Knight Bachelor ist eine britische Auszeichnung. Als „Knight Bachelor“ bezeichnet man einen männlichen britischen Staatsbürger, der als „Knight“ (Ritter) in den persönlichen Adelsstand erhoben wurde und das Prädikat „Sir“ als Präfix vor dem Vornamen führen darf. Nach Auffassung der Imperial Society of Knights Bachelor geht der Begriff Bachelor auf das normannisch-französische Wort battalere zurück, das einen guten Kämpfer bezeichnet. Der Rang entstand im Früh- und Hochmittelalter in den spanischen und französischen Gebieten und bezeichnete den freien, losen Ritter, der arm war, selber oft über kein Lehen verfügte und wenn, keine Ritter-Vasallen hatte. Er konnte also nur sich selber (natürlich auch seine Gehilfen, sofern vorhanden) im Heeresaufgebot seines Feudalherrn einschreiben. Im Gegen

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  • Knight Bachelor ist eine britische Auszeichnung. Als „Knight Bachelor“ bezeichnet man einen männlichen britischen Staatsbürger, der als „Knight“ (Ritter) in den persönlichen Adelsstand erhoben wurde und das Prädikat „Sir“ als Präfix vor dem Vornamen führen darf. Nach Auffassung der Imperial Society of Knights Bachelor geht der Begriff Bachelor auf das normannisch-französische Wort battalere zurück, das einen guten Kämpfer bezeichnet. Der Rang entstand im Früh- und Hochmittelalter in den spanischen und französischen Gebieten und bezeichnete den freien, losen Ritter, der arm war, selber oft über kein Lehen verfügte und wenn, keine Ritter-Vasallen hatte. Er konnte also nur sich selber (natürlich auch seine Gehilfen, sofern vorhanden) im Heeresaufgebot seines Feudalherrn einschreiben. Im Gegensatz zum Knappen bzw. Squire war er bereits richtiger Ritter (hatte also den Ritterschlag erhalten) und nicht etwa bloß Ritter-Anwärter. Im Gegensatz zum Knight Banneret, der andere Ritter-Vasallen unter seinem Banner anführte, führte der Bachelor keine anderen Ritter, sondern kämpfte unter fremdem Banner. Der Rang bezeichnete nicht so sehr Armut, sondern vielmehr Jugend. In den Chanson de geste werden die jungen Ritter, die noch kein Lehen bzw. keine Gemahlin, die ein Lehen als Mitgift bringen konnte, haben, als "bacheler" oder "bachelor" genannt. Sie kämpften oft in den ersten beiden Schlachtreihen. Auch die fahrenden Ritter, die auf Abenteuersuche umherzogen, turnierten und sich bei verschiedenen Feudalherrn verdingten, nannte man Knight Bachelors. Es gibt diese Art der Ehrung seit der Herrschaft von König Heinrich III. im 13. Jahrhundert. Gegenwärtig wird diese Würde meist für Verdienste um die Öffentlichkeit verliehen, in manchen Fällen aber auch aufgrund eines bestimmten Amtes. So sind beispielsweise alle männlichen Richter des High Court of England and Wales Knights Bachelor. In der Rangordnung steht ein Knight Bachelor heute unter oder hinter jenen Rängen der staatlichen Ritterorden, die ebenfalls die Nobilitierung automatisch mit sich bringen (z. B. Knight Companion im Hosenbandorden; Knight Commander und Knight Grand Cross im Order of the British Empire). Ein weibliches Pendant zum Knight ist die Dame, aber eine weibliche Entsprechung zum Range eines Knight Bachelor existiert nicht. Dames gehören immer einem der staatlichen Ritterorden an, meist dem Order of the British Empire. Auch Ausländer, die ehrenhalber zum Ritter geschlagen werden (honorary knighthood), gehören immer einem solchen Ritterorden an, zumeist ebenfalls dem Order of the British Empire. Daraus folgt, dass Knights Bachelor stets Bürger des Vereinigten Königreiches sind, in Einzelfällen auch Bürger jener Commonwealth-Staaten, die den britischen Monarchen als ihr Staatsoberhaupt anerkennen (sogenannte Commonwealth Realms). Bei der entsprechenden Verleihungszeremonie (Investitur) kniet der Auszuzeichnende auf einem Kissen nieder, worauf er vom Souverän – derzeit Elisabeth