Joachim Sterck van Ringelberg(h) (latinisiert Joachim(us) Fortius Ringelberg(ius) Antverpianus (Andouerpianus); * um 1499 in Antwerpen; † nach dem 1. Januar 1531) war ein flämischer Universalgelehrter – Humanist, Mathematiker und Astrologe. Er setzte als erster in den Titel eines Werkes einen Begriff, der dem späteren Wort Enzyklopädie entspricht: »Lucubrationes, vel potius absolutissima kyklopaideia: nempe liber de Ratione studii, utriusque linguae Grammatice, Dialectice, Rhetorice[,] Mathematice, & sublimioris Philosophiae multa« (Basel 1538)

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  • Joachim Sterck van Ringelberg(h) (latinisiert Joachim(us) Fortius Ringelberg(ius) Antverpianus (Andouerpianus); * um 1499 in Antwerpen; † nach dem 1. Januar 1531) war ein flämischer Universalgelehrter – Humanist, Mathematiker und Astrologe. Er setzte als erster in den Titel eines Werkes einen Begriff, der dem späteren Wort Enzyklopädie entspricht: »Lucubrationes, vel potius absolutissima kyklopaideia: nempe liber de Ratione studii, utriusque linguae Grammatice, Dialectice, Rhetorice[,] Mathematice, & sublimioris Philosophiae multa« (Basel 1538) Ein einbändiges Werk in lateinischer Sprache, zitiert meist kürzer Lucubrationes, vel potius absolutissima kyklopaideia oder einfach nur als Kyklopaideia. Die zweite Auflage von 1541 hatte einen leicht veränderten Titel und wird daher meist kurz Kyklopedeia zitiert. Ringelberg inskribierte nachweislich am 5. Januar 1519 an der Universität Leuven, doch wird angenommen, dass er bereits 1516 oder 1517 dorthin übersiedelt war. Er studierte dort unter Petrus Curtius, bald danach unterrichtete er vermutlich im inzwischen eingerichteten Collegium Trilingue. Spätestens zu Jahresbeginn 1528 verließ er Leuven, um zwei große Reisen zu unternehmen, während deren er unterrichtete, aber auch seine Arbeiten drucken ließ:Zunächst ging über Antwerpen nach Köln, dann Mainz, wieder Köln, Heidelberg, Basel, Freiburg im Breisgau und Straßburg; von dort aus über Mainz und Köln zurück nach Antwerpen, wo er im April 1529 ankam. Wenige Monate später begann er seine zweite, die Frankreich-Reise: Über Leuven (3. August 1529) ging er nach Paris (September-Dezember 1529, wo er im Calvi-Collegium Andreas Hyperius als Student und Bewunderer fand), dann nach Orléans, Bourges und Lyon, wo sich nach dem 1. Januar 1531 seine Spur verliert. Seit seinem Aufenthalt in Basel hatte er mehrmals Erasmus von Rotterdam besucht, der ihn geschätzt haben muss und zwei Epigramme für Ringelbergs Institutiones astronomicae verfasste. Erasmus' Sekretär Nicolaas Kan hingegen verspottete Ringelbergs Arbeiten in einem seiner Epigramme, 1529. * „Dieses Festhalten am tradierten Ordnungsschema bei gleichzeitigem Einfügen moderner Disziplinen ist ein weiteres typisches Phänomen der frühneuzeitlichen Enzyklopädik. Ringelberg etwa band in seinen Lucubrationes das Trivium mit einem gleichsam modernistischen Quadrivium aus Astronomie, Arithmetik, Kosmographie und Optik zusammen und fügte Ausführungen zur Divination und den Grundlagen der Naturlehre an.“ (Melanie Wald ) * Zu Wort-Neuschöpfungen aus dem Griechischen (→ kyklopedeia) finden sich [...] spätere, fraglos von Melanchthon abhängige Belege bei Ringelberg, [...]. (Carl Joachim Classen ) * Ringelberg soll auch eine ringförmige Sonnenuhr gebaut haben. (de)
