Als Judenretter, Stille Helden, Judenhelfer und in der Nachkriegszeit eventuell durch Israels Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet, werden Personen bezeichnet, die in der Zeit des Nationalsozialismus von 1938 bis 1945 versucht haben, jüdische Mitmenschen vor der Deportation zu bewahren, also in Deutschland und im von Deutschland besetzten Teil Europas. Unterschlupf fanden sie manchmal nur wenige Tage, in vielen Fällen aber auch monatelang. Es gibt Fälle von Helfern, bei denen sich immer mehr Personen in einer Wohnung versammelt haben, weil sie keine andere Zuflucht fanden. Da diese Handlungen der Retter in der Regel als Widerständigkeit oder Ablehnung des NS-Regimes zu verstehen sind, wird auch von einem Rettungswiderstand gesprochen.

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  • Als Judenretter, Stille Helden, Judenhelfer und in der Nachkriegszeit eventuell durch Israels Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet, werden Personen bezeichnet, die in der Zeit des Nationalsozialismus von 1938 bis 1945 versucht haben, jüdische Mitmenschen vor der Deportation zu bewahren, also in Deutschland und im von Deutschland besetzten Teil Europas. Unterschlupf fanden sie manchmal nur wenige Tage, in vielen Fällen aber auch monatelang. Es gibt Fälle von Helfern, bei denen sich immer mehr Personen in einer Wohnung versammelt haben, weil sie keine andere Zuflucht fanden. Da diese Handlungen der Retter in der Regel als Widerständigkeit oder Ablehnung des NS-Regimes zu verstehen sind, wird auch von einem Rettungswiderstand gesprochen. Zum Teil bestand die Hilfe im Beschaffen von falschen Papieren und Lebensmittelkarten. Dabei ging es einerseits um das Überleben im Heimatland selbst. Darüber hinaus auch ging es um Hilfe beim Übertritt über eine grüne Grenze nach Österreich, nach Spanien oder in die Schweiz. Über 1700 der geschätzt 7000 allein im Bereich von Berlin untergetauchten Personen sollen als „Illegale“ bis zum Kriegsende überlebt haben. Die meisten von ihnen innerhalb der deutschen Grenzen. Wer in Berlin untertauchte bzw. versteckt wurde, musste danach sehr oft das Versteck wechseln. Das Kriegsende wurde also evtl. auch außerhalb von Berlin erlebt, wenn die Flucht überhaupt gelang. Aus Sicht der Nazi-Behörden waren diese Judenhelfer „Judenbegünstiger“ der Flüchtigen, die vom Polizeiapparat ebenfalls verfolgt wurden. Die genaue Zahl derjenigen Verfolgten, die sich dem Zugriff der Gestapo entzogen, kann für Deutschland heute kaum mehr exakt ermittelt werden. Zwischen 1941 und Kriegsende waren es schätzungsweise 10.000 bis 15.000 Personen, von denen bis 5.000 auf diese Weise in Deutschland überlebten. Das heißt aber auch, die Zahl der „Stillen Helfenden“, bewegt sich in dieser Dimension. In den von Deutschland besetzten Ländern dürften die Zahlen prozentual höher gewesen sein. Als besonders erfolgreich wird diese Überlebens- und Widerstandsform in Belgien angesehen. Die beiden Begriffe Judenretter und Judenhelfer unterscheiden sich inhaltlich nur wenig. Bei Judenretter schwingt der Erfolg der Handlung mit, der beim Wort Judenhelfer nicht unbedingt eingeschlossen ist. Den Begriff Judenfreund benutzen teilweise auch Antisemiten; in gleicher Weise – aber mit dem Anschein der Wissenschaftlichkeit und Bildung – gelegentlich auch die synonymen Termini Philosemit oder philosemitisch, so etwa zuerst Heinrich von Treitschke. „Was ich Ihnen und Ihren Freunden tun konnte und durfte, war nicht nur eine Selbstverständlichkeit, sondern noch viel zu wenig, gemessen an der entsetzlichen Lage, in der sie sich alle damals befanden.“ – Zitat eines Helfers: aus dem Jahr 1948 an einen Überlebenden (de)
