Der kroatische König Dmitar Zvonimir (1075–1089), der mit der ungarischen Prinzessin Jelena der Schönen verheiratet war, starb ohne Nachfolger unter nicht zweifelsfrei geklärten Umständen. Die kroatische Herrscherdynastie Trpimirović war somit ausgestorben. Es kam zu Thronstreitigkeiten im Land, in deren Folge (1091) der ungarische König Ladislaus das binnenländische Kroatien durch Unterwerfungsverträge mit den kroatischen Gespanen (kroat. „župan“) an sich brachte.

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  • Der kroatische König Dmitar Zvonimir (1075–1089), der mit der ungarischen Prinzessin Jelena der Schönen verheiratet war, starb ohne Nachfolger unter nicht zweifelsfrei geklärten Umständen. Die kroatische Herrscherdynastie Trpimirović war somit ausgestorben. Es kam zu Thronstreitigkeiten im Land, in deren Folge (1091) der ungarische König Ladislaus das binnenländische Kroatien durch Unterwerfungsverträge mit den kroatischen Gespanen (kroat. „župan“) an sich brachte. Nach Ladislaus’ Tod versuchte Kroatien sich der möglichen ungarischen Herrschaft zu entziehen, wurde aber durch König Koloman – wie auch Ladislaus aus der ungarischen Königsdynastie der Arpaden – 1097 wieder unterworfen. Der ungarische König war durch verwandtschaftliche Verhältnisse mit der kroatischen Herrscherdynastie verbunden. Koloman schloss mit den zwölf mächtigsten Gespanen von Kroatien einen Vertrag, wonach sie unter der Lehnshoheit Ungarns stehen und als Staatsverband mit diesem Königreich vereinigt, in allen inneren Angelegenheiten aber selbstständig sein sollten. Er wurde durch die so genannte „Pacta conventa“ in Personalunion „König von Kroatien“. Die Verwaltung Kroatiens übernahm der Ban, ein kroatischer Vertreter. Dieser Staatsverband hielt bis zum Jahr 1526. Staatliche Insignien und Attribute des kroatischen Königreiches blieben bestehen. Seit Vladislav II. (1490–1516) gesellte sich zu dem ungarischen Königstitel „rex Dalmatiae et Croatiae“ (König Dalmatiens und Kroatiens) der Beisatz „et Slavoniae“ (und Slawonien). Infolge der türkischen Eroberung wurde ein Teil Slawoniens später (siehe oben) als „Kroatien“ von „Slawonien“ im engeren Sinn (Virovitica, Požega und Sirmien) geschieden. Die Türkenherrschaft verschlang großenteils diese Gebiete. Unter Kaiser Leopold I. wurde ganz Slawonien zurückerobert und im Karlowitzer Frieden 1699 an das Habsburgerreich abgetreten. Im 15. Jahrhundert wurde fast ganz Kroatien von den Osmanen erobert und schrumpfte auf einen kleinen Streifen zwischen Adria und Donau. 1527 wählte der kroatische Sabor in der Burg Cetin „völlig frei und ohne fremde Beeinflussung“ Ferdinand I. von Habsburg zu ihrem König. Dabei erhofften sie sich eine effektivere militärische Hilfe bei der Verteidigung Kroatiens gegen die vordringenden Osmanen. Ferdinand I. sammelte Soldaten und stellte Geldmittel für Verteidigungszwecke zur Verfügung. Kroatien blieb seitdem mit kurzen Unterbrechungen in verschiedener Form bis zum Jahre 1918 unter der Herrschaft der Habsburger mit dem Königreich Ungarn vereinigt. (de)
