Der Kimpusen-ji (jap. 金峯山寺) ist einer der wichtigsten Tempel der synkretistischen Religion des Shugendō. Er liegt in der seit alters her für ihre Kirschblüte berühmten Bergregion Yoshino (Yoshinoyama, 吉野山) in der Gemeinde Yoshino (Präfektur Nara). Der Name „Gold-Gipfel-Berg“ (Kimpusen) bezeichnet die gesamte Region einschließlich des Ōmine, die als spirituelle Gebirgslandschaft gilt und heute im Rahmen des Kumano-Yoshino National Parks als kulturelles Welterbe registriert ist.

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  • Der Kimpusen-ji (jap. 金峯山寺) ist einer der wichtigsten Tempel der synkretistischen Religion des Shugendō. Er liegt in der seit alters her für ihre Kirschblüte berühmten Bergregion Yoshino (Yoshinoyama, 吉野山) in der Gemeinde Yoshino (Präfektur Nara). Der Name „Gold-Gipfel-Berg“ (Kimpusen) bezeichnet die gesamte Region einschließlich des Ōmine, die als spirituelle Gebirgslandschaft gilt und heute im Rahmen des Kumano-Yoshino National Parks als kulturelles Welterbe registriert ist. Der legendären Überlieferung zufolge wurde der Tempel im 7. Jahrhundert von dem Bergasketen En no Gyōja (auch En no Ozunu) gegründet. Historisch deutlichere Spuren reichen in die Heian-Zeit. Der „Korrekten Überlieferung zum Mönch Shōbō“ (Shōhō-sō seiden, 聖宝僧正伝) zufolge richtete der Shingon Mönch Shōbō genannt Rigen Daishi (832-909) im Jahre 892 die Tempelanlage wieder her, stellte Zaō-Statuen auf, legte Pilgerwege an und gründete einige kleinere Tempel in der näheren Umgebung. Lange stand der Tempel daher unter dem Einfluss des esoterischen Shingon-Buddhismus (Shingon-shū). In der Edo-Zeit wurde 1614 auf Anordnung des Shōgun Tokugawa Ieyasu der Tempel der Tendai-Schule (Tendai-shū) unterstellt. Mit dem Beginn der Meiji-Zeit verbot die neue Regierung im Rahmen der erzwungenen Trennung von Shintō und Buddhismus (Shinbutsu-Bunri) die synkretistischen Praktiken des Shugendō. Der Kimpusen-Tempel und eine Reihe von Zweigtempeln in der Umgebung wurden aufgelöst, teils auch abgerissen. Erst 1886 erlaubte man die erneute Inbetriebnahme durch die Tendai-Schule (Tendai-shū). Nach dem Zweiten Weltkrieg machte sich der Tempel als Haupttempel eines Shugendō-Zweigs (Kimpusen Shugen Honshū 金峯山修験本宗) selbstständig. Die weitere Anlage umfasst ein Tor zum Bergkamm (kuromon, 黒門), eine Torhalle zum Kernteil (Niōmon, 仁王門), eine Aizen-Halle (Aizen-dō, 愛染堂), eine Kannon-Halle (Kannon-dō, 観音堂), einen Itoku-Schrein (Itoku Tenmangū, 威徳天満宮), einen in einem benachbarten engen Tal liegenden Drachengott-Tempel (Nōten ōkami ryūō in, 脳天大神龍王院) sowie als Hauptgebäude die Zaō-Halle (Zaō-dō, 蔵王堂). Diese hat den Ruf nach der Haupthalle des Tōdai-Tempels (Tōdai-ji) in Nara das zweitgrößte hölzerne Gebäude Japans zu sein, und hat eine Höhe von 34 Metern. Die Halle in der jetzigen Form stammt aus dem Jahr 1592. Die Haupthalle beherbergt als Hauptgottheit den Avatar Zaō (Zaō-gongen, 蔵王権現) in drei, für die Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit stehenden Erscheinungsformen: Miroku Bosatsu, Shaka Nyorai, Senshu-Kannon Bosatsu. Die sieben Meter hohen kobaltblauen Statuen wurden früher als "Verborgene Buddhas" (hibutsu) nur selten gezeigt. Heute öffnet man die Schreine zu bestimmten Terminen auch für das allgemeine Publikum. 1963 errichtete man ein “Nanchō Myōhōden”genanntes Tempelgebäude mit einer Statue des Shaka nyorai zum Gedenken der vier Tennō des "Südlichen Hofes", die während der „Epoche der Nord- und Südhöfe“ (Nambokuchō-jidai, 1336–1392) in Yoshino residierten und hier das Zeitliche segneten. (de)
