Das Kabinett Saitō (jap. 齋藤内閣, Saitō naikaku) regierte das Kaiserreich Japan unter Premierminister Admiral Vizegraf Saitō Makoto vom 26. Mai 1932 bis zum 8. Juli 1934. Während des Putschversuches am 15. Mai 1932 war Premierminister Inukai Tsuyoshi ermordet worden. Zwei Tage später wurde Suzuki Kisaburō zu seinem Nachfolger als Vorsitzender des Rikken Seiyūkai gewählt. Nach der Tradition der „Taishō-Demokratie“ wäre er mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt worden. Allerdings setzten sich die Militärs mit ihrer Ablehnung der Parteienherrschaft im Umfeld des Tennō durch; so empfahl der Genrō Saionji Kimmochi die Berufung von Saitō Makoto, einem ehemaligen Mitglied des Kronrats und Generalgouverneur von Korea, der nicht dem Parlament und keiner Partei angehörte. Die Berufung des Kab

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  • Das Kabinett Saitō (jap. 齋藤内閣, Saitō naikaku) regierte das Kaiserreich Japan unter Premierminister Admiral Vizegraf Saitō Makoto vom 26. Mai 1932 bis zum 8. Juli 1934. Während des Putschversuches am 15. Mai 1932 war Premierminister Inukai Tsuyoshi ermordet worden. Zwei Tage später wurde Suzuki Kisaburō zu seinem Nachfolger als Vorsitzender des Rikken Seiyūkai gewählt. Nach der Tradition der „Taishō-Demokratie“ wäre er mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt worden. Allerdings setzten sich die Militärs mit ihrer Ablehnung der Parteienherrschaft im Umfeld des Tennō durch; so empfahl der Genrō Saionji Kimmochi die Berufung von Saitō Makoto, einem ehemaligen Mitglied des Kronrats und Generalgouverneur von Korea, der nicht dem Parlament und keiner Partei angehörte. Die Berufung des Kabinetts Saitō am 26. Mai markierte die Abwendung von der Parteienherrschaft der 1920er Jahre, das „Kabinett der nationalen Einheit“ (挙国一致内閣, kyokoku itchi naikaku) rekrutierte sich vorwiegend aus der Ministerialbürokratie mit wenigen Ministern aus den im Unterhaus vertretenen politischen Parteien. In Saitōs Regierungszeit fiel die nominelle Unabhängigkeit des Marionettenstaates Mandschukuo in der seit 1931 besetzten Mandschurei und der resultierende Austritt Japans aus dem Völkerbund im März 1933. Die als Erfolg empfundene Expansion auf dem Festland begünstigte den Einflussgewinn des Militärs entlang militaristischer und nationalistischer Prinzipien, und die Exportzuwächse der Unternehmen im Zuge der Yen-Abwertung nach der Aufgabe des Goldstandards 1932 leiteten die endgültige Erholung von der Weltwirtschaftskrise ein. Die bürgerlichen Parteipolitiker fügten sich dem Aufstieg des Militärs und verschwanden – abgesehen von einem Intermezzo kurz vor Kriegsbeginn 1937 – bis zum Ende des Pazifikkriegs als einflussreiche Akteure aus dem politischen Leben. Zwar trat das Kabinett Saitō im Zuge des Teijin-Zwischenfalls, einem Skandal um Insiderhandel, im Juli 1934 zurück; aber mit der Ernennung von Admiral Okada Keisuke als Nachfolger bestätigte ein weiteres „Kabinett der nationalen Einheit“ die Entmachtung der zivilen Politiker. (de)
