Der Begriff Kredentialismus wurde in der deutschsprachigen Literatur aus dem englischen Wort „credentialism“ abgeleitet und wird häufig im Zusammenhang mit der Bildungsexpansion genannt. Kredentialismus bezeichnet den hohen Wert von zertifizierten Bildungsabschlüssen im Arbeitsmarkt als Beweis für die erreichte Qualifizierung.

Property Value
dbo:abstract
  • Der Begriff Kredentialismus wurde in der deutschsprachigen Literatur aus dem englischen Wort „credentialism“ abgeleitet und wird häufig im Zusammenhang mit der Bildungsexpansion genannt. Kredentialismus bezeichnet den hohen Wert von zertifizierten Bildungsabschlüssen im Arbeitsmarkt als Beweis für die erreichte Qualifizierung. Der Begriff geht auf S. M. Miller zurück, der sich 1967 in einem Fachartikel für die „American Orthopsychiatric Association“ kritisch darüber äußerte, dass ein zu großes Vertrauen in Bildungsabschlüsse als Ausschlusskriterium und somit zur Reproduktion sozialer Ungleichheiten beitragen würde. Dem Soziologen Pierre Bourdieu zufolge handelt es sich dabei also um „kulturelles Kapital“, das über erbrachte Leistungen zu Zertifizierungen führt und durch die verbesserten Einstellungschancen in prestigeträchtigen Arbeitsplätzen leichter zu „ökonomischem Kapital“ transformiert werden kann. Nach Randall Collins (1979) besteht beim gesellschaftlichen Kredentialismus die Gefahr, dass den Zeugnissen und Zertifikaten ein zu hoher Stellenwert eingeräumt wird und sie daher den Bewerbungsprozess verzerren können. Die faktischen Fähigkeiten, Kompetenzen und Erfahrungen treten in den Hintergrund, da Credits nur über Mechanismen etablierter Zertifizierungssysteme erreicht werden können. Collins postulierte daher eine „credential crisis“ des ausgehenden 20. Jahrhunderts. (de)
  • Der Begriff Kredentialismus wurde in der deutschsprachigen Literatur aus dem englischen Wort „credentialism“ abgeleitet und wird häufig im Zusammenhang mit der Bildungsexpansion genannt. Kredentialismus bezeichnet den hohen Wert von zertifizierten Bildungsabschlüssen im Arbeitsmarkt als Beweis für die erreichte Qualifizierung. Der Begriff geht auf S. M. Miller zurück, der sich 1967 in einem Fachartikel für die „American Orthopsychiatric Association“ kritisch darüber äußerte, dass ein zu großes Vertrauen in Bildungsabschlüsse als Ausschlusskriterium und somit zur Reproduktion sozialer Ungleichheiten beitragen würde. Dem Soziologen Pierre Bourdieu zufolge handelt es sich dabei also um „kulturelles Kapital“, das über erbrachte Leistungen zu Zertifizierungen führt und durch die verbesserten Einstellungschancen in prestigeträchtigen Arbeitsplätzen leichter zu „ökonomischem Kapital“ transformiert werden kann. Nach Randall Collins (1979) besteht beim gesellschaftlichen Kredentialismus die Gefahr, dass den Zeugnissen und Zertifikaten ein zu hoher Stellenwert eingeräumt wird und sie daher den Bewerbungsprozess verzerren können. Die faktischen Fähigkeiten, Kompetenzen und Erfahrungen treten in den Hintergrund, da Credits nur über Mechanismen etablierter Zertifizierungssysteme erreicht werden können. Collins postulierte daher eine „credential crisis“ des ausgehenden 20. Jahrhunderts. (de)
dbo:wikiPageID
  • 9471296 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 158172215 (xsd:integer)
dct:subject
rdfs:comment
  • Der Begriff Kredentialismus wurde in der deutschsprachigen Literatur aus dem englischen Wort „credentialism“ abgeleitet und wird häufig im Zusammenhang mit der Bildungsexpansion genannt. Kredentialismus bezeichnet den hohen Wert von zertifizierten Bildungsabschlüssen im Arbeitsmarkt als Beweis für die erreichte Qualifizierung. (de)
  • Der Begriff Kredentialismus wurde in der deutschsprachigen Literatur aus dem englischen Wort „credentialism“ abgeleitet und wird häufig im Zusammenhang mit der Bildungsexpansion genannt. Kredentialismus bezeichnet den hohen Wert von zertifizierten Bildungsabschlüssen im Arbeitsmarkt als Beweis für die erreichte Qualifizierung. (de)
rdfs:label
  • Kredentialismus (de)
  • Kredentialismus (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:isPrimaryTopicOf
is foaf:primaryTopic of