Der Kriegskommissar war ein Amtsträger, der in Europa vor allem seit der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts große Bedeutung erlangte. Neue Aufgaben der Ressourcenextraktion im Kontext der aufkommenden stehenden Heere spiegeln absolutistische Tendenzen der Zeit wider. Er war in der früheren deutschen Armee ein Militärbeamter, der im Krieg dem Intendanten untergeordnet war und für die Verpflegung der Truppen zuständig war. 1704: der „krieges-commissarius stehet unter des ober-commissarii comando und mustert nicht allein die trouppen, sondern verschaffet auch die bezahlung“.

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  • Der Kriegskommissar war ein Amtsträger, der in Europa vor allem seit der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts große Bedeutung erlangte. Neue Aufgaben der Ressourcenextraktion im Kontext der aufkommenden stehenden Heere spiegeln absolutistische Tendenzen der Zeit wider. Er war in der früheren deutschen Armee ein Militärbeamter, der im Krieg dem Intendanten untergeordnet war und für die Verpflegung der Truppen zuständig war. 1704: der „krieges-commissarius stehet unter des ober-commissarii comando und mustert nicht allein die trouppen, sondern verschaffet auch die bezahlung“. Außerdem hatte der die Aufgabe, die Anlage und den Transport der Magazine zu organisieren und erforderliche Transportmittel und Vorräte zu beschaffen, soweit dies nicht besonderen Truppenteilen oder Formationen übertragen war. 1715 wurde in folgende Rangstufen unterschieden („der kriegs-commissarien giebet es unterschiedene arten“): * „1. general-kriegs-commissarios (Generalkriegskommissar), welche 1. die bezahlung der voelcker (Divisionen) zu thun, 2. derer musterung vorzunehmen, 3. rechnung und rollen zu fuehren, 4. den eyd von den officiren zu nehmen, 5. die montirung einzurichten etc. haben; und ist ihr amt nach des general-lieutenants zwar nicht das vornehmste, dennoch das wichtigste.“ * „2. regiments-commissarios (Regimentskommissar), welche von dem general-commissario dependiren und im uebrigen bey jedem regiment dasjenige zu verrichten haben, was der general-commissarius bey der gantzen armee.“ * „3. marsch-commissarios (Marschkommissar), welche denen marschirenden trouppen die marsch-route und qvartiere anweisen; und weil sie des landes, durch welches der marsch gehet, muessen kuendig seyn, so nimmt man einen inwohner und sonderlich einen solchen dazu, der irgends vormahlen im kriege gewesen und mit soldaten umzugehen weiß.“ Anfang des 20. Jahrhunderts bestand diese Einrichtung nicht mehr. Die Aufgaben gingen auf die Feldintendantur und das Etappenwesen über. (de)
  • Der Kriegskommissar war ein Amtsträger, der in Europa vor allem seit der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts große Bedeutung erlangte. Neue Aufgaben der Ressourcenextraktion im Kontext der aufkommenden stehenden Heere spiegeln absolutistische Tendenzen der Zeit wider. Er war in der früheren deutschen Armee ein Militärbeamter, der im Krieg dem Intendanten untergeordnet war und für die Verpflegung der Truppen zuständig war. 1704: der „krieges-commissarius stehet unter des ober-commissarii comando und mustert nicht allein die trouppen, sondern verschaffet auch die bezahlung“. Außerdem hatte der die Aufgabe, die Anlage und den Transport der Magazine zu organisieren und erforderliche Transportmittel und Vorräte zu beschaffen, soweit dies nicht besonderen Truppenteilen oder Formationen übertragen war. 1715 wurde in folgende Rangstufen unterschieden („der kriegs-commissarien giebet es unterschiedene arten“): * „1. general-kriegs-commissarios (Generalkriegskommissar), welche 1. die bezahlung der voelcker (Divisionen) zu thun, 2. derer musterung vorzunehmen, 3. rechnung und rollen zu fuehren, 4. den eyd von den officiren zu nehmen, 5. die montirung einzurichten etc. haben; und ist ihr amt nach des general-lieutenants zwar nicht das vornehmste, dennoch das wichtigste.“ * „2. regiments-commissarios (Regimentskommissar), welche von dem general-commissario dependiren und im uebrigen bey jedem regiment dasjenige zu verrichten haben, was der general-commissarius bey der gantzen armee.“ * „3. marsch-commissarios (Marschkommissar), welche denen marschirenden trouppen die marsch-route und qvartiere anweisen; und weil sie des landes, durch welches der marsch gehet, muessen kuendig seyn, so nimmt man einen inwohner und sonderlich einen solchen dazu, der irgends vormahlen im kriege gewesen und mit soldaten umzugehen weiß.“ Anfang des 20. Jahrhunderts bestand diese Einrichtung nicht mehr. Die Aufgaben gingen auf die Feldintendantur und das Etappenwesen über. (de)
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  • Der Kriegskommissar war ein Amtsträger, der in Europa vor allem seit der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts große Bedeutung erlangte. Neue Aufgaben der Ressourcenextraktion im Kontext der aufkommenden stehenden Heere spiegeln absolutistische Tendenzen der Zeit wider. Er war in der früheren deutschen Armee ein Militärbeamter, der im Krieg dem Intendanten untergeordnet war und für die Verpflegung der Truppen zuständig war. 1704: der „krieges-commissarius stehet unter des ober-commissarii comando und mustert nicht allein die trouppen, sondern verschaffet auch die bezahlung“. (de)
  • Der Kriegskommissar war ein Amtsträger, der in Europa vor allem seit der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts große Bedeutung erlangte. Neue Aufgaben der Ressourcenextraktion im Kontext der aufkommenden stehenden Heere spiegeln absolutistische Tendenzen der Zeit wider. Er war in der früheren deutschen Armee ein Militärbeamter, der im Krieg dem Intendanten untergeordnet war und für die Verpflegung der Truppen zuständig war. 1704: der „krieges-commissarius stehet unter des ober-commissarii comando und mustert nicht allein die trouppen, sondern verschaffet auch die bezahlung“. (de)
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  • Kriegskommissar (de)
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