Jigdal (hebräisch יִגְדַּל אֱלֹהִים חַי); „Groß ist (der lebendige Gott)“ ist ein jüdischer Hymnus. Er fand in die sephardischen und z. T. auch aschkenasischen Gebetbücher Eingang und wird in den jeweiligen rituellen Traditionen zu verschiedenen Anlässen rezitiert, u. a. zusammen mit Adon Olam bei der Eröffnung zu den Gottesdiensten zum Morgengebet (Schacharit) und Abendgebet (Maariw). Im Chassidismus findet der Hymnus keinen Gebrauch, da Isaak Luria sich gegen diesen aussprach. Ein früher Beleg der Rezeption ist ein Siddur aus Krakau von 1578.

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  • Jigdal (hebräisch יִגְדַּל אֱלֹהִים חַי); „Groß ist (der lebendige Gott)“ ist ein jüdischer Hymnus. Er fand in die sephardischen und z. T. auch aschkenasischen Gebetbücher Eingang und wird in den jeweiligen rituellen Traditionen zu verschiedenen Anlässen rezitiert, u. a. zusammen mit Adon Olam bei der Eröffnung zu den Gottesdiensten zum Morgengebet (Schacharit) und Abendgebet (Maariw). Im Chassidismus findet der Hymnus keinen Gebrauch, da Isaak Luria sich gegen diesen aussprach. Ein früher Beleg der Rezeption ist ein Siddur aus Krakau von 1578. Die poetische Dichtung ist metrisch gebaut, hat durchgehenden Reim und ist eine Wiedergabe der „Grundlehren“ bzw. „Glaubensartikel“ ('iqqarim), die von Moses ben Maimon formuliert wurden. Die Verfasserschaft wird Daniel ben Jehuda Dajan (um 1300) zugeschrieben. Dies ist jedoch nicht völlig gesichert, teilweise wird die poetisierte Fassung auch dessen Zeitgenossen Immanuel ben Salomo von Rom zugeschrieben. Dem Hymnus kommt auch kontroverstheologische Funktion zu. Nach seinem Vorbild wurden mehrere weitere Dichtungen auf der Grundlage von Zusammenstellungen zentraler jüdischer „Glaubensartikel“ vorgenommen. Es existieren mehrere Melodien, die verbreitetste wird Meyer Leoni (ca. 1740–1800) zugeschrieben, der vermutlich Elemente früherer jüdischer und slawischer Volkslieder verarbeitete. 1843 wurde für eine jüdische Konfirmationsfeier auch die Melodie von „O du fröhliche“ nach Johannes Daniel Falk zugrunde gelegt. (de)
  • Jigdal (hebräisch יִגְדַּל אֱלֹהִים חַי); „Groß ist (der lebendige Gott)“ ist ein jüdischer Hymnus. Er fand in die sephardischen und z. T. auch aschkenasischen Gebetbücher Eingang und wird in den jeweiligen rituellen Traditionen zu verschiedenen Anlässen rezitiert, u. a. zusammen mit Adon Olam bei der Eröffnung zu den Gottesdiensten zum Morgengebet (Schacharit) und Abendgebet (Maariw). Im Chassidismus findet der Hymnus keinen Gebrauch, da Isaak Luria sich gegen diesen aussprach. Ein früher Beleg der Rezeption ist ein Siddur aus Krakau von 1578. Die poetische Dichtung ist metrisch gebaut, hat durchgehenden Reim und ist eine Wiedergabe der „Grundlehren“ bzw. „Glaubensartikel“ ('iqqarim), die von Moses ben Maimon formuliert wurden. Die Verfasserschaft wird Daniel ben Jehuda Dajan (um 1300) zugeschrieben. Dies ist jedoch nicht völlig gesichert, teilweise wird die poetisierte Fassung auch dessen Zeitgenossen Immanuel ben Salomo von Rom zugeschrieben. Dem Hymnus kommt auch kontroverstheologische Funktion zu. Nach seinem Vorbild wurden mehrere weitere Dichtungen auf der Grundlage von Zusammenstellungen zentraler jüdischer „Glaubensartikel“ vorgenommen. Es existieren mehrere Melodien, die verbreitetste wird Meyer Leoni (ca. 1740–1800) zugeschrieben, der vermutlich Elemente früherer jüdischer und slawischer Volkslieder verarbeitete. 1843 wurde für eine jüdische Konfirmationsfeier auch die Melodie von „O du fröhliche“ nach Johannes Daniel Falk zugrunde gelegt. (de)
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  • Jigdal (hebräisch יִגְדַּל אֱלֹהִים חַי); „Groß ist (der lebendige Gott)“ ist ein jüdischer Hymnus. Er fand in die sephardischen und z. T. auch aschkenasischen Gebetbücher Eingang und wird in den jeweiligen rituellen Traditionen zu verschiedenen Anlässen rezitiert, u. a. zusammen mit Adon Olam bei der Eröffnung zu den Gottesdiensten zum Morgengebet (Schacharit) und Abendgebet (Maariw). Im Chassidismus findet der Hymnus keinen Gebrauch, da Isaak Luria sich gegen diesen aussprach. Ein früher Beleg der Rezeption ist ein Siddur aus Krakau von 1578. (de)
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  • Jigdal (de)
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