Konrad Deubler wurde am 26. November 1814 als Sohn eines armen Bergarbeiters geboren. Er erlernte die Müllerei und fand neben schwerer Arbeit Zeit und Lust, sich zu unterrichten. Auf Reisen nach Wien, Venedig, Dresden lernte er die Welt kennen und geriet nach seiner Heimkehr 1853 aufgrund seiner Unterstützung und Verbreitung aufklärerischer und religionskritischer Schriften in Konflikte mit den Gesetzeshütern. Seine Bücher wurden konfisziert. In durch die Polizei bei seinem Buchhändler (Fink in Linz) beschlagnahmten Unterlagen fanden die Untersuchungsrichter, dass er im Verlauf der vorausgegangenen Jahre für eine hohe Summe (1800 Gulden (Ö. W.)) Bücher gekauft hatte.

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  • Konrad Deubler wurde am 26. November 1814 als Sohn eines armen Bergarbeiters geboren. Er erlernte die Müllerei und fand neben schwerer Arbeit Zeit und Lust, sich zu unterrichten. Auf Reisen nach Wien, Venedig, Dresden lernte er die Welt kennen und geriet nach seiner Heimkehr 1853 aufgrund seiner Unterstützung und Verbreitung aufklärerischer und religionskritischer Schriften in Konflikte mit den Gesetzeshütern. Seine Bücher wurden konfisziert. In durch die Polizei bei seinem Buchhändler (Fink in Linz) beschlagnahmten Unterlagen fanden die Untersuchungsrichter, dass er im Verlauf der vorausgegangenen Jahre für eine hohe Summe (1800 Gulden (Ö. W.)) Bücher gekauft hatte. Deubler redete sich damit heraus, dass er all diese schändlichen Bücher an mehrere Familien verkauft hätte, die kurz vor seiner Festnahme nach Amerika ausgewandert waren. Nach anderthalbjähriger Untersuchungshaft wurde er als Hochverräter und Religionsstörer zu zwei Jahren schweren Kerkers in Brünn verurteilt. Dazu kam dann noch die Internierung in Olmütz, so dass er für vier Jahre seiner Heimat fern bleiben musste. 1857 wurde er vom Kaiser begnadigt. Später wurde er von der Gemeinde zum Bürgermeister erwählt. Nach der Freilassung machte er eine Reise zu Ludwig Feuerbach nach Nürnberg, um diesen von ihm bewunderten Denker persönlich kennenzulernen. Feuerbach besuchte Deubler später in Goisern einige Monate lang; sie schlossen Freundschaft, und Deubler besuchte Feuerbach noch kurz vor dessen Tode 1872 auf Rechenberg. Deubler war ein begabter Autodidakt, dessen ausgeprägter Wille zur Weiterbildung ihn neben der Arbeit noch Kraft zum Selbststudium finden ließ. Seine Lebensphilosophie schöpfte er aus den Werken von Ludwig Feuerbach, David Friedrich Strauß, Eugen Dühring, Ernst Haeckel, Ludwig Anzengruber und anderen, mit denen er auch brieflich Kontakt aufnahm, sie besuchte und auch nach Goisern einlud. Er war immer bestrebt, sein Wissen in dem nach seinem Verstehen möglichen Umfang unter den einfachen Menschen seiner Umgebung zu verbreiten. So schrieb er, begeistert von dessen zweibändigen Buch Das Leben Jesu kritisch bearbeitet (1835/36 veröffentlicht), an David Friedrich Strauß, dass er dieses doch allgemeinverständlich in einer volkstümlichen Ausgabe zusammenfassen solle. Daraufhin veröffentlichte Strauß Das Leben Jesu. Leicht faßliche Bearbeitung, das dann 1864 unter dem Titel Das Leben Jesu für das deutsche Volk erschien. Insbesondere zu Ludwig Feuerbach entwickelte sich durch einen regen Briefwechsel und die gegenseitigen Besuche eine Freundschaft. Nach