Catherine Marie Joséphine Krafft (geb. Conrad; * 17. April 1942 in Guebwiller; † 3. Juni 1991 am Unzen) und Maurice Paul Krafft (* 25. März 1946 in Mülhausen; † 3. Juni 1991 am Unzen) waren ein französisches Ehepaar. Beide bereisten als ausgebildete Geowissenschaftler während eines Vierteljahrhunderts mehr als 300 Vulkane weltweit und erlebten dabei mehr als 175 Eruptionen. Sie verstanden sich selbst dabei zuallererst als Vulkanologen, taten sich aber auch in erheblichem Maße als Naturfotografen und -filmer hervor.

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  • Catherine Marie Joséphine Krafft (geb. Conrad; * 17. April 1942 in Guebwiller; † 3. Juni 1991 am Unzen) und Maurice Paul Krafft (* 25. März 1946 in Mülhausen; † 3. Juni 1991 am Unzen) waren ein französisches Ehepaar. Beide bereisten als ausgebildete Geowissenschaftler während eines Vierteljahrhunderts mehr als 300 Vulkane weltweit und erlebten dabei mehr als 175 Eruptionen. Sie verstanden sich selbst dabei zuallererst als Vulkanologen, taten sich aber auch in erheblichem Maße als Naturfotografen und -filmer hervor. Nach Abschluss ihrer jeweiligen Studien der Geologie beziehungsweise der Geochemie und Physik arbeiteten sie ausschließlich freiberuflich und gründeten 1968 das „Centre de Volcanologie Vulcain“ als eine Art schnelle Eingreiftruppe junger Wissenschaftler, die äußerst kurzfristig zu Eruptionen aufbrechen konnte. Zudem waren sie Mitglieder in den informellen Forschungsteams „Bénard-Bande“ und „Active Volcano Working Group“. Sie erlangten insbesondere durch ihren Anspruch internationale Bekanntheit, Vulkanausbrüche unerschrocken und mit scheinbar hoher Risikobereitschaft aus nahestmöglicher Entfernung zu beobachten und zu dokumentieren. Mit zahlreichen Vorträgen, Fernsehauftritten, Ausstellungen und über 20 veröffentlichten Büchern betrieben Maurice und Katia Krafft eine intensive Öffentlichkeitsarbeit. Einerseits finanzierten sie auf diese Weise ihren Lebensunterhalt und die Expeditionen – andererseits ging es ihnen darum, die Arbeit der Vulkanologen-Gemeinschaft bekannt zu machen und Laien für die Schönheit der Vulkane zu begeistern. Ab den 1980er Jahren verlagerte sich ihr Interessenschwerpunkt vom effusiven Vulkanismus der Schild- zur ejektiven Tätigkeit der Stratovulkane. Ferner widmete sich das Paar nun verstärkt der Aufklärung- und Bildungsarbeit und verlegte sich zusätzlich darauf, auch diejenigen in ihre Überlegungen einzubeziehen, die im Schatten der Vulkane leben. Die Kraffts konzipierten ein Informationszentrum und einen Vulkan-Erlebnispark und drehten im Auftrag der UNESCO einen Lehrfilm über vulkanische Gefahren. Ihr wissenschaftlicher Beitrag zur Vulkanologie – unter anderem niedergelegt in mehr als einem Dutzend Fachartikeln – ist insbesondere in umfassenden Gas- und Temperaturanalysen zu sehen, darüber hinaus in Grundlagenforschung zur natrokarbonatitischen Aktivität des Ol Doinyo Lengai, in den ersten Filmaufnahmen eines pyroklastischen Stromes sowie in der Entwicklung innovativer Analyseinstrumente für die Feldarbeit. Von außerordentlich großem Wert erwies sich auch ihr umfangreicher Nachlass. Dieser setzte sich sowohl aus mehreren Tausend Stunden Filmmaterial und mehreren Hunderttausend Fotos von Vulkanen zusammen, als auch aus unzähligen Dokumenten und anderen Gegenständen zur Geschichte der Vulkanologie. Zusammen mit ihrem US-amerikanischen Freund und Kollegen Harry Glicken sowie 40 weiteren Personen starben die Kraffts im Sommer 1991 beim Abgang eines pyroklastischen Stromes am japanischen Vulkan Unzen. (de)
