Die Sülstorfer Johanniterkirche ist eine Kirche der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Sülstorf im Landkreis Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern). Sie gehört zur Propstei Wismar im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Der Flügelaltar mit bemalter Predella zeigt spätgotische Schnitzerei. Er enthält im Schrein große Figuren der Mondsichelmadonna, Johannes des Evangelisten und des heiligen Georg, in den Flügeln insgesamt acht weitere Heilige. Die Predella ist mit Halbfiguren von Christus und den vier lateinischen Kirchenvätern bemalt.

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  • Die Sülstorfer Johanniterkirche ist eine Kirche der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Sülstorf im Landkreis Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern). Sie gehört zur Propstei Wismar im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Sie wurde im Jahr 1217 von Ordensrittern des Johanniterordens in honorem divi Laurencii zusammen mit einem Ordenshaus gebaut. Das geht aus einer Schenkungsurkunde der Grafen Gunzelin II., Heinrich I. von Schwerin, gemeinsam mit Gunzelins Schwiegersohn Graf Nikolaus von Halland und den jeweiligen Ehefrauen, zugunsten des Johanniterordens hervor. Der Johanniterorden war bereits um 1200 in Goddin und Eichsen ansässig geworden. In Sülsdorf siedelten Brüder aus vorgenannten Ordenshäusern, verstärkt um weitere aus der ältesten Komturei der Johanniter auf deutschem Boden, Werben in der Altmark. Die Kirche in Sülsdorf wurde die Mutterkirche der Kirche am späteren Sitz des Komturs in Kraak. Die Johanniter erhalten im Flusstal der Stör neben Sülsdorf und Kraak später noch die Dörfer Moraas und Hoort. Die Nutzung der Wasserkraft der Stör führte schon bald zu heftigem Streit mit den in Consrade ansässigen Zisterziensermönchen des holsteinischen Klosters Reinfeld, der 1275 von Graf Helmold III. von Schwerin geschlichtet werden musste. Zwischen 1275 und 1315 muss der Sitz der Komturei von Sülsdorf nach Kraak gewechselt sein. Sülsdorf wird Patronat des Komturs von Kraak bis zur Einziehung des Vermögens des Ordens in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die heutige Form erhielt die Kirche im 15. Jahrhundert. Der Backsteinbau wurde auf einem Feldsteinfundament errichtet. Es handelt sich um einen kleinen länglichen Saalbau mit einem polygonalen Ostschluss, der beinahe rund erscheint. Es ist ein verschliffener 7/12-Schluss. Ein nördlicher Anbau wurde im 17. Jahrhundert hinzugefügt, auch der südliche Anbau ist nicht ursprünglich. Ein Brand zerstörte 1979 die Kirche. Das Inventar und die letzte von einst drei Glocken wurden dabei vernichtet. 1984 wurde die Kirche wieder aufgebaut und erhielt 2003 einen hölzernen Turm. Zwei neue Glocken aus der Glocken- und Kunstgießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Nordrhein-Westfalen) bilden jetzt das Geläut. Eine flache Holzdecke überspannt den Innenraum. Nach Georg Dehio war die Kirche aber durch Strebepfeiler und Schildbögen für die Wölbung vorbereitet. Im Innern der Kirche wurden nach dem Brand an der Nordwand des Schiffes bislang unbekannte Fresken aus dem 15. Jahrhundert freigelegt und restauriert. Gut erkennbar sind eine Weltgerichtsdarstellung, eine Kreuztragung und eine nicht vollständig erhaltene Figur des heiligen Antonius, eines der Patrone des Ordens. Der Flügelaltar mit bemalter Predella zeigt spätgotische Schnitzerei. Er enthält im Schrein große Figuren der Mondsichelmadonna, Johannes des Evangelisten und des heiligen Georg, in den Flügeln insgesamt acht weitere Heilige. Die Predella ist mit Halbfiguren von Christus und den vier lateinischen Kirchenvätern bemalt. Als Ersatz für die verlorengegangene Ausstattung übernahm die Sülstorfer Kirche die Inventarstücke der aufgegebenen Kapelle in Zweedorf. (de)