Feuerbachs Tod 1872 orientierte sich Deubler an Ernst Haeckel. Auch stand er mit Peter Rosegger und der Schriftstellerin Minna Kautsky, der Mutter des marxistischen Theoretikers Karl Kautsky, in Kontakt.Zu seiner Lektüre gehörten unter anderem: * Buckle: Geschichte der englischen Civilisation * Ludwig Feuerbach: Wesen des Christenthums, Gedanken über Tod und Unsterblichkeit * Eugen Dühring: Wert des Lebens * Ernst Haeckel: Natürliche Schöpfungs-Geschichte * Alexander Humboldt: Ansichten der Natur, * Moleschott * Christian Radenhausen: Isis: der Mensch und die Welt * Peter Rosegger * Roßmäßler: Mensch im Spiegel der Natur, die Zeitschrift Die Heimat * Friedrich Schiller * David Friedrich Strauß: Das Leben Jesu kritisch bearbeitet * Ule * Vogt Soweit es ihm möglich war, vermittelte er sein gewonnenes Wissen weiter an die einfache Bevölkerung, der er angehörte. Trotz der dörflichen Enge in der abgeschiedenen Region erkannte er die geistigen Umwälzungen seiner Zeit und verbreitet ihre Kunde. Er förderte zeitlebens das Freidenkertum. Erstaunlich ist, wie weit er sich trotz der Einfachheit seiner Umgebung und seiner geringen Mittel weiterzubilden wusste. Allerdings wird in seinen späten Briefen an Haeckel und andere seine fehlende kritische Haltung gegenüber den Autoren und deren Theorien deutlich. Durch sein Mitwirken kam es zur Einrichtung einer konfessionslosen Schule in Goisern. Konrad Deubler hat selbst einige Gedichte geschrieben und in seinem Nachlass fand sich eine gut geschriebene Autobiographie. Konrad Deubler war verheiratet und hatte mit seiner Frau mindestens ein Kind. (de)
  • Konrad Deubler wurde am 26. November 1814 als Sohn eines armen Bergarbeiters geboren. Er erlernte die Müllerei und fand neben schwerer Arbeit Zeit und Lust, sich zu unterrichten. Auf Reisen nach Wien, Venedig, Dresden lernte er die Welt kennen und geriet nach seiner Heimkehr 1853 aufgrund seiner Unterstützung und Verbreitung aufklärerischer und religionskritischer Schriften in Konflikte mit den Gesetzeshütern. Seine Bücher wurden konfisziert. In durch die Polizei bei seinem Buchhändler (Fink in Linz) beschlagnahmten Unterlagen fanden die Untersuchungsrichter, dass er im Verlauf der vorausgegangenen Jahre für eine hohe Summe (1800 Gulden (Ö. W.)) Bücher gekauft hatte. Deubler redete sich damit heraus, dass er all diese schändlichen Bücher an mehrere Familien verkauft hätte, die kurz vor seiner Festnahme nach Amerika ausgewandert waren. Nach anderthalbjähriger Untersuchungshaft wurde er als Hochverräter und Religionsstörer zu zwei Jahren schweren Kerkers in Brünn verurteilt. Dazu kam dann noch die Internierung in Olmütz, so dass er für vier Jahre seiner Heimat fern bleiben musste. 1857 wurde er vom Kaiser begnadigt. Später wurde er von der Gemeinde zum Bürgermeister erwählt. Nach der Freilassung machte er eine Reise zu Ludwig Feuerbach nach Nürnberg, um diesen von ihm bewunderten Denker persönlich kennenzulernen. Feuerbach besuchte Deubler später in Goisern einige Monate lang; sie schlossen Freundschaft, und Deubler besuchte Feuerbach noch kurz vor dessen Tode 1872 auf Rechenberg. Deubler war ein begabter Autodidakt, dessen ausgeprägter Wille zur Weiterbildung ihn neben der Arbeit noch Kraft zum Selbststudium finden ließ. Seine Lebensphilosophie