Nach autodidaktischen Studien in Klavier und Orgel wurde Jean Guillou im Alter von 12 Jahren Organist an der Kirche Saint-Serge in seiner Heimatstadt Angers. Ab 1945 studierte er am Pariser Konservatorium, wo Marcel Dupré, Maurice Duruflé und Olivier Messiaen zu seinen Lehrern zählten. Von 1955 bis 1958 unterrichtete er als Professor für Orgel am Instituto de Musica Sacra in Lissabon (Portugal). Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Berlin (1958–1963) wurde Guillou 1963 zum Titularorganisten an Saint-Eustache in Paris ernannt, wo er André Marchal nachfolgte.

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  • Nach autodidaktischen Studien in Klavier und Orgel wurde Jean Guillou im Alter von 12 Jahren Organist an der Kirche Saint-Serge in seiner Heimatstadt Angers. Ab 1945 studierte er am Pariser Konservatorium, wo Marcel Dupré, Maurice Duruflé und Olivier Messiaen zu seinen Lehrern zählten. Von 1955 bis 1958 unterrichtete er als Professor für Orgel am Instituto de Musica Sacra in Lissabon (Portugal). Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Berlin (1958–1963) wurde Guillou 1963 zum Titularorganisten an Saint-Eustache in Paris ernannt, wo er André Marchal nachfolgte. Als Konzertorganist und Improvisator ist Jean Guillou weltweit in Erscheinung getreten. Darüber hinaus konzertiert er als Pianist, der die britische und französische Erstaufführung einer vergessenen Klaviersonate der Romantik-Epoche von Julius Reubke spielte. Sein Engagement im Orgelbau führte zur Konzeption mehrerer bedeutender Instrumente, wie in der Kirche Notre-Dame des Neiges in L’Alpe d’Huez (1978, Kleuker), in der Kirche Chant d’Oiseau in Brüssel (1981, Kleuker), in der Tonhalle in Zürich (1988, Kleuker/Steinmayer), im Konservatorium von Napoli (2006, Tamburini/Zanin), dem Auditorio de Tenerife (Blancafort), der Sant’Antonio dei Portoghesi in Rom (2008, Mascioni) und der Catedral in Leon (2013, Klais). Neben seinem umfangreichen kompositorischen Schaffen, das die verschiedensten Gattungen umfasst, hat Guillou zahlreiche Transkriptionen von Orchester- und Klavierwerken für Orgel erstellt. Darunter sind Werke von Händel, Liszt, Mozart, Mussorgsky, Prokofjew, Rachmaninow, Strawinsky, Tschaikowsky und Vivaldi sowie Orgelfassungen der Goldberg-Variationen und das Musikalische Opfer von Johann Sebastian Bach. Von 1970 bis 2005 unterrichtete Guillou bei den jährlichen Zürcher Meisterkursen Künstlerisches Orgelspiel und Improvisation. Seit 2007 finden diese Orgelkurse ihre Fortsetzung in der Pariser Kirche Saint-Eustache (2009 in Angoulême). Guillou ist für Konzerte und Festwochen beinah öfter in Deutschland zu hören als im eigenen Land. Er ist weder Mainstream, was die Traditionen des Orgelspiels angeht, noch ein Mann der Kirche - das macht ihn manchen suspekt. Nur in St. Eustache ist der „Maitre“ unumstritten seit Jahrzehnten. Im Jahr 2010 wurde er als Träger des französischen Verdienstordens der "Ritter der Ehrenlegion" auserkoren, allerdings lehnte Guillou die Annahme mit der Begründung ab, Frankreich schenke der klassischen Musik zu wenig Aufmerksamkeit. 2015 wurde er zum Honorarprofessor an der Hochschule für Musik Saar ernannt. (de)
  • Nach autodidaktischen Studien in Klavier und Orgel wurde Jean Guillou im Alter von 12 Jahren Organist an der Kirche Saint-Serge in seiner Heimatstadt Angers. Ab 1945 studierte er am Pariser Konservatorium, wo Marcel Dupré, Maurice Duruflé und Olivier Messiaen zu seinen Lehrern zählten. Von 1955 bis 1958 unterrichtete er als Professor für Orgel am Instituto de Musica Sacra in Lissabon (Portugal). Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Berlin (1958–1963) wurde Guillou 1963 zum Titularorganisten an Saint-Eustache in Paris ernannt, wo er André Marchal nachfolgte. Als Konzertorganist und Improvisator ist Jean Guillou weltweit in Erscheinung getreten. Darüber hinaus konzertiert er als Pianist, der die britische und französische Erstaufführung einer vergessenen Klaviersonate der Romantik-Epoche von Julius Reubke spielte. Sein Engagement im Orgelbau führte zur Konzeption mehrerer bedeutender Instrumente, wie in der Kirche Notre-Dame des Neiges in L’Alpe d’Huez (1978, Kleuker), in der Kirche Chant d’Oiseau in Brüssel (1981, Kleuker), in der Tonhalle in Zürich (1988, Kleuker/Steinmayer), im Konservatorium von Napoli (2006, Tamburini/Zanin), dem Auditorio de Tenerife (Blancafort), der Sant’Antonio dei Portoghesi in Rom (2008, Mascioni) und der Catedral in Leon (2013, Klais). Neben seinem umfangreichen kompositorischen Schaffen, das die verschiedensten Gattungen umfasst, hat Guillou zahlreiche Transkriptionen von Orchester- und Klavierwerken für Orgel erstellt. Darunter sind Werke von Händel, Liszt, Mozart, Mussorgsky, Prokofjew, Rachmaninow, Strawinsky, Tschaikowsky und Vivaldi sowie Orgelfassungen der Goldberg-Variationen und das Musikalische Opfer von Johann Sebastian Bach. Von 1970 bis 2005 unterrichtete Guillou bei den jährlichen Zürcher Meisterkursen Künstlerisches Orgelspiel und Improvisation. Seit 2007 finden diese Orgelkurse ihre Fortsetzung in der Pariser Kirche Saint-Eustache (2009 in Angoulême). Guillou ist für Konzerte und Festwochen beinah öfter in Deutschland zu hören als im eigenen Land. Er ist weder Mainstream, was die Traditionen des Orgelspiels angeht, noch ein Mann der Kirche - das macht ihn manchen suspekt. Nur in St. Eustache ist der „Maitre“ unumstritten seit Jahrzehnten. Im Jahr 2010 wurde er als Träger des französischen Verdienstordens der "Ritter der Ehrenlegion" auserkoren, allerdings lehnte Guillou die Annahme mit der Begründung ab, Frankreich schenke der klassischen Musik zu wenig Aufmerksamkeit. 2015 wurde er zum Honorarprofessor an der Hochschule für Musik Saar ernannt. (de)
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