Johannes von Gmünd (* um 1320/30 vermutlich in Schwäbisch Gmünd; † nach 1359) war ein deutscher Baumeister der Gotik, der wahrscheinlich der Familie Parler angehörte. Er war vielleicht der älteste Sohn des Baumeisters und Architekten Heinrich Parler und Bruder von Michael und Peter Parler. Daher wird er teilweise Johann(es) Parler der Ältere genannt. Urkundlich sicher waren Johannes von Gmünd und seine Frau Katharina zwischen 1357 und 1359 in Basel. Er leitete dort die durch das Basler Erdbeben 1356 notwendig gewordenen Wiederherstellung des Münsters, insbesondere des Chores.

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  • Johannes von Gmünd (* um 1320/30 vermutlich in Schwäbisch Gmünd; † nach 1359) war ein deutscher Baumeister der Gotik, der wahrscheinlich der Familie Parler angehörte. Er war vielleicht der älteste Sohn des Baumeisters und Architekten Heinrich Parler und Bruder von Michael und Peter Parler. Daher wird er teilweise Johann(es) Parler der Ältere genannt. Urkundlich sicher waren Johannes von Gmünd und seine Frau Katharina zwischen 1357 und 1359 in Basel. Er leitete dort die durch das Basler Erdbeben 1356 notwendig gewordenen Wiederherstellung des Münsters, insbesondere des Chores. Am 8. Januar 1359 wurde Johannes von Gmünd als „ein Bürger von Friburg“, zur Leitung des 1354 begonnenen Chorneubaues am Münster in Freiburg im Breisgau als Werkmeister auf Lebenszeit eingestellt. An der erhaltenen Urkunde hängt Johannes' Siegel mit dem Winkelhaken. Das Zeichen tritt auch an der Büste Peter Parlers im Prager Veitsdom auf und gilt daher als Beleg für Johannes' Zugehörigkeit zur Parlerfamilie. Johannes hatte bereits zuvor am Freiburger Chor gearbeitet. Sein Anteil am Bau ist im Einzelnen ungesichert. Ob der ungewöhnliche Plan des Chores mit dem Kapellenkranz und einem Mittelpfeiler anstatt einer Scheitelkapelle auf ihn zurückgeht, ist umstritten. Die auf der Südseite bei der ehemaligen Nicolaus-Kapelle angebaute, zweigeschossige Sakristei mit dem Blattfries am Hauptgesims stellt möglicherweise eine frühe Bauphase des Chores dar. Wie lange Johannes von Gmünd tätig war, lässt sich nicht genau feststellen. Die Aufstockung der "Hahnentürme" genannten Osttürme könnte noch von seiner Werkstatt vorgenommen worden sein. Weitere Werke werden Johannes zugeschrieben:Wegen seiner Herkunft aus Gmünd und seiner angenommenen Zugehörigkeit zur Parlerfamilie wird vermutet, dass er nach dem Tod Heinrich Parlers den Chorbau des Heilig-Kreuz-Münsters in Schwäbisch Gmünd übernommen habe. Nach Eduard Paulus war er am Bau des 1343 bis 1348 ausgeführten Chores im Kloster Zwettl beteiligt, da der Grundriss des Chores in Zwettl und seines Kapellenkranzes sich mit dem des Chores des Heilig-Kreuz-Münsters in Schwäbisch Gmünd decke. Ob Johannes von Gmünd auch als Bildhauer tätig war, ist nicht belegt. In die Zeit seiner Freiburger Aktivität fallen die beiden figurengeschmückten Chorportale. Aus seiner Bauhütte stammt auch die vermeintliche Tumba Bertholds V., die jedoch einen der Grafen von Freiburg zeigt, vermutlich Friedrich († 1356). Nach Kurt Bauch soll unter anderem dieses Grabmal Johanns jüngeren Bruder Peter später zu seinen Grabmälern für die Přemysliden im Prager Veitsdom inspiriert haben. (de)