  • Als Judenretter, Stille Helden, Judenhelfer und in der Nachkriegszeit eventuell durch Israels Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet, werden Personen bezeichnet, die in der Zeit des Nationalsozialismus von 1938 bis 1945 versucht haben, jüdische Mitmenschen vor der Deportation zu bewahren, also in Deutschland und im von Deutschland besetzten Teil Europas. Unterschlupf fanden sie manchmal nur wenige Tage, in vielen Fällen aber auch monatelang. Es gibt Fälle von Helfern, bei denen sich immer mehr Personen in einer Wohnung versammelt haben, weil sie keine andere Zuflucht fanden. Da diese Handlungen der Retter in der Regel als Widerständigkeit oder Ablehnung des NS-Regimes zu verstehen sind, wird auch von einem Rettungswiderstand gesprochen. Zum Teil bestand die Hilfe im Beschaffen von falschen Papieren und Lebensmittelkarten. Dabei ging es einerseits um das Überleben im Heimatland selbst. Darüber hinaus auch ging es um Hilfe beim Übertritt über eine grüne Grenze nach Österreich, nach Spanien oder in die Schweiz. Über 1700 der geschätzt 7000 allein im Bereich von Berlin untergetauchten Personen sollen als „Illegale“ bis zum Kriegsende überlebt haben. Die meisten von ihnen innerhalb der deutschen Grenzen. Wer in Berlin untertauchte bzw. versteckt wurde, musste danach sehr oft das Versteck wechseln. Das Kriegsende wurde also evtl. auch außerhalb von Berlin erlebt, wenn die Flucht überhaupt gelang. Aus Sicht der Nazi-Behörden waren diese Judenhelfer „Judenbegünstiger“ der Flüchtigen, die vom Polizeiapparat ebenfalls verfolgt wurden. Die genaue Zahl derjenigen Verfolgten, die sich dem Zugriff der Gestapo entzogen, kann für Deutschland heute kaum mehr exakt ermittelt werden. Zwischen 1941 und Kriegsende waren es schätzungsweise 10.000 bis 15.000 Personen, von denen bis 5.000 auf diese Weise in Deutschland überlebten. Das heißt aber auch, die Zahl der „Stillen Helfenden“, bewegt sich in dieser Dimension. In den von Deutschland besetzten Ländern dürften die Zahlen prozentual höher gewesen sein. Als besonders erfolgreich wird diese Überlebens- und Widerstandsform in Belgien angesehen. Die beiden Begriffe Judenretter und Judenhelfer unterscheiden sich inhaltlich nur wenig. Bei Judenretter schwingt der Erfolg der Handlung mit, der beim Wort Judenhelfer nicht unbedingt eingeschlossen ist. Den Begriff Judenfreund benutzen teilweise auch Antisemiten; in gleicher Weise – aber mit dem Anschein der Wissenschaftlichkeit und Bildung – gelegentlich auch die synonymen Termini Philosemit oder philosemitisch, so etwa zuerst Heinrich von Treitschke. „Was ich Ihnen und Ihren Freunden tun konnte und durfte, war nicht nur eine Selbstverständlichkeit, sondern noch viel zu wenig, gemessen an der entsetzlichen Lage, in der sie sich alle damals befanden.“ – Zitat eines Helfers: aus dem Jahr 1948 an einen Überlebenden (de)
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  • Als Judenretter, Stille Helden, Judenhelfer und in der Nachkriegszeit eventuell durch Israels Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet, werden Personen bezeichnet, die in der Zeit des Nationalsozialismus von 1938 bis 1945 versucht haben, jüdische Mitmenschen vor der Deportation zu bewahren, also in Deutschland und im von Deutschland besetzten Teil Europas. Unterschlupf fanden sie manchmal nur wenige Tage, in vielen Fällen aber auch monatelang. Es gibt Fälle von Helfern, bei denen sich immer mehr Personen in einer Wohnung versammelt haben, weil sie keine andere Zuflucht fanden. Da diese Handlungen der Retter in der Regel als Widerständigkeit oder Ablehnung des NS-Regimes zu verstehen sind, wird auch von einem Rettungswiderstand gesprochen. (de)
  • Als Judenretter, Stille Helden, Judenhelfer und in der Nachkriegszeit eventuell durch Israels Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet, werden Personen bezeichnet, die in der Zeit des Nationalsozialismus von 1938 bis 1945 versucht haben, jüdische Mitmenschen vor der Deportation zu bewahren, also in Deutschland und im von Deutschland besetzten Teil Europas. Unterschlupf fanden sie manchmal nur wenige Tage, in vielen Fällen aber auch monatelang. Es gibt Fälle von Helfern, bei denen sich immer mehr Personen in einer Wohnung versammelt haben, weil sie keine andere Zuflucht fanden. Da diese Handlungen der Retter in der Regel als Widerständigkeit oder Ablehnung des NS-Regimes zu verstehen sind, wird auch von einem Rettungswiderstand gesprochen. (de)
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