Mann“ von Jan Lievens sowie „Heilige Katharina“ von Hans Holbein dem Älteren. Von den betroffenen Bildern, die in verschiedenen Räumen des Museums im Schloss Friedenstein ausgestellt waren und mit den zugehörigen Bilderrahmen gestohlen wurden, sind seitdem lediglich Schwarz-Weiß-Fotos vorhanden. Nur von dem Werk „Selbstbildnis mit Sonnenblume“ ist nach Recherchen des Fernsehmagazins ttt – titel, thesen, temperamente eine Farbaufnahme aufgefunden worden. Weder zu den Tätern noch zum Verbleib der Gemälde, deren Wert zur damaligen Zeit auf rund fünf Millionen Mark der DDR geschätzt wurde, existieren verwertbare Hinweise. Die im Museum damals bereits installierte Alarmanlage war zum Zeitpunkt des Einbruchs, der mit Hilfe von Steigeisen über die dritte Etage der Westfassade des Schlosses erfolgte, noch nicht in Betrieb. Die Daten eines Klimaschreibers, der einen Temperaturabfall registrierte, deuten auf zwei Uhr morgens als Zeitpunkt des Diebstahls hin. Aufgrund der Tatumstände, die eine gezielte Auswahl der Werke nahelegen, handelte es sich möglicherweise um einen Auftragsdiebstahl. Sowohl die Fertigungsweise eines aufgefundenen Steigeisens als auch die Legierung des dafür verwendeten Stahls deuteten nach den damaligen Ermittlungen darauf hin, dass die verwendeten Steigeisen nicht in der DDR hergestellt worden waren. Als Täter beziehungsweise Auftraggeber verdächtigt wurden zum damaligen Zeitpunkt sowohl die in Gotha ansässigen Hochseil-Artisten Geschwister Weisheit als auch Mitarbeiter des Museums und die Fürstenfamilie Sachsen-Coburg und Gotha sowie nach der politischen Wende in der DDR auch der SED-Wirtschaftsfunktionär Alexander Schalck-Golodkowski. Die Verjährungsfrist des Herausgabeanspruchs (§ 197 Absatz 1 Nummer 2 BGB nach 30 Jahren eintretende Verjährung des Herausgabeanspruchs aus dem Eigentum nach § 985 BGB) ist im Dezember 2009 abgelaufen, wodurch sich die Stadt Gotha und das Museum neue Hinweise auf den Verbleib der Gemälde erhoffen. Der gegenwärtige Wert der Kunstwerke wird auf etwa 50 Millionen Euro geschätzt. (de)
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  • Der Kunstraub von Gotha ist ein bis in die Gegenwart nicht aufgeklärter Einbruchdiebstahl, bei dem in der Nacht zum 14. Dezember 1979 fünf Gemälde aus Schloss Friedenstein in Gotha gestohlen wurden. Er gilt als schwerwiegendster Kunstraub in der Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und als einer der spektakulärsten der deutschen Nachkriegsgeschichte. (de)
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