  • Die Sülstorfer Johanniterkirche ist eine Kirche der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Sülstorf im Landkreis Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern). Sie gehört zur Propstei Wismar im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Sie wurde im Jahr 1217 von Ordensrittern des Johanniterordens in honorem divi Laurencii zusammen mit einem Ordenshaus gebaut. Das geht aus einer Schenkungsurkunde der Grafen Gunzelin II., Heinrich I. von Schwerin, gemeinsam mit Gunzelins Schwiegersohn Graf Nikolaus von Halland und den jeweiligen Ehefrauen, zugunsten des Johanniterordens hervor. Der Johanniterorden war bereits um 1200 in Goddin und Eichsen ansässig geworden. In Sülsdorf siedelten Brüder aus vorgenannten Ordenshäusern, verstärkt um weitere aus der ältesten Komturei der Johanniter auf deutschem Boden, Werben in der Altmark. Die Kirche in Sülsdorf wurde die Mutterkirche der Kirche am späteren Sitz des Komturs in Kraak. Die Johanniter erhalten im Flusstal der Stör neben Sülsdorf und Kraak später noch die Dörfer Moraas und Hoort. Die Nutzung der Wasserkraft der Stör führte schon bald zu heftigem Streit mit den in Consrade ansässigen Zisterziensermönchen des holsteinischen Klosters Reinfeld, der 1275 von Graf Helmold III. von Schwerin geschlichtet werden musste. Zwischen 1275 und 1315 muss der Sitz der Komturei von Sülsdorf nach Kraak gewechselt sein. Sülsdorf wird Patronat des Komturs von Kraak bis zur Einziehung des Vermögens des Ordens in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die heutige Form erhielt die Kirche im 15. Jahrhundert. Der Backsteinbau wurde auf einem Feldsteinfundament errichtet. Es handelt sich um einen kleinen länglichen Saalbau mit einem polygonalen Ostschluss, der beinahe rund erscheint. Es ist ein verschliffener 7/12-Schluss. Ein nördlicher Anbau wurde im 17. Jahrhundert hinzugefügt, auch der südliche Anbau ist nicht ursprünglich. Ein Brand zerstörte 1979 die Kirche. Das Inventar und die letzte von einst drei Glocken wurden dabei vernichtet. 1984 wurde die Kirche wieder aufgebaut und erhielt 2003 einen hölzernen Turm. Zwei neue Glocken aus der Glocken- und Kunstgießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Nordrhein-Westfalen) bilden jetzt das Geläut. Eine flache Holzdecke überspannt den Innenraum. Nach Georg Dehio war die Kirche aber durch Strebepfeiler und Schildbögen für die Wölbung vorbereitet. Im Innern der Kirche wurden nach dem Brand an der Nordwand des Schiffes bislang unbekannte Fresken aus dem 15. Jahrhundert freigelegt und restauriert. Gut erkennbar sind eine Weltgerichtsdarstellung, eine Kreuztragung und eine nicht vollständig erhaltene Figur des heiligen Antonius, eines der Patrone des Ordens. Der Flügelaltar mit bemalter Predella zeigt spätgotische Schnitzerei. Er enthält im Schrein große Figuren der Mondsichelmadonna, Johannes des Evangelisten und des heiligen Georg, in den Flügeln insgesamt acht weitere Heilige. Die Predella ist mit Halbfiguren von Christus und den vier lateinischen Kirchenvätern bemalt. Als Ersatz für die verlorengegangene Ausstattung übernahm die Sülstorfer Kirche die Inventarstücke der aufgegebenen Kapelle in Zweedorf. (de)
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  • Die Sülstorfer Johanniterkirche ist eine Kirche der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Sülstorf im Landkreis Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern). Sie gehört zur Propstei Wismar im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Der Flügelaltar mit bemalter Predella zeigt spätgotische Schnitzerei. Er enthält im Schrein große Figuren der Mondsichelmadonna, Johannes des Evangelisten und des heiligen Georg, in den Flügeln insgesamt acht weitere Heilige. Die Predella ist mit Halbfiguren von Christus und den vier lateinischen Kirchenvätern bemalt. (de)
  • Die Sülstorfer Johanniterkirche ist eine Kirche der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Sülstorf im Landkreis Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern). Sie gehört zur Propstei Wismar im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Der Flügelaltar mit bemalter Predella zeigt spätgotische Schnitzerei. Er enthält im Schrein große Figuren der Mondsichelmadonna, Johannes des Evangelisten und des heiligen Georg, in den Flügeln insgesamt acht weitere Heilige. Die Predella ist mit Halbfiguren von Christus und den vier lateinischen Kirchenvätern bemalt. (de)
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