schöpfte er aus den Werken von Ludwig Feuerbach, David Friedrich Strauß, Eugen Dühring, Ernst Haeckel, Ludwig Anzengruber und anderen, mit denen er auch brieflich Kontakt aufnahm, sie besuchte und auch nach Goisern einlud. Er war immer bestrebt, sein Wissen in dem nach seinem Verstehen möglichen Umfang unter den einfachen Menschen seiner Umgebung zu verbreiten. So schrieb er, begeistert von dessen zweibändigen Buch Das Leben Jesu kritisch bearbeitet (1835/36 veröffentlicht), an David Friedrich Strauß, dass er dieses doch allgemeinverständlich in einer volkstümlichen Ausgabe zusammenfassen solle. Daraufhin veröffentlichte Strauß Das Leben Jesu. Leicht faßliche Bearbeitung, das dann 1864 unter dem Titel Das Leben Jesu für das deutsche Volk erschien. Insbesondere zu Ludwig Feuerbach entwickelte sich durch einen regen Briefwechsel und die gegenseitigen Besuche eine Freundschaft. Nach Feuerbachs Tod 1872 orientierte sich Deubler an Ernst Haeckel. Auch stand er mit Peter Rosegger und der Schriftstellerin Minna Kautsky, der Mutter des marxistischen Theoretikers Karl Kautsky, in Kontakt.Zu seiner Lektüre gehörten unter anderem: * Buckle: Geschichte der englischen Civilisation * Ludwig Feuerbach: Wesen des Christenthums, Gedanken über Tod und Unsterblichkeit * Eugen Dühring: Wert des Lebens * Ernst Haeckel: Natürliche Schöpfungs-Geschichte * Alexander Humboldt: Ansichten der Natur, * Moleschott * Christian Radenhausen: Isis: der Mensch und die Welt * Peter Rosegger * Roßmäßler: Mensch im Spiegel der Natur, die Zeitschrift Die Heimat * Friedrich Schiller * David Friedrich Strauß: Das Leben Jesu kritisch bearbeitet * Ule * Vogt Soweit es ihm möglich war, vermittelte er sein gewonnenes Wissen weiter an die einfache Bevölkerung, der er angehörte. Trotz der dörflichen Enge in der abgeschiedenen Region erkannte er die geistigen Umwälzungen seiner Zeit und verbreitet ihre Kunde. Er förderte zeitlebens das Freidenkertum. Erstaunlich ist, wie weit er sich trotz der Einfachheit seiner Umgebung und seiner geringen Mittel weiterzubilden wusste. Allerdings wird in seinen späten Briefen an Haeckel und andere seine fehlende kritische Haltung gegenüber den Autoren und deren Theorien deutlich. Durch sein Mitwirken kam es zur Einrichtung einer konfessionslosen Schule in Goisern. Konrad Deubler hat selbst einige Gedichte geschrieben und in seinem Nachlass fand sich eine gut geschriebene Autobiographie. Konrad Deubler war verheiratet und hatte mit seiner Frau mindestens ein Kind. (de)
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  • Konrad Deubler wurde am 26. November 1814 als Sohn eines armen Bergarbeiters geboren. Er erlernte die Müllerei und fand neben schwerer Arbeit Zeit und Lust, sich zu unterrichten. Auf Reisen nach Wien, Venedig, Dresden lernte er die Welt kennen und geriet nach seiner Heimkehr 1853 aufgrund seiner Unterstützung und Verbreitung aufklärerischer und religionskritischer Schriften in Konflikte mit den Gesetzeshütern. Seine Bücher wurden konfisziert. In durch die Polizei bei seinem Buchhändler (Fink in Linz) beschlagnahmten Unterlagen fanden die Untersuchungsrichter, dass er im Verlauf der vorausgegangenen Jahre für eine hohe Summe (1800 Gulden (Ö. W.)) Bücher gekauft hatte. (de)
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