Als Kleisthenische Reformen werden die 508 / 507 v. Chr. von Kleisthenes von Athen im politischen System der attischen Polis durchgesetzten grundlegenden Reformen bezeichnet, die in der historischen Forschung als wichtige Voraussetzung für die sich nachfolgend entwickelnde attische Demokratie angesehen werden.

Property Value
dbo:abstract
  • Als Kleisthenische Reformen werden die 508 / 507 v. Chr. von Kleisthenes von Athen im politischen System der attischen Polis durchgesetzten grundlegenden Reformen bezeichnet, die in der historischen Forschung als wichtige Voraussetzung für die sich nachfolgend entwickelnde attische Demokratie angesehen werden. Nach der Peisistratiden-Tyrannis, an deren Sturz er als Exilierter mitgewirkt hatte, knüpfte Kleisthenes an das Solonische Reformwerk an, indem er durch eine fundamentale Neuordnung des Bürgerverbands in Attika die Mitwirkung aller Vollbürger im Geiste der Isonomie an politischen Entscheidungsprozessen anregte und förderte. Die ihm von Herodot deshalb attestierte Funktion des Demokratie-Begründers geht der neueren historischen Forschung allerdings zu weit. Die Grundlagen für die attische Demokratie wurden erst im 5. Jahrhundert v. Chr. gelegt, als Folge der Selbstbehauptung Athens in den Perserkriegen und des danach entstandenen attischen Seebunds, der auch den Theten als Ruderern eine militärisch-politische Bedeutung verschaffte und ihre gleichberechtigte politische Teilhabe zur Folge hatte. Die Kleisthenische Isonomie hob die vom Vorrang adliger Geschlechter geprägte Sozialstruktur nicht auf, sorgte aber mit einer neuen Phylenordnung für die politische Durchmischung der unterschiedlichen Herkünfte in der Polisgemeinschaft. Vormachtstreben und Rangordnungskämpfe der diversen Adelsgeschlechter sollten so künftig ebenso vermieden werden wie die Wiederkehr einer Tyrannis, der man auch mit der Einführung des Scherbengerichts vorzubeugen suchte. (de)
  • Als Kleisthenische Reformen werden die 508 / 507 v. Chr. von Kleisthenes von Athen im politischen System der attischen Polis durchgesetzten grundlegenden Reformen bezeichnet, die in der historischen Forschung als wichtige Voraussetzung für die sich nachfolgend entwickelnde attische Demokratie angesehen werden. Nach der Peisistratiden-Tyrannis, an deren Sturz er als Exilierter mitgewirkt hatte, knüpfte Kleisthenes an das Solonische Reformwerk an, indem er durch eine fundamentale Neuordnung des Bürgerverbands in Attika die Mitwirkung aller Vollbürger im Geiste der Isonomie an politischen Entscheidungsprozessen anregte und förderte. Die ihm von Herodot deshalb attestierte Funktion des Demokratie-Begründers geht der neueren historischen Forschung allerdings zu weit. Die Grundlagen für die attische Demokratie wurden erst im 5. Jahrhundert v. Chr. gelegt, als Folge der Selbstbehauptung Athens in den Perserkriegen und des danach entstandenen attischen Seebunds, der auch den Theten als Ruderern eine militärisch-politische Bedeutung verschaffte und ihre gleichberechtigte politische Teilhabe zur Folge hatte. Die Kleisthenische Isonomie hob die vom Vorrang adliger Geschlechter geprägte Sozialstruktur nicht auf, sorgte aber mit einer neuen Phylenordnung für die politische Durchmischung der unterschiedlichen Herkünfte in der Polisgemeinschaft. Vormachtstreben und Rangordnungskämpfe der diversen Adelsgeschlechter sollten so künftig ebenso vermieden werden wie die Wiederkehr einer Tyrannis, der man auch mit der Einführung des Scherbengerichts vorzubeugen suchte. (de)
dbo:wikiPageID
  • 736019 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 144368247 (xsd:integer)
dct:subject
rdfs:comment
  • Als Kleisthenische Reformen werden die 508 / 507 v. Chr. von Kleisthenes von Athen im politischen System der attischen Polis durchgesetzten grundlegenden Reformen bezeichnet, die in der historischen Forschung als wichtige Voraussetzung für die sich nachfolgend entwickelnde attische Demokratie angesehen werden. (de)
  • Als Kleisthenische Reformen werden die 508 / 507 v. Chr. von Kleisthenes von Athen im politischen System der attischen Polis durchgesetzten grundlegenden Reformen bezeichnet, die in der historischen Forschung als wichtige Voraussetzung für die sich nachfolgend entwickelnde attische Demokratie angesehen werden. (de)
rdfs:label
  • Kleisthenische Reformen (de)
  • Kleisthenische Reformen (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:isPrimaryTopicOf
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of