  • Der kroatische König Dmitar Zvonimir (1075–1089), der mit der ungarischen Prinzessin Jelena der Schönen verheiratet war, starb ohne Nachfolger unter nicht zweifelsfrei geklärten Umständen. Die kroatische Herrscherdynastie Trpimirović war somit ausgestorben. Es kam zu Thronstreitigkeiten im Land, in deren Folge (1091) der ungarische König Ladislaus das binnenländische Kroatien durch Unterwerfungsverträge mit den kroatischen Gespanen (kroat. „župan“) an sich brachte. Nach Ladislaus’ Tod versuchte Kroatien sich der möglichen ungarischen Herrschaft zu entziehen, wurde aber durch König Koloman – wie auch Ladislaus aus der ungarischen Königsdynastie der Arpaden – 1097 wieder unterworfen. Der ungarische König war durch verwandtschaftliche Verhältnisse mit der kroatischen Herrscherdynastie verbunden. Koloman schloss mit den zwölf mächtigsten Gespanen von Kroatien einen Vertrag, wonach sie unter der Lehnshoheit Ungarns stehen und als Staatsverband mit diesem Königreich vereinigt, in allen inneren Angelegenheiten aber selbstständig sein sollten. Er wurde durch die so genannte „Pacta conventa“ in Personalunion „König von Kroatien“. Die Verwaltung Kroatiens übernahm der Ban, ein kroatischer Vertreter. Dieser Staatsverband hielt bis zum Jahr 1526. Staatliche Insignien und Attribute des kroatischen Königreiches blieben bestehen. Seit Vladislav II. (1490–1516) gesellte sich zu dem ungarischen Königstitel „rex Dalmatiae et Croatiae“ (König Dalmatiens und Kroatiens) der Beisatz „et Slavoniae“ (und Slawonien). Infolge der türkischen Eroberung wurde ein Teil Slawoniens später (siehe oben) als „Kroatien“ von „Slawonien“ im engeren Sinn (Virovitica, Požega und Sirmien) geschieden. Die Türkenherrschaft verschlang großenteils diese Gebiete. Unter Kaiser Leopold I. wurde ganz Slawonien zurückerobert und im Karlowitzer Frieden 1699 an das Habsburgerreich abgetreten. Im 15. Jahrhundert wurde fast ganz Kroatien von den Osmanen erobert und schrumpfte auf einen kleinen Streifen zwischen Adria und Donau. 1527 wählte der kroatische Sabor in der Burg Cetin „völlig frei und ohne fremde Beeinflussung“ Ferdinand I. von Habsburg zu ihrem König. Dabei erhofften sie sich eine effektivere militärische Hilfe bei der Verteidigung Kroatiens gegen die vordringenden Osmanen. Ferdinand I. sammelte Soldaten und stellte Geldmittel für Verteidigungszwecke zur Verfügung. Kroatien blieb seitdem mit kurzen Unterbrechungen in verschiedener Form bis zum Jahre 1918 unter der Herrschaft der Habsburger mit dem Königreich Ungarn vereinigt. (de)
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  • Der kroatische König Dmitar Zvonimir (1075–1089), der mit der ungarischen Prinzessin Jelena der Schönen verheiratet war, starb ohne Nachfolger unter nicht zweifelsfrei geklärten Umständen. Die kroatische Herrscherdynastie Trpimirović war somit ausgestorben. Es kam zu Thronstreitigkeiten im Land, in deren Folge (1091) der ungarische König Ladislaus das binnenländische Kroatien durch Unterwerfungsverträge mit den kroatischen Gespanen (kroat. „župan“) an sich brachte. (de)
  • Der kroatische König Dmitar Zvonimir (1075–1089), der mit der ungarischen Prinzessin Jelena der Schönen verheiratet war, starb ohne Nachfolger unter nicht zweifelsfrei geklärten Umständen. Die kroatische Herrscherdynastie Trpimirović war somit ausgestorben. Es kam zu Thronstreitigkeiten im Land, in deren Folge (1091) der ungarische König Ladislaus das binnenländische Kroatien durch Unterwerfungsverträge mit den kroatischen Gespanen (kroat. „župan“) an sich brachte. (de)
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  • Kroatien im Staatsverband mit Ungarn (de)
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