Juckreiz (Pruritus, von lat. prurire, dt. jucken), ist eine unangenehme Empfindung der Haut, die ein Kratzen, also Reiben, Scheuern usw. der Haut mit den Enden der Fingernägel oder anderen geeigneten Materialien oder mechanischen Hilfsmitteln (z. B. Rückenkratzer) provoziert. Oft ist Juckreiz ein Symptom für eine Erkrankung. Die durch das Kratzen verursachten Hautveränderungen (Kratzartefakte) stellen sich als strich- oder flächenförmige Rötungen, blutende Stellen (mit nachfolgender Verkrustung), Hyperpigmentierung, Lichenifikation und Pyodermie dar. Rund 70 % der Pruritus-Patienten leiden laut einer Studie zusätzlich an psychosomatischen oder psychiatrischen Erkrankungen.

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  • Juckreiz (Pruritus, von lat. prurire, dt. jucken), ist eine unangenehme Empfindung der Haut, die ein Kratzen, also Reiben, Scheuern usw. der Haut mit den Enden der Fingernägel oder anderen geeigneten Materialien oder mechanischen Hilfsmitteln (z. B. Rückenkratzer) provoziert. Oft ist Juckreiz ein Symptom für eine Erkrankung. Die durch das Kratzen verursachten Hautveränderungen (Kratzartefakte) stellen sich als strich- oder flächenförmige Rötungen, blutende Stellen (mit nachfolgender Verkrustung), Hyperpigmentierung, Lichenifikation und Pyodermie dar. Rund 70 % der Pruritus-Patienten leiden laut einer Studie zusätzlich an psychosomatischen oder psychiatrischen Erkrankungen. Die Botenstoffe (Mediatoren), die den Juckreiz auslösen, z. B. Histamin, das unter anderem von Mastzellen freigesetzt wird, können auch durch Medikamente (z. B. Hydroxyethylstärke), Nahrungsmittel, Allergene, Pflanzen- oder Insektengifte und dergleichen freigesetzt werden. Chronische Formen des Pruritus sind häufig therapieresistent. In der Vergangenheit wurde vielfach vermutet, dass Juckreize als unterschwelliger Schmerzreiz auf der Haut von denselben Rezeptoren wahrgenommen werden wie Schmerz und über dieselben Signalwege weitergeleitet werden. Jüngere Forschungen zum Histamin-vermittelten Juckreiz machen Nervenfasern der Haut verantwortlich, die keinen Schmerz auslösen können. Zudem bestehen offensichtlich getrennte Signalwege für Schmerz und Juckreiz. Wichtige Transmitter für den Juckreiz scheinen das Gastrin Releasing Peptide (GRP) und das natriuretische Polypeptid b (Nppb) zu sein. Juckreiz wird – ähnlich wie Schmerz – mit dem Gedächtnis verknüpft. Das bedeutet, dass Personen mit chronischem Pruritus einen Juckreiz ab einer niedrigeren Schwelle als solche ohne ein bereits ausgeprägtes „Juckreizgedächtnis“ wahrnehmen. Außerdem wirkt Juckreiz über Spiegelneurone ansteckend – ein Effekt, der auch beim Gähnen auftritt. (de)
  • Juckreiz (Pruritus, von lat. prurire, dt. jucken), ist eine unangenehme Empfindung der Haut, die ein Kratzen, also Reiben, Scheuern usw. der Haut mit den Enden der Fingernägel oder anderen geeigneten Materialien oder mechanischen Hilfsmitteln (z. B. Rückenkratzer) provoziert. Oft ist Juckreiz ein Symptom für eine Erkrankung. Die durch das Kratzen verursachten Hautveränderungen (Kratzartefakte) stellen sich als strich- oder flächenförmige Rötungen, blutende Stellen (mit nachfolgender Verkrustung), Hyperpigmentierung, Lichenifikation und Pyodermie dar. Rund 70 % der Pruritus-Patienten leiden laut einer Studie zusätzlich an psychosomatischen oder psychiatrischen Erkrankungen. Die Botenstoffe (Mediatoren), die den Juckreiz auslösen, z. B. Histamin, das unter anderem von Mastzellen freigesetzt wird, können auch durch Medikamente (z. B. Hydroxyethylstärke), Nahrungsmittel, Allergene, Pflanzen- oder Insektengifte und dergleichen freigesetzt werden. Chronische Formen des Pruritus sind häufig therapieresistent. In der Vergangenheit wurde vielfach vermutet, dass Juckreize als unterschwelliger Schmerzreiz auf der Haut von denselben Rezeptoren wahrgenommen werden wie Schmerz und über dieselben Signalwege weitergeleitet werden. Jüngere Forschungen zum Histamin-vermittelten Juckreiz machen Nervenfasern der Haut verantwortlich, die keinen Schmerz auslösen können. Zudem bestehen offensichtlich getrennte Signalwege für Schmerz und Juckreiz. Wichtige Transmitter für den Juckreiz scheinen das Gastrin Releasing Peptide (GRP) und das natriuretische Polypeptid b (Nppb) zu sein. Juckreiz wird – ähnlich wie Schmerz – mit dem Gedächtnis verknüpft. Das bedeutet, dass Personen mit chronischem Pruritus einen Juckreiz ab einer niedrigeren Schwelle als solche ohne ein bereits ausgeprägtes „Juckreizgedächtnis“ wahrnehmen. Außerdem wirkt Juckreiz über Spiegelneurone ansteckend – ein Effekt, der auch beim Gähnen auftritt. (de)
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  • Juckreiz (Pruritus, von lat. prurire, dt. jucken), ist eine unangenehme Empfindung der Haut, die ein Kratzen, also Reiben, Scheuern usw. der Haut mit den Enden der Fingernägel oder anderen geeigneten Materialien oder mechanischen Hilfsmitteln (z. B. Rückenkratzer) provoziert. Oft ist Juckreiz ein Symptom für eine Erkrankung. Die durch das Kratzen verursachten Hautveränderungen (Kratzartefakte) stellen sich als strich- oder flächenförmige Rötungen, blutende Stellen (mit nachfolgender Verkrustung), Hyperpigmentierung, Lichenifikation und Pyodermie dar. Rund 70 % der Pruritus-Patienten leiden laut einer Studie zusätzlich an psychosomatischen oder psychiatrischen Erkrankungen. (de)
  • Juckreiz (Pruritus, von lat. prurire, dt. jucken), ist eine unangenehme Empfindung der Haut, die ein Kratzen, also Reiben, Scheuern usw. der Haut mit den Enden der Fingernägel oder anderen geeigneten Materialien oder mechanischen Hilfsmitteln (z. B. Rückenkratzer) provoziert. Oft ist Juckreiz ein Symptom für eine Erkrankung. Die durch das Kratzen verursachten Hautveränderungen (Kratzartefakte) stellen sich als strich- oder flächenförmige Rötungen, blutende Stellen (mit nachfolgender Verkrustung), Hyperpigmentierung, Lichenifikation und Pyodermie dar. Rund 70 % der Pruritus-Patienten leiden laut einer Studie zusätzlich an psychosomatischen oder psychiatrischen Erkrankungen. (de)
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  • Juckreiz (de)
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