Eine Kilonova (alternativ auch Macronova) ist ein Helligkeitsausbruch eines Doppelsterns, dessen elektromagnetische Strahlung durch den radioaktiven Zerfall von Elementen angetrieben wird, die im r-Prozess gebildet wurden. Der Begriff Kilonova bezieht sich auf die freigesetzte Energie, die ungefähr den tausendfachen Wert einer klassischen Nova erreicht und lichtschwächer ist als eine normale Supernova.

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  • Eine Kilonova (alternativ auch Macronova) ist ein Helligkeitsausbruch eines Doppelsterns, dessen elektromagnetische Strahlung durch den radioaktiven Zerfall von Elementen angetrieben wird, die im r-Prozess gebildet wurden. Der Begriff Kilonova bezieht sich auf die freigesetzte Energie, die ungefähr den tausendfachen Wert einer klassischen Nova erreicht und lichtschwächer ist als eine normale Supernova. Kilonovae können sich bei einer Verschmelzung zweier Neutronensterne oder der Verschmelzung eines schwarzen Loches mit einem Neutronenstern bilden. Dabei wird der masseärmere Neutronenstern durch die Gezeitenkräfte des schwereren Begleiters zerstört. Während der größte Teil der Materie des zerrissenen Sterns aus einer Akkretionsscheibe auf den massereicheren Begleiter akkretiert wird, werden 0,001 bis 0,1 Sonnenmassen des zerstörten Neutronensterns isotrop mit einer Geschwindigkeit vom 0,1- bis 0,2-fachen der Lichtgeschwindigkeit ausgestoßen. Die neutronenreiche Materie wandelt sich innerhalb weniger Sekunden durch Fission und Beta-Zerfall in Elemente um, die durch den r-Prozess entstehen. Die neu synthetisierten radioaktiven Elemente zerfallen, und die dabei emittierte Strahlung kann als ein 0,5 bis 10 Tage dauernder Ausbruch mit einer Leuchtkraft 1034 W bis 1035,5 W nachgewiesen werden. Das Spektrum einer Kilonova sollte einzigartig sein als quasi-thermisch mit einer Temperatur von 10.000 K und wegen der hohen Expansionsgeschwindigkeit keinerlei Spektrallinien zeigen. Die Verschmelzung zweier kompakter Sterne emittiert auch Gravitationswellen und sollte mit zukünftigen Gravitationswellendetektoren wie LIGO beobachtbar sein. Die ausgestoßene Materie tritt in Wechselwirkung mit vorhandener zirkumstellarer Materie, und mittels Bremsstrahlung dürfte ein mehrere Tage andauernder Radioausbruch nachweisbar sein. Die Verschmelzung zweier kompakter Sterne gilt auch als die Ursache für Gamma Ray Bursts kurzer Dauer. Von dem relativ nahen GRB 130603B, der als eine Kilonova interpretiert werden kann, ist ein Nachleuchten im Infraroten beobachtet worden. Kilonovae werden als eine bedeutende Quelle für die schweren Elemente des r-Prozesses mit Atommassen von über 130 angesehen, da der Beitrag von Supernova-Ejekta zu diesen Elementen zu gering zu sein scheint, um die gemessenen Werte in der interstellaren Materie zu erklären. (de)
  • Eine Kilonova (alternativ auch Macronova) ist ein Helligkeitsausbruch eines Doppelsterns, dessen elektromagnetische Strahlung durch den radioaktiven Zerfall von Elementen angetrieben wird, die im r-Prozess gebildet wurden. Der Begriff Kilonova bezieht sich auf die freigesetzte Energie, die ungefähr den tausendfachen Wert einer klassischen Nova erreicht und lichtschwächer ist als eine normale Supernova. Kilonovae können sich bei einer Verschmelzung zweier Neutronensterne oder der Verschmelzung eines schwarzen Loches mit einem Neutronenstern bilden. Dabei wird der masseärmere Neutronenstern durch die Gezeitenkräfte des schwereren Begleiters zerstört. Während der größte Teil der Materie des zerrissenen Sterns aus einer Akkretionsscheibe auf den massereicheren Begleiter akkretiert wird, werden 0,001 bis 0,1 Sonnenmassen des zerstörten Neutronensterns isotrop mit einer Geschwindigkeit vom 0,1- bis 0,2-fachen der Lichtgeschwindigkeit ausgestoßen. Die neutronenreiche Materie wandelt sich innerhalb weniger Sekunden durch Fission und Beta-Zerfall in Elemente um, die durch den r-Prozess entstehen. Die neu synthetisierten radioaktiven Elemente zerfallen, und die dabei emittierte Strahlung kann als ein 0,5 bis 10 Tage dauernder Ausbruch mit einer Leuchtkraft 1034 W bis 1035,5 W nachgewiesen werden. Das Spektrum einer Kilonova sollte einzigartig sein als quasi-thermisch mit einer Temperatur von 10.000 K und wegen der hohen Expansionsgeschwindigkeit keinerlei Spektrallinien zeigen. Die Verschmelzung zweier kompakter Sterne emittiert auch Gravitationswellen und sollte mit zukünftigen Gravitationswellendetektoren wie LIGO beobachtbar sein. Die ausgestoßene Materie tritt in Wechselwirkung mit vorhandener zirkumstellarer Materie, und mittels Bremsstrahlung dürfte ein mehrere Tage andauernder Radioausbruch nachweisbar sein. Die Verschmelzung zweier kompakter Sterne gilt auch als die Ursache für Gamma Ray Bursts kurzer Dauer. Von dem relativ nahen GRB 130603B, der als eine Kilonova interpretiert werden kann, ist ein Nachleuchten im Infraroten beobachtet worden. Kilonovae werden als eine bedeutende Quelle für die schweren Elemente des r-Prozesses mit Atommassen von über 130 angesehen, da der Beitrag von Supernova-Ejekta zu diesen Elementen zu gering zu sein scheint, um die gemessenen Werte in der interstellaren Materie zu erklären. (de)
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  • Eine Kilonova (alternativ auch Macronova) ist ein Helligkeitsausbruch eines Doppelsterns, dessen elektromagnetische Strahlung durch den radioaktiven Zerfall von Elementen angetrieben wird, die im r-Prozess gebildet wurden. Der Begriff Kilonova bezieht sich auf die freigesetzte Energie, die ungefähr den tausendfachen Wert einer klassischen Nova erreicht und lichtschwächer ist als eine normale Supernova. (de)
  • Eine Kilonova (alternativ auch Macronova) ist ein Helligkeitsausbruch eines Doppelsterns, dessen elektromagnetische Strahlung durch den radioaktiven Zerfall von Elementen angetrieben wird, die im r-Prozess gebildet wurden. Der Begriff Kilonova bezieht sich auf die freigesetzte Energie, die ungefähr den tausendfachen Wert einer klassischen Nova erreicht und lichtschwächer ist als eine normale Supernova. (de)
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  • Kilonova (de)
  • Kilonova (de)
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