Die Kettenkirche ist eine heute noch vereinzelt in Bayern und Österreich anzutreffende Kirchengestaltung. Die Kette als Fassadenschmucks bezieht sich auf den Heiligen Leonhard von Limoges. Die Kirchen werden entweder dauerhaft oder zeremoniell am 6. November mit eisernen Ketten umspannt. Die eisernen Votivgaben wurden früher in Ketten umgearbeitet und um die Kirchen gespannt. Dieser kultischen Fesselung liegt, so vermuten Volkskundler, eine uralte Vorstellung zu Grunde: Die Ketten sollen dämonischen Einfluss abhalten. Kettenkirchen St. Leonhard befinden sich unter anderem in:

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  • Die Kettenkirche ist eine heute noch vereinzelt in Bayern und Österreich anzutreffende Kirchengestaltung. Die Kette als Fassadenschmucks bezieht sich auf den Heiligen Leonhard von Limoges. Die Kirchen werden entweder dauerhaft oder zeremoniell am 6. November mit eisernen Ketten umspannt. Leonhard von Limoges gehört mancherorts zu den 14 Nothelfern. Der Heilige war Eremit und gründete das Kloster Noblac bei Limoges, als dessen Abt er 559 n. Ch. starb. Nach der Legende half er einer Merowingerkönigin in Geburtsnöten und erbat als Gegenleistung dafür die Freilassung von Gefangenen, wodurch er zum Schutzpatron aller Angeketteten wurde. Im 11. Jahrhundert breitete sich seine Verehrung im zirkumalpinen Raum aus. Da die Kette auch als Viehkette gesehen wurde, wurde Leonhard auch als Schutzheiliger für Bauernanliegen wie Vieh und Wetter verehrt. Darauf verweisen Volksbräuche wie die Leonhardifahrten oder Leonardiritte mit Pferdesegnung sowie eiserne Votivgaben in Form von Tieren. Die eisernen Votivgaben wurden früher in Ketten umgearbeitet und um die Kirchen gespannt. Dieser kultischen Fesselung liegt, so vermuten Volkskundler, eine uralte Vorstellung zu Grunde: Die Ketten sollen dämonischen Einfluss abhalten. Kettenkirchen St. Leonhard befinden sich unter anderem in: * Bad St. Leonhard im Lavanttal (Kärnten), älteste Kettenkirche * Bad Tölz (Bayern), Leonhardifahrt seit 1856 * Barbian-Kollmann (Südtirol) * Gellmersbach (Baden-Württemberg): Leonhardskirche * Grafing bei München (Bayern) * Großmehring-Tholbath (Bayern) * Inchenhofen (Bayern) * Leogang (Salzburg) * Margreid-Unterfennberg (Südtirol) * Michelfeld (Baden-Württemberg) * Pasenbach (Bayern), mit Leonhardi-Umritt * Pfronten-Heitlern (Bayern), Kette teilweise erhalten * Pilsting-Ganacker (Bayern) * Ritten-Oberinn (Südtirol) (de)
  • Die Kettenkirche ist eine heute noch vereinzelt in Bayern und Österreich anzutreffende Kirchengestaltung. Die Kette als Fassadenschmucks bezieht sich auf den Heiligen Leonhard von Limoges. Die Kirchen werden entweder dauerhaft oder zeremoniell am 6. November mit eisernen Ketten umspannt. Leonhard von Limoges gehört mancherorts zu den 14 Nothelfern. Der Heilige war Eremit und gründete das Kloster Noblac bei Limoges, als dessen Abt er 559 n. Ch. starb. Nach der Legende half er einer Merowingerkönigin in Geburtsnöten und erbat als Gegenleistung dafür die Freilassung von Gefangenen, wodurch er zum Schutzpatron aller Angeketteten wurde. Im 11. Jahrhundert breitete sich seine Verehrung im zirkumalpinen Raum aus. Da die Kette auch als Viehkette gesehen wurde, wurde Leonhard auch als Schutzheiliger für Bauernanliegen wie Vieh und Wetter verehrt. Darauf verweisen Volksbräuche wie die Leonhardifahrten oder Leonardiritte mit Pferdesegnung sowie eiserne Votivgaben in Form von Tieren. Die eisernen Votivgaben wurden früher in Ketten umgearbeitet und um die Kirchen gespannt. Dieser kultischen Fesselung liegt, so vermuten Volkskundler, eine uralte Vorstellung zu Grunde: Die Ketten sollen dämonischen Einfluss abhalten. Kettenkirchen St. Leonhard befinden sich unter anderem in: * Bad St. Leonhard im Lavanttal (Kärnten), älteste Kettenkirche * Bad Tölz (Bayern), Leonhardifahrt seit 1856 * Barbian-Kollmann (Südtirol) * Gellmersbach (Baden-Württemberg): Leonhardskirche * Grafing bei München (Bayern) * Großmehring-Tholbath (Bayern) * Inchenhofen (Bayern) * Leogang (Salzburg) * Margreid-Unterfennberg (Südtirol) * Michelfeld (Baden-Württemberg) * Pasenbach (Bayern), mit Leonhardi-Umritt * Pfronten-Heitlern (Bayern), Kette teilweise erhalten * Pilsting-Ganacker (Bayern) * Ritten-Oberinn (Südtirol) (de)
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  • Die Kettenkirche ist eine heute noch vereinzelt in Bayern und Österreich anzutreffende Kirchengestaltung. Die Kette als Fassadenschmucks bezieht sich auf den Heiligen Leonhard von Limoges. Die Kirchen werden entweder dauerhaft oder zeremoniell am 6. November mit eisernen Ketten umspannt. Die eisernen Votivgaben wurden früher in Ketten umgearbeitet und um die Kirchen gespannt. Dieser kultischen Fesselung liegt, so vermuten Volkskundler, eine uralte Vorstellung zu Grunde: Die Ketten sollen dämonischen Einfluss abhalten. Kettenkirchen St. Leonhard befinden sich unter anderem in: (de)
  • Die Kettenkirche ist eine heute noch vereinzelt in Bayern und Österreich anzutreffende Kirchengestaltung. Die Kette als Fassadenschmucks bezieht sich auf den Heiligen Leonhard von Limoges. Die Kirchen werden entweder dauerhaft oder zeremoniell am 6. November mit eisernen Ketten umspannt. Die eisernen Votivgaben wurden früher in Ketten umgearbeitet und um die Kirchen gespannt. Dieser kultischen Fesselung liegt, so vermuten Volkskundler, eine uralte Vorstellung zu Grunde: Die Ketten sollen dämonischen Einfluss abhalten. Kettenkirchen St. Leonhard befinden sich unter anderem in: (de)
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  • Kettenkirche (de)
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