  • Das Kabinett Saitō (jap. 齋藤内閣, Saitō naikaku) regierte das Kaiserreich Japan unter Premierminister Admiral Vizegraf Saitō Makoto vom 26. Mai 1932 bis zum 8. Juli 1934. Während des Putschversuches am 15. Mai 1932 war Premierminister Inukai Tsuyoshi ermordet worden. Zwei Tage später wurde Suzuki Kisaburō zu seinem Nachfolger als Vorsitzender des Rikken Seiyūkai gewählt. Nach der Tradition der „Taishō-Demokratie“ wäre er mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt worden. Allerdings setzten sich die Militärs mit ihrer Ablehnung der Parteienherrschaft im Umfeld des Tennō durch; so empfahl der Genrō Saionji Kimmochi die Berufung von Saitō Makoto, einem ehemaligen Mitglied des Kronrats und Generalgouverneur von Korea, der nicht dem Parlament und keiner Partei angehörte. Die Berufung des Kabinetts Saitō am 26. Mai markierte die Abwendung von der Parteienherrschaft der 1920er Jahre, das „Kabinett der nationalen Einheit“ (挙国一致内閣, kyokoku itchi naikaku) rekrutierte sich vorwiegend aus der Ministerialbürokratie mit wenigen Ministern aus den im Unterhaus vertretenen politischen Parteien. In Saitōs Regierungszeit fiel die nominelle Unabhängigkeit des Marionettenstaates Mandschukuo in der seit 1931 besetzten Mandschurei und der resultierende Austritt Japans aus dem Völkerbund im März 1933. Die als Erfolg empfundene Expansion auf dem Festland begünstigte den Einflussgewinn des Militärs entlang militaristischer und nationalistischer Prinzipien, und die Exportzuwächse der Unternehmen im Zuge der Yen-Abwertung nach der Aufgabe des Goldstandards 1932 leiteten die endgültige Erholung von der Weltwirtschaftskrise ein. Die bürgerlichen Parteipolitiker fügten sich dem Aufstieg des Militärs und verschwanden – abgesehen von einem Intermezzo kurz vor Kriegsbeginn 1937 – bis zum Ende des Pazifikkriegs als einflussreiche Akteure aus dem politischen Leben. Zwar trat das Kabinett Saitō im Zuge des Teijin-Zwischenfalls, einem Skandal um Insiderhandel, im Juli 1934 zurück; aber mit der Ernennung von Admiral Okada Keisuke als Nachfolger bestätigte ein weiteres „Kabinett der nationalen Einheit“ die Entmachtung der zivilen Politiker. (de)
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  • Das Kabinett Saitō (jap. 齋藤内閣, Saitō naikaku) regierte das Kaiserreich Japan unter Premierminister Admiral Vizegraf Saitō Makoto vom 26. Mai 1932 bis zum 8. Juli 1934. Während des Putschversuches am 15. Mai 1932 war Premierminister Inukai Tsuyoshi ermordet worden. Zwei Tage später wurde Suzuki Kisaburō zu seinem Nachfolger als Vorsitzender des Rikken Seiyūkai gewählt. Nach der Tradition der „Taishō-Demokratie“ wäre er mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt worden. Allerdings setzten sich die Militärs mit ihrer Ablehnung der Parteienherrschaft im Umfeld des Tennō durch; so empfahl der Genrō Saionji Kimmochi die Berufung von Saitō Makoto, einem ehemaligen Mitglied des Kronrats und Generalgouverneur von Korea, der nicht dem Parlament und keiner Partei angehörte. Die Berufung des Kab (de)
  • Das Kabinett Saitō (jap. 齋藤内閣, Saitō naikaku) regierte das Kaiserreich Japan unter Premierminister Admiral Vizegraf Saitō Makoto vom 26. Mai 1932 bis zum 8. Juli 1934. Während des Putschversuches am 15. Mai 1932 war Premierminister Inukai Tsuyoshi ermordet worden. Zwei Tage später wurde Suzuki Kisaburō zu seinem Nachfolger als Vorsitzender des Rikken Seiyūkai gewählt. Nach der Tradition der „Taishō-Demokratie“ wäre er mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt worden. Allerdings setzten sich die Militärs mit ihrer Ablehnung der Parteienherrschaft im Umfeld des Tennō durch; so empfahl der Genrō Saionji Kimmochi die Berufung von Saitō Makoto, einem ehemaligen Mitglied des Kronrats und Generalgouverneur von Korea, der nicht dem Parlament und keiner Partei angehörte. Die Berufung des Kab (de)
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  • Kabinett Saitō (de)
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