Der Begriff Konsumgesellschaft bezeichnet in den Humanwissenschaften Gesellschaften, in denen die Befriedigung möglichst vieler Bedürfnisse nur durch Konsum gegen entsprechende Bezahlung möglich ist. Diese neutrale Begriffsbestimmung wird von einer bewertenden – konsumkritischen – Verwendung flankiert. Dabei umschreibt der Begriff verschiedene Aspekte moderner Lebensstile in industrialisierten Staaten, meist in kritischer oder pejorativer Absicht. Ähnlich verwendet werden die Begriffe Überflussgesellschaft, Wohlstandsgesellschaft oder auch Wegwerfgesellschaft. Gemeint ist damit meist eine Gesellschaft, die durch die industrielle Massenproduktion von kurzlebigen Wegwerfprodukten und einer auf das Image gerichteten Werbung geprägt ist.

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  • Der Begriff Konsumgesellschaft bezeichnet in den Humanwissenschaften Gesellschaften, in denen die Befriedigung möglichst vieler Bedürfnisse nur durch Konsum gegen entsprechende Bezahlung möglich ist. Diese neutrale Begriffsbestimmung wird von einer bewertenden – konsumkritischen – Verwendung flankiert. Dabei umschreibt der Begriff verschiedene Aspekte moderner Lebensstile in industrialisierten Staaten, meist in kritischer oder pejorativer Absicht. Ähnlich verwendet werden die Begriffe Überflussgesellschaft, Wohlstandsgesellschaft oder auch Wegwerfgesellschaft. Gemeint ist damit meist eine Gesellschaft, die durch die industrielle Massenproduktion von kurzlebigen Wegwerfprodukten und einer auf das Image gerichteten Werbung geprägt ist. Verschiedene weltanschauliche und fachliche Standpunkte vertreten konsumkritische Sichtweisen: * sozialistische Kreise (Schlagworte: Warenfetischismus und Entfremdung, Konsumkapitalismus) * Lager der Ökologiebewegung (Schlagworte: Ressourcenverschwendung, Umweltverschmutzung und mangelnde Nachhaltigkeit) * unterschiedlichste religiöse Richtungen (Schlagwort z. B.: „Tanz um das goldene Kalb“) * Psychologen und Soziologen melden Hinweise, dass übermäßiger Konsum zu Psycho- und Sozialpathologien führen kann. Unter anderem die Suizidrate, aber auch die Verbreitung von Süchten – stoffgebundenen (z. B. Alkoholsucht) sowie stoffungebundenen (z. B. Kaufsucht) – seien demnach Indikatoren einer folgend konsumkritischen Sichtweise. * Der indigene US-amerikanische Historiker Jack Forbes vergleicht den Konsum mit dem Kannibalismus: Der Konsument würde sich ganz ähnlich wie der Kannibale verhalten, indem er „die Dinge verzehrt“, um sich ihre „Macht“ einzuverleiben. Im Gegensatz zum Kannibalismus gleiche der moderne Konsument jedoch einem Süchtigen, dessen Habgier, Lüsternheit und Materialismus keinen Unterschied mehr mache, was er verzehrt. Er konsumiere demnach nicht nur Dinge, sondern im weitesten Sinne auch Mitmensch und Umwelt. Forbes´ Interpretation der Konsumgesellschaft hat deutlichen Einfluss auf die moderne Kulturkritik. Der Medien- und Kommunikationstheoretiker Norbert Bolz vertritt dagegen die Ansicht, dass eine globale Konsumgesellschaft die Welt befrieden könne. (de)
