Johann Anastasius Freylinghausen (* 2. Dezember 1670 in Gandersheim; † 12. Februar 1739 in Halle (Saale)) war ein Theologe der pietistischen Halleschen Schule und als Schüler und Nachfolger von August Hermann Francke, der zugleich sein Schwiegervater war, der zweite Direktor der Franckeschen Stiftungen. Seine Grundlegung der Theologie ist viel gelesen und bis 1744 vierzehnmal aufgelegt worden. Der große Saal in den Franckeschen Stiftungen ist nach ihm benannt.

Property Value
dbo:abstract
  • Johann Anastasius Freylinghausen (* 2. Dezember 1670 in Gandersheim; † 12. Februar 1739 in Halle (Saale)) war ein Theologe der pietistischen Halleschen Schule und als Schüler und Nachfolger von August Hermann Francke, der zugleich sein Schwiegervater war, der zweite Direktor der Franckeschen Stiftungen. Freylinghausen studierte in Jena Theologie, lernte Joachim Justus Breithaupt kennen, wurde in Halle von August Hermann Francke für den Pietismus gewonnen, wurde 1695 dessen Assistent im Predigtamt an St. Ulrich; er starb 1739 in Halle als Pfarrer von St. Ulrich und Direktor des Waisenhauses und Pädagogiums. Freylinghausens Bedeutung liegt neben seiner administrativen Leistung vor allem auf dem Gebiete der Hymnologie. Er selbst dichtete 44 geistliche Lieder, veranstaltete aber mehrere größere Liedersammlungen. Sein Geistreiches Gesangbuch mit 1500 älteren und neueren geistlichen Liedern wurde als Freylinghausensches Gesangbuch weithin bekannt. Es erlebte seit dem Erscheinen des ersten Teils 1704 schnell nacheinander mehrere Auflagen und wurde prägend für eine ganze Generation von Gesangbüchern. In diesem Gesangbuch wurden vier geistliche Lieder von J. J. Breithaupt veröffentlicht. Im Evangelischen Gesangbuch findet sich unter EG 356 das Lied Es ist in keinem andern Heil, kein Name sonst gegeben ein Lied von Freylinghausen, zu dem er den Text der ersten Strophe geschrieben hat. Seine Grundlegung der Theologie ist viel gelesen und bis 1744 vierzehnmal aufgelegt worden. Er war seit 1715 verheiratet mit Franckes Tochter, seiner eigenen Patentochter, der 27 Jahre jüngeren Johanne Sophie Anastasia. Das Paar hatte einen Sohn Gottlieb Anastasius Freylinghausen, der später ebenfalls Direktor des Waisenhauses wurde, und zwei Töchter. Eine von ihnen war Auguste Sophie, die Johann Conrad Philipp Niemeyer ehelichte, der Archidiakon in Halle war, und die Mutter der Theologen David Gottlieb und August Hermann Niemeyer war. Johann Anastasius Freylinghausen wurde auf dem halleschen Stadtgottesacker (Bogen 80/81) in der Familiengruft von August Hermann Francke bestattet. Der große Saal in den Franckeschen Stiftungen ist nach ihm benannt. (de)
  • Johann Anastasius Freylinghausen (* 2. Dezember 1670 in Gandersheim; † 12. Februar 1739 in Halle (Saale)) war ein Theologe der pietistischen Halleschen Schule und als Schüler und Nachfolger von August Hermann Francke, der zugleich sein Schwiegervater war, der zweite Direktor der Franckeschen Stiftungen. Freylinghausen studierte in Jena Theologie, lernte Joachim Justus Breithaupt kennen, wurde in Halle von August Hermann Francke für den Pietismus gewonnen, wurde 1695 dessen Assistent im Predigtamt an St. Ulrich; er starb 1739 in Halle als Pfarrer von St. Ulrich und Direktor des Waisenhauses und Pädagogiums. Freylinghausens Bedeutung liegt neben seiner administrativen Leistung vor allem auf dem Gebiete der Hymnologie. Er selbst dichtete 44 geistliche Lieder, veranstaltete aber mehrere größere Liedersammlungen. Sein Geistreiches Gesangbuch mit 1500 älteren