Jacques Louis de Bournon (* 21. Januar 1751 in Metz; † 25. August 1825 in Versailles) war ein französischer Kristallograph und Mineraloge. Bournon interessierte sich durch seinen Vater beeinflusst schon früh für Mineralien und war später Schüler von Jean-Baptiste Romé de L’Isle. Er schlug eine militärische Karriere ein, wurde Artillerieoffizier und brachte es bis zum Leutnant, zuletzt in der Garnison in Grenoble. In der französischen Revolution emigrierte er nach Deutschland, wo er erst bis zu deren Auflösung in der Armee der Royalisten diente, und England, wo er sich wieder der Mineralogie widmete. Er klassifizierte die Sammlungen englischer Adliger (Lord Grenville, Sir John St. Aubyn, Sir Abraham Hume), hielt Vorlesungen und war 1811 bis 1814 erster ausländischer Sekretär der neu gegründ

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  • Jacques Louis de Bournon (* 21. Januar 1751 in Metz; † 25. August 1825 in Versailles) war ein französischer Kristallograph und Mineraloge. Bournon interessierte sich durch seinen Vater beeinflusst schon früh für Mineralien und war später Schüler von Jean-Baptiste Romé de L’Isle. Er schlug eine militärische Karriere ein, wurde Artillerieoffizier und brachte es bis zum Leutnant, zuletzt in der Garnison in Grenoble. In der französischen Revolution emigrierte er nach Deutschland, wo er erst bis zu deren Auflösung in der Armee der Royalisten diente, und England, wo er sich wieder der Mineralogie widmete. Er klassifizierte die Sammlungen englischer Adliger (Lord Grenville, Sir John St. Aubyn, Sir Abraham Hume), hielt Vorlesungen und war 1811 bis 1814 erster ausländischer Sekretär der neu gegründeten Geological Society of London. 1814 nach Frankreich zurückgekehrt wurde er vom König mit hohen Orden (Ordre royal et militaire de Saint-Louis, Ehrenlegion) ausgezeichnet und Direktor der Mineraliensammlung des Königs. 1802 beschrieb er Chondren, die Silikatkugeln in Chondriten. Er war einer der ersten französischen Wissenschaftler, die den extraterrestrischen Ursprung von Meteoriten vertraten (man nahm damals häufig an, sie kämen vom Mond), da sie sich in der Struktur von irdischen Gesteinen stark unterschieden. Ein anderer prominenter Vertreter dieser These war damals Ernst Florens Friedrich Chladni. In der Analyse von Meteoriten arbeitete er mit Edward Charles Howard zusammen. Er veröffentlichte 1808 sein Hauptwerk über die Kristallisation von Calcit und Aragonit und setzte sich kritisch mit dem Werk des Kristallographen René-Just Haüy auseinander. Das Mineral Bournonit ist ihm zu Ehren benannt. Er beschrieb es 1804 und nannte es Endellionit. 1807 war er einer der Gründungsmitglieder der Geological Society of London und er war seit 1802 Fellow der Royal Society. Er war der Bruder der Romanschriftstellerin Charlotte de Bournon (1753–1842). Er hatte einen Grafentitel (Comte de Bournon). (de)
  • Jacques Louis de Bournon (* 21. Januar 1751 in Metz; † 25. August 1825 in Versailles) war ein französischer Kristallograph und Mineraloge. Bournon interessierte sich durch seinen Vater beeinflusst schon früh für Mineralien und war später Schüler von Jean-Baptiste Romé de L’Isle. Er schlug eine militärische Karriere ein, wurde Artillerieoffizier und brachte es bis zum Leutnant, zuletzt in der Garnison in Grenoble. In der französischen Revolution emigrierte er nach Deutschland, wo er erst bis zu deren Auflösung in der Armee der Royalisten diente, und England, wo er sich wieder der Mineralogie widmete. Er klassifizierte die Sammlungen englischer Adliger (Lord Grenville, Sir John St. Aubyn, Sir Abraham Hume), hielt Vorlesungen und war 1811 bis 1814 erster ausländischer Sekretär der neu gegründeten Geological Society of London. 1814 nach Frankreich zurückgekehrt wurde er vom König mit hohen Orden (Ordre royal et militaire de Saint-Louis, Ehrenlegion) ausgezeichnet und Direktor der Mineraliensammlung des Königs. 1802 beschrieb er Chondren, die Silikatkugeln in Chondriten. Er war einer der ersten französischen Wissenschaftler, die den extraterrestrischen Ursprung von Meteoriten vertraten (man nahm damals häufig an, sie kämen vom Mond), da sie sich in der Struktur von irdischen Gesteinen stark unterschieden. Ein anderer prominenter Vertreter dieser These war damals Ernst Florens Friedrich Chladni. In der Analyse von Meteoriten arbeitete er mit Edward Charles Howard zusammen. Er veröffentlichte 1808 sein Hauptwerk über die Kristallisation von Calcit und Aragonit und setzte sich kritisch mit dem Werk des Kristallographen René-Just Haüy auseinander. Das Mineral Bournonit ist ihm zu Ehren benannt. Er beschrieb es 1804 und nannte es Endellionit. 1807 war er einer der Gründungsmitglieder der Geological Society of London und er war seit 1802 Fellow der Royal Society. Er war der Bruder der Romanschriftstellerin Charlotte de Bournon (1753–1842). Er hatte einen Grafentitel (Comte de Bournon). (de)
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  • Jacques Louis de Bournon (* 21. Januar 1751 in Metz; † 25. August 1825 in Versailles) war ein französischer Kristallograph und Mineraloge. Bournon interessierte sich durch seinen Vater beeinflusst schon früh für Mineralien und war später Schüler von Jean-Baptiste Romé de L’Isle. Er schlug eine militärische Karriere ein, wurde Artillerieoffizier und brachte es bis zum Leutnant, zuletzt in der Garnison in Grenoble. In der französischen Revolution emigrierte er nach Deutschland, wo er erst bis zu deren Auflösung in der Armee der Royalisten diente, und England, wo er sich wieder der Mineralogie widmete. Er klassifizierte die Sammlungen englischer Adliger (Lord Grenville, Sir John St. Aubyn, Sir Abraham Hume), hielt Vorlesungen und war 1811 bis 1814 erster ausländischer Sekretär der neu gegründ (de)
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