  • Der Begriff Konsumgesellschaft bezeichnet in den Humanwissenschaften Gesellschaften, in denen die Befriedigung möglichst vieler Bedürfnisse nur durch Konsum gegen entsprechende Bezahlung möglich ist. Diese neutrale Begriffsbestimmung wird von einer bewertenden – konsumkritischen – Verwendung flankiert. Dabei umschreibt der Begriff verschiedene Aspekte moderner Lebensstile in industrialisierten Staaten, meist in kritischer oder pejorativer Absicht. Ähnlich verwendet werden die Begriffe Überflussgesellschaft, Wohlstandsgesellschaft oder auch Wegwerfgesellschaft. Gemeint ist damit meist eine Gesellschaft, die durch die industrielle Massenproduktion von kurzlebigen Wegwerfprodukten und einer auf das Image gerichteten Werbung geprägt ist. Verschiedene weltanschauliche und fachliche Standpunkte vertreten konsumkritische Sichtweisen: * sozialistische Kreise (Schlagworte: Warenfetischismus und Entfremdung, Konsumkapitalismus) * Lager der Ökologiebewegung (Schlagworte: Ressourcenverschwendung, Umweltverschmutzung und mangelnde Nachhaltigkeit) * unterschiedlichste religiöse Richtungen (Schlagwort z. B.: „Tanz um das goldene Kalb“) * Psychologen und Soziologen melden Hinweise, dass übermäßiger Konsum zu Psycho- und Sozialpathologien führen kann. Unter anderem die Suizidrate, aber auch die Verbreitung von Süchten – stoffgebundenen (z. B. Alkoholsucht) sowie stoffungebundenen (z. B. Kaufsucht) – seien demnach Indikatoren einer folgend konsumkritischen Sichtweise. * Der indigene US-amerikanische Historiker Jack Forbes vergleicht den Konsum mit dem Kannibalismus: Der Konsument würde sich ganz ähnlich wie der Kannibale verhalten, indem er „die Dinge verzehrt“, um sich ihre „Macht“ einzuverleiben. Im Gegensatz zum Kannibalismus gleiche der moderne Konsument jedoch einem Süchtigen, dessen Habgier, Lüsternheit und Materialismus keinen Unterschied mehr mache, was er verzehrt. Er konsumiere demnach nicht nur Dinge, sondern im weitesten Sinne auch Mitmensch und Umwelt. Forbes´ Interpretation der Konsumgesellschaft hat deutlichen Einfluss auf die moderne Kulturkritik. Der Medien- und Kommunikationstheoretiker Norbert Bolz vertritt dagegen die Ansicht, dass eine globale Konsumgesellschaft die Welt befrieden könne. (de)
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  • Der Begriff Konsumgesellschaft bezeichnet in den Humanwissenschaften Gesellschaften, in denen die Befriedigung möglichst vieler Bedürfnisse nur durch Konsum gegen entsprechende Bezahlung möglich ist. Diese neutrale Begriffsbestimmung wird von einer bewertenden – konsumkritischen – Verwendung flankiert. Dabei umschreibt der Begriff verschiedene Aspekte moderner Lebensstile in industrialisierten Staaten, meist in kritischer oder pejorativer Absicht. Ähnlich verwendet werden die Begriffe Überflussgesellschaft, Wohlstandsgesellschaft oder auch Wegwerfgesellschaft. Gemeint ist damit meist eine Gesellschaft, die durch die industrielle Massenproduktion von kurzlebigen Wegwerfprodukten und einer auf das Image gerichteten Werbung geprägt ist. (de)
  • Der Begriff Konsumgesellschaft bezeichnet in den Humanwissenschaften Gesellschaften, in denen die Befriedigung möglichst vieler Bedürfnisse nur durch Konsum gegen entsprechende Bezahlung möglich ist. Diese neutrale Begriffsbestimmung wird von einer bewertenden – konsumkritischen – Verwendung flankiert. Dabei umschreibt der Begriff verschiedene Aspekte moderner Lebensstile in industrialisierten Staaten, meist in kritischer oder pejorativer Absicht. Ähnlich verwendet werden die Begriffe Überflussgesellschaft, Wohlstandsgesellschaft oder auch Wegwerfgesellschaft. Gemeint ist damit meist eine Gesellschaft, die durch die industrielle Massenproduktion von kurzlebigen Wegwerfprodukten und einer auf das Image gerichteten Werbung geprägt ist. (de)
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