II. – mit einem Schwert zunächst auf der linken, dann auf der rechten Schulter berührt wird. Eine besonders festgelegte „Weiheformel“, die dabei gesprochen wird, gibt es nicht. Der Souverän kann sich beim Ritterschlag auch vertreten lassen, so dass in der Vergangenheit auch andere Mitglieder der königlichen Familie mit der Zeremonie beauftragt wurden. Beispielsweise wurde Mick Jagger 2003 von Prinz Charles zum Ritter geschlagen. Die direkte Anrede für einen Ritter lautet „Sir“ zusammen mit dem Vornamen (zum Beispiel „Sir Simon“ für Simon Rattle). Der Titel wird Bestandteil des Namens („Sir Simon Rattle“). In der Regel führen die Knights Bachelor hinter ihrem Nachnamen keine offizielle Abkürzung für die Art ihrer Auszeichnung, wie dies etwa bei den Ordensrittern üblich ist (zum Beispiel Sir Winston Churchill, KG). Ausnahmsweise kann allerdings der Zusatz „Kt“ (knight, nicht zu verwechseln mit „KT“, Knight of the Thistle) verwendet werden, wenn ansonsten der Umstand, dass die betreffende Person auch Knight Bachelor ist, aufgrund einer späteren höheren Auszeichnung (etwa mit einer Life Peerage), die den Ritterrang eigentlich konsumiert, nicht erkennbar wäre. Als äußeres Zeichen der Ehrung können die Knights Bachelor eine im Jahr 1926 zu diesem Zweck geschaffene Plakette am Hals oder eine kleinere Version davon am Revers tragen. Möglich und überaus häufig ist hingegen die Kombination des Knight Bachelor mit einem der niedrigeren Ränge der staatlichen Ritterorden. Dies kann bisweilen zu Verwechselungen in der Frage führen, woher die betreffende Person ihre Anrede als „Sir“ bezieht. Beispielsweise wurde Paul McCartney bereits 1965 zusammen mit den anderen Beatles als MBE zum Mitglied des Order of the British Empire ernannt, was aufgrund des niedrigen Ranges, den er erhielt, noch keine Nobilitierung mit sich brachte. Den Titel „Sir“ erhielt er hingegen erst 1997, als ihn Königin Elisabeth II. als Knight Bachelor zum Ritter schlug. Ähnliche Beispiele sind Sir Alec Guinness (CBE 1955, Knight Bachelor 1959) oder Sir Elton John (CBE 1995, Knight Bachelor 1997). Hingegen war etwa Sir Edmund Hillary nie Knight Bachelor, sondern erhielt seine Ritterwürde 1953 durch Erhebung in den Rang eines Knight Commanders des Knight Commander of the Order of the British Empire (KBE). Im Hinblick auf die heute übliche Verleihungspraxis geht die Richtung dahin, dass mit der Ernennung zum Knight Bachelor meist das Lebenswerk eines besonders bedeutenden Künstlers, Forschers, Sportlers oder Geschäftsmanns ausgezeichnet wird. Die Ernennung zum Knight Commander in einem der Ritterorden dient dagegen eher zur Ehrung von hochrangigen Beamten oder Militärs, die vielfach bereits einen niedrigeren Rang im betreffenden Ritterorden besitzen – meist handelt es sich dabei um langjährige Spitzenbeamte in den britischen Ministerien oder um hohe Offiziere wie die Oberkommandierenden der Teilstreitkräfte. Als – im Detail freilich ungenaue – Faustregel kann angenommen werden, dass die einer breiten Öffentlichkeit bekannten „Sirs“ zumeist Knights Bachelor sind. Die Ernennung eines Knight Commander zum Knight Bachelor ist bisher nicht vorgekommen, weil der Knight Bachelor hinter dem Ordensritter rangiert. Der umgekehrte Fall ist hingegen möglich, aber doch eher selten, Beispiele sind Sir Edward Elgar (Knight Bachelor 1904, GCVO 1928) und Sir John Cockcroft (Knight Bachelor 1948, KCB 1953). (de)