  • Johannes von Gmünd (* um 1320/30 vermutlich in Schwäbisch Gmünd; † nach 1359) war ein deutscher Baumeister der Gotik, der wahrscheinlich der Familie Parler angehörte. Er war vielleicht der älteste Sohn des Baumeisters und Architekten Heinrich Parler und Bruder von Michael und Peter Parler. Daher wird er teilweise Johann(es) Parler der Ältere genannt. Urkundlich sicher waren Johannes von Gmünd und seine Frau Katharina zwischen 1357 und 1359 in Basel. Er leitete dort die durch das Basler Erdbeben 1356 notwendig gewordenen Wiederherstellung des Münsters, insbesondere des Chores. Am 8. Januar 1359 wurde Johannes von Gmünd als „ein Bürger von Friburg“, zur Leitung des 1354 begonnenen Chorneubaues am Münster in Freiburg im Breisgau als Werkmeister auf Lebenszeit eingestellt. An der erhaltenen Urkunde hängt Johannes' Siegel mit dem Winkelhaken. Das Zeichen tritt auch an der Büste Peter Parlers im Prager Veitsdom auf und gilt daher als Beleg für Johannes' Zugehörigkeit zur Parlerfamilie. Johannes hatte bereits zuvor am Freiburger Chor gearbeitet. Sein Anteil am Bau ist im Einzelnen ungesichert. Ob der ungewöhnliche Plan des Chores mit dem Kapellenkranz und einem Mittelpfeiler anstatt einer Scheitelkapelle auf ihn zurückgeht, ist umstritten. Die auf der Südseite bei der ehemaligen Nicolaus-Kapelle angebaute, zweigeschossige Sakristei mit dem Blattfries am Hauptgesims stellt möglicherweise eine frühe Bauphase des Chores dar. Wie lange Johannes von Gmünd tätig war, lässt sich nicht genau feststellen. Die Aufstockung der "Hahnentürme" genannten Osttürme könnte noch von seiner Werkstatt vorgenommen worden sein. Weitere Werke werden Johannes zugeschrieben:Wegen seiner Herkunft aus Gmünd und seiner angenommenen Zugehörigkeit zur Parlerfamilie wird vermutet, dass er nach dem Tod Heinrich Parlers den Chorbau des Heilig-Kreuz-Münsters in Schwäbisch Gmünd übernommen habe. Nach Eduard Paulus war er am Bau des 1343 bis 1348 ausgeführten Chores im Kloster Zwettl beteiligt, da der Grundriss des Chores in Zwettl und seines Kapellenkranzes sich mit dem des Chores des Heilig-Kreuz-Münsters in Schwäbisch Gmünd decke. Ob Johannes von Gmünd auch als Bildhauer tätig war, ist nicht belegt. In die Zeit seiner Freiburger Aktivität fallen die beiden figurengeschmückten Chorportale. Aus seiner Bauhütte stammt auch die vermeintliche Tumba Bertholds V., die jedoch einen der Grafen von Freiburg zeigt, vermutlich Friedrich († 1356). Nach Kurt Bauch soll unter anderem dieses Grabmal Johanns jüngeren Bruder Peter später zu seinen Grabmälern für die Přemysliden im Prager Veitsdom inspiriert haben. (de)
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  • Johannes von Gmünd (* um 1320/30 vermutlich in Schwäbisch Gmünd; † nach 1359) war ein deutscher Baumeister der Gotik, der wahrscheinlich der Familie Parler angehörte. Er war vielleicht der älteste Sohn des Baumeisters und Architekten Heinrich Parler und Bruder von Michael und Peter Parler. Daher wird er teilweise Johann(es) Parler der Ältere genannt. Urkundlich sicher waren Johannes von Gmünd und seine Frau Katharina zwischen 1357 und 1359 in Basel. Er leitete dort die durch das Basler Erdbeben 1356 notwendig gewordenen Wiederherstellung des Münsters, insbesondere des Chores. (de)
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