Koroneia (griechisch Κορώνεια; lateinisch Coronea und Coroneia) war eine antike Stadt in Böotien an den Nordabhängen des Helikongebirges, westlich des Kopaïs-Sees. Das Stadtgebiet grenzte im Norden an das von Lebadeia, im Nordosten an den See, im Osten an Haliartos, im Süden an Thisbe, im Westen an Phokis. Die Stadt gehörte zum Böotischen Bund und bildete innerhalb des Bundes einen Kreis mit den Städten Haliartos und Lebadeia, ohne jedoch eine besondere Rolle zu spielen. Vielmehr stand es unter der Hegemonie Thebens, dem es Heeresfolge leistete. Zwischen 550 und 480 v. Chr. prägte es eigene Münzen.

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  • Koroneia (griechisch Κορώνεια; lateinisch Coronea und Coroneia) war eine antike Stadt in Böotien an den Nordabhängen des Helikongebirges, westlich des Kopaïs-Sees. Das Stadtgebiet grenzte im Norden an das von Lebadeia, im Nordosten an den See, im Osten an Haliartos, im Süden an Thisbe, im Westen an Phokis. Die Stadt gehörte zum Böotischen Bund und bildete innerhalb des Bundes einen Kreis mit den Städten Haliartos und Lebadeia, ohne jedoch eine besondere Rolle zu spielen. Vielmehr stand es unter der Hegemonie Thebens, dem es Heeresfolge leistete. Zwischen 550 und 480 v. Chr. prägte es eigene Münzen. An Denkmälern erwähnt Pausanias einen Altar des Hermes Epimelios und einen Altar der Winde auf der Agora und in deren Nähe einen Tempel der Hera, deren – wohl archaisches – Kultbild auf der Hand Sirenen hielt und von einem Bildhauer namens Pythodoros aus Theben stammte. Berühmt war das Heiligtum der Athena Itonia in unmittelbarer Nähe der Stadt. Es war das kultische Zentrum des Böotischen Bundes und Veranstaltungsort der Pamboiotia, des für den boiotischen Monat Pamboiotios namengebenden Bundesfestes. In der Nähe der Stadt befand sich auch ein Tempel des Koronos, des eponymen Gründungsheros. Es haben sich nur wenig bedeutende Reste eines römischen Theaters und einer Polygonalmauer von der antiken Akropolis erhalten. Von historischem Interesse ist die Stadt unter anderem wegen der in ihrer Nähe geschlagenen Schlachten. Im Jahre 447 v. Chr. siegten die Böotier dort in der Schlacht von Koroneia über die Athener unter dem Feldherrn Tolmides, der dabei ums Leben kam. In einer weiteren Schlacht von Koroneia im Jahr 394 v. Chr. schlug in ihrer Nähe Sparta unter König Agesilaos Theben und dessen Verbündete, unter anderem Argos und Athen. Lachares, der gestürzte Tyrann von Athen, wurde 294 v. Chr. in Koroneia ermordet. Im Römisch-Syrischen Krieg zwischen Rom und Antiochos III. von 192 bis 188 v. Chr. stand die Stadt auf Seiten Antiochos’, wurde belagert und auch bestraft, schließlich geplündert. Dennoch stand es auch in der Auseinandersetzung zwischen Perseus und Rom hielt es sich an Perseus und leistete der von Rom belagerten Stadt Haliartos Hilfe. Der römische Konsul Publius Licinius Crassus eroberte die Stadt daraufhin und verkaufte die meisten Einwohner in die Sklaverei. Im folgenden Jahr wurde die Stadt nach einer Beschwerde beim römischen Senat wiederhergestellt, der Verkauf ihrer Einwohner rückgängig gemacht. Unter römischer Herrschaft verlor die Stadt an Bedeutung und muss zu Strabons Zeit schon weitgehend verlassen gewesen sein, bevor sie sich in hadrianischer Zeit wieder erholte. Bei dem schweren Erdbeben des Jahres 551 wurde – wie viele Städte Böotiens – auch Koroneia zerstört. Der Zeitpunkt ihres Endes ist unbekannt. (de)