  • Knight Bachelor ist eine britische Auszeichnung. Als „Knight Bachelor“ bezeichnet man einen männlichen britischen Staatsbürger, der als „Knight“ (Ritter) in den persönlichen Adelsstand erhoben wurde und das Prädikat „Sir“ als Präfix vor dem Vornamen führen darf. Nach Auffassung der Imperial Society of Knights Bachelor geht der Begriff Bachelor auf das normannisch-französische Wort battalere zurück, das einen guten Kämpfer bezeichnet. Der Rang entstand im Früh- und Hochmittelalter in den spanischen und französischen Gebieten und bezeichnete den freien, losen Ritter, der arm war, selber oft über kein Lehen verfügte und wenn, keine Ritter-Vasallen hatte. Er konnte also nur sich selber (natürlich auch seine Gehilfen, sofern vorhanden) im Heeresaufgebot seines Feudalherrn einschreiben. Im Gegensatz zum Knappen bzw. Squire war er bereits richtiger Ritter (hatte also den Ritterschlag erhalten) und nicht etwa bloß Ritter-Anwärter. Im Gegensatz zum Knight Banneret, der andere Ritter-Vasallen unter seinem Banner anführte, führte der Bachelor keine anderen Ritter, sondern kämpfte unter fremdem Banner. Der Rang bezeichnete nicht so sehr Armut, sondern vielmehr Jugend. In den Chanson de geste werden die jungen Ritter, die noch kein Lehen bzw. keine Gemahlin, die ein Lehen als Mitgift bringen konnte, haben, als "bacheler" oder "bachelor" genannt. Sie kämpften oft in den ersten beiden Schlachtreihen. Auch die fahrenden Ritter, die auf Abenteuersuche umherzogen, turnierten und sich bei verschiedenen Feudalherrn verdingten, nannte man Knight Bachelors. Es gibt diese Art der Ehrung seit der Herrschaft von König Heinrich III. im 13. Jahrhundert. Gegenwärtig wird diese Würde meist für Verdienste um die Öffentlichkeit verliehen, in manchen Fällen aber auch aufgrund eines bestimmten Amtes. So sind beispielsweise alle männlichen Richter des High Court of England and Wales Knights Bachelor. In der Rangordnung steht ein Knight Bachelor heute unter oder hinter jenen Rängen der staatlichen Ritterorden, die ebenfalls die Nobilitierung automatisch mit sich bringen (z. B. Knight Companion im Hosenbandorden; Knight Commander und Knight Grand Cross im Order of the British Empire). Ein weibliches Pendant zum Knight ist die Dame, aber eine weibliche Entsprechung zum Range eines Knight Bachelor existiert nicht. Dames gehören immer einem der staatlichen Ritterorden an, meist dem Order of the British Empire. Auch Ausländer, die ehrenhalber zum Ritter geschlagen werden (honorary knighthood), gehören immer einem solchen Ritterorden an, zumeist ebenfalls dem Order of the British Empire. Daraus folgt, dass Knights Bachelor stets Bürger des Vereinigten Königreiches sind, in Einzelfällen auch Bürger jener Commonwealth-Staaten, die den britischen Monarchen als ihr Staatsoberhaupt anerkennen (sogenannte Commonwealth Realms). Bei der entsprechenden Verleihungszeremonie (Investitur) kniet der Auszuzeichnende auf einem Kissen nieder, worauf er vom Souverän – derzeit Elisabeth II. – mit einem Schwert zunächst auf der linken, dann auf der rechten Schulter berührt wird. Eine besonders festgelegte „Weiheformel“, die dabei gesprochen wird, gibt es nicht. Der Souverän kann sich beim Ritterschlag auch vertreten lassen, so dass in der Vergangenheit auch andere Mitglieder der königlichen Familie mit der Zeremonie beauftragt wurden. Beispielsweise wurde Mick Jagger 2003 von Prinz Charles zum Ritter geschlagen. Die direkte Anrede für einen Ritter lautet „Sir“ zusammen mit dem Vornamen (zum Beispiel „Sir Simon“ für Simon Rattle). Der Titel wird Bestandteil des Namens („Sir Simon Rattle“). In der Regel führen die Knights Bachelor hinter ihrem Nachnamen keine offizielle Abkürzung für die Art ihrer Auszeichnung, wie dies etwa bei den Ordensrittern üblich ist (zum Beispiel Sir Winston Churchill, KG). Ausnahmsweise kann allerdings der Zusatz „Kt“ (knight, nicht zu verwechseln mit „KT“, Knight of the Thistle) verwendet werden, wenn ansonsten der Umstand, dass die betreffende Person auch Knight Bachelor ist, aufgrund einer späteren höheren Auszeichnung (etwa mit einer Life Peerage), die den Ritterrang eigentlich konsumiert, nicht erkennbar wäre. Als äußeres Zeichen der Ehrung können die Knights Bachelor eine im Jahr 1926 zu diesem Zweck geschaffene Plakette am