  • Joachim Sterck van Ringelberg(h) (latinisiert Joachim(us) Fortius Ringelberg(ius) Antverpianus (Andouerpianus); * um 1499 in Antwerpen; † nach dem 1. Januar 1531) war ein flämischer Universalgelehrter – Humanist, Mathematiker und Astrologe. Er setzte als erster in den Titel eines Werkes einen Begriff, der dem späteren Wort Enzyklopädie entspricht: »Lucubrationes, vel potius absolutissima kyklopaideia: nempe liber de Ratione studii, utriusque linguae Grammatice, Dialectice, Rhetorice[,] Mathematice, & sublimioris Philosophiae multa« (Basel 1538) Ein einbändiges Werk in lateinischer Sprache, zitiert meist kürzer Lucubrationes, vel potius absolutissima kyklopaideia oder einfach nur als Kyklopaideia. Die zweite Auflage von 1541 hatte einen leicht veränderten Titel und wird daher meist kurz Kyklopedeia zitiert. Ringelberg inskribierte nachweislich am 5. Januar 1519 an der Universität Leuven, doch wird angenommen, dass er bereits 1516 oder 1517 dorthin übersiedelt war. Er studierte dort unter Petrus Curtius, bald danach unterrichtete er vermutlich im inzwischen eingerichteten Collegium Trilingue. Spätestens zu Jahresbeginn 1528 verließ er Leuven, um zwei große Reisen zu unternehmen, während deren er unterrichtete, aber auch seine Arbeiten drucken ließ:Zunächst ging über Antwerpen nach Köln, dann Mainz, wieder Köln, Heidelberg, Basel, Freiburg im Breisgau und Straßburg; von dort aus über Mainz und Köln zurück nach Antwerpen, wo er im April 1529 ankam. Wenige Monate später begann er seine zweite, die Frankreich-Reise: Über Leuven (3. August 1529) ging er nach Paris (September-Dezember 1529, wo er im Calvi-Collegium Andreas Hyperius als Student und Bewunderer fand), dann nach Orléans, Bourges und Lyon, wo sich nach dem 1. Januar 1531 seine Spur verliert. Seit seinem Aufenthalt in Basel hatte er mehrmals Erasmus von Rotterdam besucht, der ihn geschätzt haben muss und zwei Epigramme für Ringelbergs Institutiones astronomicae verfasste. Erasmus' Sekretär Nicolaas Kan hingegen verspottete Ringelbergs Arbeiten in einem seiner Epigramme, 1529. * „Dieses Festhalten am tradierten Ordnungsschema bei gleichzeitigem Einfügen moderner Disziplinen ist ein weiteres typisches Phänomen der frühneuzeitlichen Enzyklopädik. Ringelberg etwa band in seinen Lucubrationes das Trivium mit einem gleichsam modernistischen Quadrivium aus Astronomie, Arithmetik, Kosmographie und Optik zusammen und fügte Ausführungen zur Divination und den Grundlagen der Naturlehre an.“ (Melanie Wald ) * Zu Wort-Neuschöpfungen aus dem Griechischen (→ kyklopedeia) finden sich [...] spätere, fraglos von Melanchthon abhängige Belege bei Ringelberg, [...]. (Carl Joachim Classen ) * Ringelberg soll auch eine ringförmige Sonnenuhr gebaut haben. (de)
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  • Joachim Sterck van Ringelberg(h) (latinisiert Joachim(us) Fortius Ringelberg(ius) Antverpianus (Andouerpianus); * um 1499 in Antwerpen; † nach dem 1. Januar 1531) war ein flämischer Universalgelehrter – Humanist, Mathematiker und Astrologe. Er setzte als erster in den Titel eines Werkes einen Begriff, der dem späteren Wort Enzyklopädie entspricht: »Lucubrationes, vel potius absolutissima kyklopaideia: nempe liber de Ratione studii, utriusque linguae Grammatice, Dialectice, Rhetorice[,] Mathematice, & sublimioris Philosophiae multa« (Basel 1538) (de)
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