  • Koroneia (griechisch Κορώνεια; lateinisch Coronea und Coroneia) war eine antike Stadt in Böotien an den Nordabhängen des Helikongebirges, westlich des Kopaïs-Sees. Das Stadtgebiet grenzte im Norden an das von Lebadeia, im Nordosten an den See, im Osten an Haliartos, im Süden an Thisbe, im Westen an Phokis. Die Stadt gehörte zum Böotischen Bund und bildete innerhalb des Bundes einen Kreis mit den Städten Haliartos und Lebadeia, ohne jedoch eine besondere Rolle zu spielen. Vielmehr stand es unter der Hegemonie Thebens, dem es Heeresfolge leistete. Zwischen 550 und 480 v. Chr. prägte es eigene Münzen. An Denkmälern erwähnt Pausanias einen Altar des Hermes Epimelios und einen Altar der Winde auf der Agora und in deren Nähe einen Tempel der Hera, deren – wohl archaisches – Kultbild auf der Hand Sirenen hielt und von einem Bildhauer namens Pythodoros aus Theben stammte. Berühmt war das Heiligtum der Athena Itonia in unmittelbarer Nähe der Stadt. Es war das kultische Zentrum des Böotischen Bundes und Veranstaltungsort der Pamboiotia, des für den boiotischen Monat Pamboiotios namengebenden Bundesfestes. In der Nähe der Stadt befand sich auch ein Tempel des Koronos, des eponymen Gründungsheros. Es haben sich nur wenig bedeutende Reste eines römischen Theaters und einer Polygonalmauer von der antiken Akropolis erhalten. Von historischem Interesse ist die Stadt unter anderem wegen der in ihrer Nähe geschlagenen Schlachten. Im Jahre 447 v. Chr. siegten die Böotier dort in der Schlacht von Koroneia über die Athener unter dem Feldherrn Tolmides, der dabei ums Leben kam. In einer weiteren Schlacht von Koroneia im Jahr 394 v. Chr. schlug in ihrer Nähe Sparta unter König Agesilaos Theben und dessen Verbündete, unter anderem Argos und Athen. Lachares, der gestürzte Tyrann von Athen, wurde 294 v. Chr. in Koroneia ermordet. Im Römisch-Syrischen Krieg zwischen Rom und Antiochos III. von 192 bis 188 v. Chr. stand die Stadt auf Seiten Antiochos’, wurde belagert und auch bestraft, schließlich geplündert. Dennoch stand es auch in der Auseinandersetzung zwischen Perseus und Rom hielt es sich an Perseus und leistete der von Rom belagerten Stadt Haliartos Hilfe. Der römische Konsul Publius Licinius Crassus eroberte die Stadt daraufhin und verkaufte die meisten Einwohner in die Sklaverei. Im folgenden Jahr wurde die Stadt nach einer Beschwerde beim römischen Senat wiederhergestellt, der Verkauf ihrer Einwohner rückgängig gemacht. Unter römischer Herrschaft verlor die Stadt an Bedeutung und muss zu Strabons Zeit schon weitgehend verlassen gewesen sein, bevor sie sich in hadrianischer Zeit wieder erholte. Bei dem schweren Erdbeben des Jahres 551 wurde – wie viele Städte Böotiens – auch Koroneia zerstört. Der Zeitpunkt ihres Endes ist unbekannt. (de)
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  • Koroneia (griechisch Κορώνεια; lateinisch Coronea und Coroneia) war eine antike Stadt in Böotien an den Nordabhängen des Helikongebirges, westlich des Kopaïs-Sees. Das Stadtgebiet grenzte im Norden an das von Lebadeia, im Nordosten an den See, im Osten an Haliartos, im Süden an Thisbe, im Westen an Phokis. Die Stadt gehörte zum Böotischen Bund und bildete innerhalb des Bundes einen Kreis mit den Städten Haliartos und Lebadeia, ohne jedoch eine besondere Rolle zu spielen. Vielmehr stand es unter der Hegemonie Thebens, dem es Heeresfolge leistete. Zwischen 550 und 480 v. Chr. prägte es eigene Münzen. (de)
  • Koroneia (griechisch Κορώνεια; lateinisch Coronea und Coroneia) war eine antike Stadt in Böotien an den Nordabhängen des Helikongebirges, westlich des Kopaïs-Sees. Das Stadtgebiet grenzte im Norden an das von Lebadeia, im Nordosten an den See, im Osten an Haliartos, im Süden an Thisbe, im Westen an Phokis. Die Stadt gehörte zum Böotischen Bund und bildete innerhalb des Bundes einen Kreis mit den Städten Haliartos und Lebadeia, ohne jedoch eine besondere Rolle zu spielen. Vielmehr stand es unter der Hegemonie Thebens, dem es Heeresfolge leistete. Zwischen 550 und 480 v. Chr. prägte es eigene Münzen. (de)
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