Hals oder eine kleinere Version davon am Revers tragen. Möglich und überaus häufig ist hingegen die Kombination des Knight Bachelor mit einem der niedrigeren Ränge der staatlichen Ritterorden. Dies kann bisweilen zu Verwechselungen in der Frage führen, woher die betreffende Person ihre Anrede als „Sir“ bezieht. Beispielsweise wurde Paul McCartney bereits 1965 zusammen mit den anderen Beatles als MBE zum Mitglied des Order of the British Empire ernannt, was aufgrund des niedrigen Ranges, den er erhielt, noch keine Nobilitierung mit sich brachte. Den Titel „Sir“ erhielt er hingegen erst 1997, als ihn Königin Elisabeth II. als Knight Bachelor zum Ritter schlug. Ähnliche Beispiele sind Sir Alec Guinness (CBE 1955, Knight Bachelor 1959) oder Sir Elton John (CBE 1995, Knight Bachelor 1997). Hingegen war etwa Sir Edmund Hillary nie Knight Bachelor, sondern erhielt seine Ritterwürde 1953 durch Erhebung in den Rang eines Knight Commanders des Knight Commander of the Order of the British Empire (KBE). Im Hinblick auf die heute übliche Verleihungspraxis geht die Richtung dahin, dass mit der Ernennung zum Knight Bachelor meist das Lebenswerk eines besonders bedeutenden Künstlers, Forschers, Sportlers oder Geschäftsmanns ausgezeichnet wird. Die Ernennung zum Knight Commander in einem der Ritterorden dient dagegen eher zur Ehrung von hochrangigen Beamten oder Militärs, die vielfach bereits einen niedrigeren Rang im betreffenden Ritterorden besitzen – meist handelt es sich dabei um langjährige Spitzenbeamte in den britischen Ministerien oder um hohe Offiziere wie die Oberkommandierenden der Teilstreitkräfte. Als – im Detail freilich ungenaue – Faustregel kann angenommen werden, dass die einer breiten Öffentlichkeit bekannten „Sirs“ zumeist Knights Bachelor sind. Die Ernennung eines Knight Commander zum Knight Bachelor ist bisher nicht vorgekommen, weil der Knight Bachelor hinter dem Ordensritter rangiert. Der umgekehrte Fall ist hingegen möglich, aber doch eher selten, Beispiele sind Sir Edward Elgar (Knight Bachelor 1904, GCVO 1928) und Sir John Cockcroft (Knight Bachelor 1948, KCB 1953). (de)
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  • Knight Bachelor ist eine britische Auszeichnung. Als „Knight Bachelor“ bezeichnet man einen männlichen britischen Staatsbürger, der als „Knight“ (Ritter) in den persönlichen Adelsstand erhoben wurde und das Prädikat „Sir“ als Präfix vor dem Vornamen führen darf. Nach Auffassung der Imperial Society of Knights Bachelor geht der Begriff Bachelor auf das normannisch-französische Wort battalere zurück, das einen guten Kämpfer bezeichnet. Der Rang entstand im Früh- und Hochmittelalter in den spanischen und französischen Gebieten und bezeichnete den freien, losen Ritter, der arm war, selber oft über kein Lehen verfügte und wenn, keine Ritter-Vasallen hatte. Er konnte also nur sich selber (natürlich auch seine Gehilfen, sofern vorhanden) im Heeresaufgebot seines Feudalherrn einschreiben. Im Gegen (de)
  • Knight Bachelor ist eine britische Auszeichnung. Als „Knight Bachelor“ bezeichnet man einen männlichen britischen Staatsbürger, der als „Knight“ (Ritter) in den persönlichen Adelsstand erhoben wurde und das Prädikat „Sir“ als Präfix vor dem Vornamen führen darf. Nach Auffassung der Imperial Society of Knights Bachelor geht der Begriff Bachelor auf das normannisch-französische Wort battalere zurück, das einen guten Kämpfer bezeichnet. Der Rang entstand im Früh- und Hochmittelalter in den spanischen und französischen Gebieten und bezeichnete den freien, losen Ritter, der arm war, selber oft über kein Lehen verfügte und wenn, keine Ritter-Vasallen hatte. Er konnte also nur sich selber (natürlich auch seine Gehilfen, sofern vorhanden) im Heeresaufgebot seines Feudalherrn einschreiben. Im Gegen (de)
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