und neueren geistlichen Liedern wurde als Freylinghausensches Gesangbuch weithin bekannt. Es erlebte seit dem Erscheinen des ersten Teils 1704 schnell nacheinander mehrere Auflagen und wurde prägend für eine ganze Generation von Gesangbüchern. In diesem Gesangbuch wurden vier geistliche Lieder von J. J. Breithaupt veröffentlicht. Im Evangelischen Gesangbuch findet sich unter EG 356 das Lied Es ist in keinem andern Heil, kein Name sonst gegeben ein Lied von Freylinghausen, zu dem er den Text der ersten Strophe geschrieben hat. Seine Grundlegung der Theologie ist viel gelesen und bis 1744 vierzehnmal aufgelegt worden. Er war seit 1715 verheiratet mit Franckes Tochter, seiner eigenen Patentochter, der 27 Jahre jüngeren Johanne Sophie Anastasia. Das Paar hatte einen Sohn Gottlieb Anastasius Freylinghausen, der später ebenfalls Direktor des Waisenhauses wurde, und zwei Töchter. Eine von ihnen war Auguste Sophie, die Johann Conrad Philipp Niemeyer ehelichte, der Archidiakon in Halle war, und die Mutter der Theologen David Gottlieb und August Hermann Niemeyer war. Johann Anastasius Freylinghausen wurde auf dem halleschen Stadtgottesacker (Bogen 80/81) in der Familiengruft von August Hermann Francke bestattet. Der große Saal in den Franckeschen Stiftungen ist nach ihm benannt. (de)
dbo:activeYearsEndYear
  • 1739-01-01 (xsd:date)
dbo:activeYearsStartYear
  • 1727-01-01 (xsd:date)
dbo:birthDate
  • 1670-12-02 (xsd:date)
dbo:birthPlace
dbo:deathDate
  • 1739-02-12 (xsd:date)
dbo:deathPlace
dbo:individualisedGnd
  • 118703102
dbo:lccn
  • n/97/52784
dbo:personFunction
dbo:predecessor
dbo:successor
dbo:thumbnail
dbo:viafId
  • 54413706
dbo:wikiPageExternalLink
dbo:wikiPageID
  • 1987951 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 152289870 (xsd:integer)
prop-de:archiveurl
prop-de:artikel
  • Freylinghausen, Johann Anastasius
prop-de:autor
  • Friedrich Wilhelm Bautz
prop-de:band
  • 2 (xsd:integer)
prop-de:kurzbeschreibung
  • Theologe der Halleschen pietistischen Schule
prop-de:spalten
  • 120 (xsd:integer)
prop-de:typ
  • p
dc:description
  • Theologe der Halleschen pietistischen Schule
dct:subject
rdf:type
rdfs:comment
  • Johann Anastasius Freylinghausen (* 2. Dezember 1670 in Gandersheim; † 12. Februar 1739 in Halle (Saale)) war ein Theologe der pietistischen Halleschen Schule und als Schüler und Nachfolger von August Hermann Francke, der zugleich sein Schwiegervater war, der zweite Direktor der Franckeschen Stiftungen. Seine Grundlegung der Theologie ist viel gelesen und bis 1744 vierzehnmal aufgelegt worden. Der große Saal in den Franckeschen Stiftungen ist nach ihm benannt. (de)
  • Johann Anastasius Freylinghausen (* 2. Dezember 1670 in Gandersheim; † 12. Februar 1739 in Halle (Saale)) war ein Theologe der pietistischen Halleschen Schule und als Schüler und Nachfolger von August Hermann Francke, der zugleich sein Schwiegervater war, der zweite Direktor der Franckeschen Stiftungen. Seine Grundlegung der Theologie ist viel gelesen und bis 1744 vierzehnmal aufgelegt worden. Der große Saal in den Franckeschen Stiftungen ist nach ihm benannt. (de)
rdfs:label
  • Johann Anastasius Freylinghausen (de)
  • Johann Anastasius Freylinghausen (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:givenName
  • Johann Anastasius
foaf:isPrimaryTopicOf
foaf:name
  • Freylinghausen, Johann Anastasius (de)
  • Johann Anastasius Freylinghausen
foaf:surname
  • Freylinghausen
is dbo:predecessor of
is dbo:successor of
is dbo:wikiPageDisambiguates of
is foaf:primaryTopic of