  • Catherine Marie Joséphine Krafft (geb. Conrad; * 17. April 1942 in Guebwiller; † 3. Juni 1991 am Unzen) und Maurice Paul Krafft (* 25. März 1946 in Mülhausen; † 3. Juni 1991 am Unzen) waren ein französisches Ehepaar. Beide bereisten als ausgebildete Geowissenschaftler während eines Vierteljahrhunderts mehr als 300 Vulkane weltweit und erlebten dabei mehr als 175 Eruptionen. Sie verstanden sich selbst dabei zuallererst als Vulkanologen, taten sich aber auch in erheblichem Maße als Naturfotografen und -filmer hervor. Nach Abschluss ihrer jeweiligen Studien der Geologie beziehungsweise der Geochemie und Physik arbeiteten sie ausschließlich freiberuflich und gründeten 1968 das „Centre de Volcanologie Vulcain“ als eine Art schnelle Eingreiftruppe junger Wissenschaftler, die äußerst kurzfristig zu Eruptionen aufbrechen konnte. Zudem waren sie Mitglieder in den informellen Forschungsteams „Bénard-Bande“ und „Active Volcano Working Group“. Sie erlangten insbesondere durch ihren Anspruch internationale Bekanntheit, Vulkanausbrüche unerschrocken und mit scheinbar hoher Risikobereitschaft aus nahestmöglicher Entfernung zu beobachten und zu dokumentieren. Mit zahlreichen Vorträgen, Fernsehauftritten, Ausstellungen und über 20 veröffentlichten Büchern betrieben Maurice und Katia Krafft eine intensive Öffentlichkeitsarbeit. Einerseits finanzierten sie auf diese Weise ihren Lebensunterhalt und die Expeditionen – andererseits ging es ihnen darum, die Arbeit der Vulkanologen-Gemeinschaft bekannt zu machen und Laien für die Schönheit der Vulkane zu begeistern. Ab den 1980er Jahren verlagerte sich ihr Interessenschwerpunkt vom effusiven Vulkanismus der Schild- zur ejektiven Tätigkeit der Stratovulkane. Ferner widmete sich das Paar nun verstärkt der Aufklärung- und Bildungsarbeit und verlegte sich zusätzlich darauf, auch diejenigen in ihre Überlegungen einzubeziehen, die im Schatten der Vulkane leben. Die Kraffts konzipierten ein Informationszentrum und einen Vulkan-Erlebnispark und drehten im Auftrag der UNESCO einen Lehrfilm über vulkanische Gefahren. Ihr wissenschaftlicher Beitrag zur Vulkanologie – unter anderem niedergelegt in mehr als einem Dutzend Fachartikeln – ist insbesondere in umfassenden Gas- und Temperaturanalysen zu sehen, darüber hinaus in Grundlagenforschung zur natrokarbonatitischen Aktivität des Ol Doinyo Lengai, in den ersten Filmaufnahmen eines pyroklastischen Stromes sowie in der Entwicklung innovativer Analyseinstrumente für die Feldarbeit. Von außerordentlich großem Wert erwies sich auch ihr umfangreicher Nachlass. Dieser setzte sich sowohl aus mehreren Tausend Stunden Filmmaterial und mehreren Hunderttausend Fotos von Vulkanen zusammen, als auch aus unzähligen Dokumenten und anderen Gegenständen zur Geschichte der Vulkanologie. Zusammen mit ihrem US-amerikanischen Freund und Kollegen Harry Glicken sowie 40 weiteren Personen starben die Kraffts im Sommer 1991 beim Abgang eines pyroklastischen Stromes am japanischen Vulkan Unzen. (de)
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  • Catherine Marie Joséphine Krafft (geb. Conrad; * 17. April 1942 in Guebwiller; † 3. Juni 1991 am Unzen) und Maurice Paul Krafft (* 25. März 1946 in Mülhausen; † 3. Juni 1991 am Unzen) waren ein französisches Ehepaar. Beide bereisten als ausgebildete Geowissenschaftler während eines Vierteljahrhunderts mehr als 300 Vulkane weltweit und erlebten dabei mehr als 175 Eruptionen. Sie verstanden sich selbst dabei zuallererst als Vulkanologen, taten sich aber auch in erheblichem Maße als Naturfotografen und -filmer hervor. (de)
  • Catherine Marie Joséphine Krafft (geb. Conrad; * 17. April 1942 in Guebwiller; † 3. Juni 1991 am Unzen) und Maurice Paul Krafft (* 25. März 1946 in Mülhausen; † 3. Juni 1991 am Unzen) waren ein französisches Ehepaar. Beide bereisten als ausgebildete Geowissenschaftler während eines Vierteljahrhunderts mehr als 300 Vulkane weltweit und erlebten dabei mehr als 175 Eruptionen. Sie verstanden sich selbst dabei zuallererst als Vulkanologen, taten sich aber auch in erheblichem Maße als Naturfotografen und -filmer hervor. (de)
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