  • Der Kimpusen-ji (jap. 金峯山寺) ist einer der wichtigsten Tempel der synkretistischen Religion des Shugendō. Er liegt in der seit alters her für ihre Kirschblüte berühmten Bergregion Yoshino (Yoshinoyama, 吉野山) in der Gemeinde Yoshino (Präfektur Nara). Der Name „Gold-Gipfel-Berg“ (Kimpusen) bezeichnet die gesamte Region einschließlich des Ōmine, die als spirituelle Gebirgslandschaft gilt und heute im Rahmen des Kumano-Yoshino National Parks als kulturelles Welterbe registriert ist. Der legendären Überlieferung zufolge wurde der Tempel im 7. Jahrhundert von dem Bergasketen En no Gyōja (auch En no Ozunu) gegründet. Historisch deutlichere Spuren reichen in die Heian-Zeit. Der „Korrekten Überlieferung zum Mönch Shōbō“ (Shōhō-sō seiden, 聖宝僧正伝) zufolge richtete der Shingon Mönch Shōbō genannt Rigen Daishi (832-909) im Jahre 892 die Tempelanlage wieder her, stellte Zaō-Statuen auf, legte Pilgerwege an und gründete einige kleinere Tempel in der näheren Umgebung. Lange stand der Tempel daher unter dem Einfluss des esoterischen Shingon-Buddhismus (Shingon-shū). In der Edo-Zeit wurde 1614 auf Anordnung des Shōgun Tokugawa Ieyasu der Tempel der Tendai-Schule (Tendai-shū) unterstellt. Mit dem Beginn der Meiji-Zeit verbot die neue Regierung im Rahmen der erzwungenen Trennung von Shintō und Buddhismus (Shinbutsu-Bunri) die synkretistischen Praktiken des Shugendō. Der Kimpusen-Tempel und eine Reihe von Zweigtempeln in der Umgebung wurden aufgelöst, teils auch abgerissen. Erst 1886 erlaubte man die erneute Inbetriebnahme durch die Tendai-Schule (Tendai-shū). Nach dem Zweiten Weltkrieg machte sich der Tempel als Haupttempel eines Shugendō-Zweigs (Kimpusen Shugen Honshū 金峯山修験本宗) selbstständig. Die weitere Anlage umfasst ein Tor zum Bergkamm (kuromon, 黒門), eine Torhalle zum Kernteil (Niōmon, 仁王門), eine Aizen-Halle (Aizen-dō, 愛染堂), eine Kannon-Halle (Kannon-dō, 観音堂), einen Itoku-Schrein (Itoku Tenmangū, 威徳天満宮), einen in einem benachbarten engen Tal liegenden Drachengott-Tempel (Nōten ōkami ryūō in, 脳天大神龍王院) sowie als Hauptgebäude die Zaō-Halle (Zaō-dō, 蔵王堂). Diese hat den Ruf nach der Haupthalle des Tōdai-Tempels (Tōdai-ji) in Nara das zweitgrößte hölzerne Gebäude Japans zu sein, und hat eine Höhe von 34 Metern. Die Halle in der jetzigen Form stammt aus dem Jahr 1592. Die Haupthalle beherbergt als Hauptgottheit den Avatar Zaō (Zaō-gongen, 蔵王権現) in drei, für die Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit stehenden Erscheinungsformen: Miroku Bosatsu, Shaka Nyorai, Senshu-Kannon Bosatsu. Die sieben Meter hohen kobaltblauen Statuen wurden früher als "Verborgene Buddhas" (hibutsu) nur selten gezeigt. Heute öffnet man die Schreine zu bestimmten Terminen auch für das allgemeine Publikum. 1963 errichtete man ein “Nanchō Myōhōden”genanntes Tempelgebäude mit einer Statue des Shaka nyorai zum Gedenken der vier Tennō des "Südlichen Hofes", die während der „Epoche der Nord- und Südhöfe“ (Nambokuchō-jidai, 1336–1392) in Yoshino residierten und hier das Zeitliche segneten. (de)
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  • Der Kimpusen-ji (jap. 金峯山寺) ist einer der wichtigsten Tempel der synkretistischen Religion des Shugendō. Er liegt in der seit alters her für ihre Kirschblüte berühmten Bergregion Yoshino (Yoshinoyama, 吉野山) in der Gemeinde Yoshino (Präfektur Nara). Der Name „Gold-Gipfel-Berg“ (Kimpusen) bezeichnet die gesamte Region einschließlich des Ōmine, die als spirituelle Gebirgslandschaft gilt und heute im Rahmen des Kumano-Yoshino National Parks als kulturelles Welterbe registriert ist. (de)
  • Der Kimpusen-ji (jap. 金峯山寺) ist einer der wichtigsten Tempel der synkretistischen Religion des Shugendō. Er liegt in der seit alters her für ihre Kirschblüte berühmten Bergregion Yoshino (Yoshinoyama, 吉野山) in der Gemeinde Yoshino (Präfektur Nara). Der Name „Gold-Gipfel-Berg“ (Kimpusen) bezeichnet die gesamte Region einschließlich des Ōmine, die als spirituelle Gebirgslandschaft gilt und heute im Rahmen des Kumano-Yoshino National Parks als kulturelles Welterbe registriert ist. (de)
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