Die Interstitielle Zystitis/Cystitis (IC), auch Hunner-Zystitis nach Guy Hunner genannt, ist eine chronische, abakterielle Blasenentzündung, bei der die Drangsymptomatik und Schmerzen von Becken und Harnblase im Vordergrund stehen. 90 Prozent der Betroffenen sind Frauen, jedoch werden nun auch immer mehr Männer diagnostiziert (Hohlbrugger). Die Angaben zur Verbreitung schwanken sehr stark, zwischen zehn und 700 Kranken von 100.000 Personen. Das liegt auch daran, dass die Diagnose nicht so klar zu stellen ist.

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  • Die Interstitielle Zystitis/Cystitis (IC), auch Hunner-Zystitis nach Guy Hunner genannt, ist eine chronische, abakterielle Blasenentzündung, bei der die Drangsymptomatik und Schmerzen von Becken und Harnblase im Vordergrund stehen. Der Name interstitielle Zystitis wurde erstmals 1887 von Alexander Skene, einem New Yorker Arzt, in der Publikation Disease of bladder and urethra in woman verwendet. Aber das umfangreichste Wissen zu dieser Zeit um diese Erkrankung, ist mit dem Bostoner Chirurgen Guy Hunner (1868–1957) verbunden. Er beschreibt diese Blasenerkrankung erstmals 1914. Hunner fand heraus, dass Patienten, mit den im weiteren Verlauf beschriebenen Symptomen, eine sehr empfindliche Blasenauskleidung hatten. Sichtbare Zeichen waren nicht vorhanden, jedoch wenn er die Blasenwand berührte, fing sie an zu bluten. Bis heute wurde der schweren Erkrankung keine rechte Bedeutung beigemessen, sie ist weder erforscht noch heilbar. 90 Prozent der Betroffenen sind Frauen, jedoch werden nun auch immer mehr Männer diagnostiziert (Hohlbrugger). Die Angaben zur Verbreitung schwanken sehr stark, zwischen zehn und 700 Kranken von 100.000 Personen. Das liegt auch daran, dass die Diagnose nicht so klar zu stellen ist. Man nimmt an, dass bei interstitieller Zystitis die Schutzschicht der Schleimhaut (Glykosaminoglykan-(GAG)-Schicht) in der Blase durchlässiger ist. Normalerweise ist die Blasenwand so konzipiert, dass vom Urin, der sehr viele Abfallstoffe enthält, möglichst nichts oder sehr wenig in den Körper zurückgelangt. Wenn nun die innerste Lage, eine Schleimschicht, geschädigt ist, können Bestandteile aus dem Urin in tiefere Schichten der Blasenwand eindringen. Dabei steht vor allem das Kalium im Verdacht, das Gewebe zu reizen und in der Blasenwand Ödeme auszulösen. Diese Schwellungen könnten weiße Blutkörperchen anziehen. Die Folge wäre eine chronische Entzündung. Als Reaktion darauf könnten sich vermehrt Nervenfasern bilden. Was die Schäden an der Schleimhaut auslöst, ist aber nicht bekannt. Für die ursächliche Behandlung stehen u.a. eine Reihe von Molekülen zu Verfügung, welche strukturelle Ähnlichkeiten zu den Bausteinen der GAG Schicht aufweisen.Dazu gehören Chondroitinsulfat, Hyaluronsäure, Heparin oder das dem Heparin strukturverwandte Pentosanpolysulfat. Die Therapie erfolgt oral oder durch direkte Einbringung des Wirkstoffes in die Blase mittels Instillation. Für die orale Therapie ist aktuell der Wirkstoff Pentosanpolysulat gebräuchlich, welcher in den USA als Fertigarzneimittel unter dem Namen Elmiron erhältlich ist. Instillationslösungen sind unter den Handelsnamen Gepan instill (Chondroitinsulfat), Cystistat (Hyaluronsäure), Instillamed (Hyalouronsäure, Chondroitinsulfat), Cysturon (Pentosanpolysulfat) erhältlich. (de)
  • Die Interstitielle Zystitis/Cystitis (IC), auch Hunner-Zystitis nach Guy Hunner genannt, ist eine chronische, abakterielle Blasenentzündung, bei der die Drangsymptomatik und Schmerzen von Becken und Harnblase im Vordergrund stehen. Der Name interstitielle Zystitis wurde erstmals 1887 von Alexander Skene, einem New Yorker Arzt, in der Publikation Disease of bladder and urethra in woman verwendet. Aber das umfangreichste Wissen zu dieser Zeit um diese Erkrankung, ist mit dem Bostoner Chirurgen Guy Hunner (1868–1957) verbunden. Er beschreibt diese Blasenerkrankung erstmals 1914. Hunner fand heraus, dass Patienten, mit den im weiteren Verlauf beschriebenen Symptomen, eine sehr empfindliche Blasenauskleidung hatten. Sichtbare Zeichen waren nicht vorhanden, jedoch wenn er die Blasenwand berührte, fing sie an zu bluten. Bis heute wurde der schweren Erkrankung keine rechte Bedeutung beigemessen, sie ist weder erforscht noch heilbar. 90 Prozent der Betroffenen sind Frauen, jedoch werden nun auch immer mehr Männer diagnostiziert (Hohlbrugger). Die Angaben zur Verbreitung schwanken sehr stark, zwischen zehn und 700 Kranken von 100.000 Personen. Das liegt auch daran, dass die Diagnose nicht so klar zu stellen ist. Man nimmt an, dass bei interstitieller Zystitis die Schutzschicht der Schleimhaut (Glykosaminoglykan-(GAG)-Schicht) in der Blase durchlässiger ist. Normalerweise ist die Blasenwand so konzipiert, dass vom Urin, der sehr viele Abfallstoffe enthält, möglichst nichts oder sehr wenig in den Körper zurückgelangt. Wenn nun die innerste Lage, eine Schleimschicht, geschädigt ist, können Bestandteile aus dem Urin in tiefere Schichten der Blasenwand eindringen. Dabei steht vor allem das Kalium im Verdacht, das Gewebe zu reizen und in der Blasenwand Ödeme auszulösen. Diese Schwellungen könnten weiße Blutkörperchen anziehen. Die Folge wäre eine chronische Entzündung. Als Reaktion darauf könnten sich vermehrt Nervenfasern bilden. Was die Schäden an der Schleimhaut auslöst, ist aber nicht bekannt. Für die ursächliche Behandlung stehen u.a. eine Reihe von Molekülen zu Verfügung, welche strukturelle Ähnlichkeiten zu den Bausteinen der GAG Schicht aufweisen.Dazu gehören Chondroitinsulfat, Hyaluronsäure, Heparin oder das dem Heparin strukturverwandte Pentosanpolysulfat. Die Therapie erfolgt oral oder durch direkte Einbringung des Wirkstoffes in die Blase mittels Instillation. Für die orale Therapie ist aktuell der Wirkstoff Pentosanpolysulat gebräuchlich, welcher in den USA als Fertigarzneimittel unter dem Namen Elmiron erhältlich ist. Instillationslösungen sind unter den Handelsnamen Gepan instill (Chondroitinsulfat), Cystistat (Hyaluronsäure), Instillamed (Hyalouronsäure, Chondroitinsulfat), Cysturon (Pentosanpolysulfat) erhältlich. (de)
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  • Die Interstitielle Zystitis/Cystitis (IC), auch Hunner-Zystitis nach Guy Hunner genannt, ist eine chronische, abakterielle Blasenentzündung, bei der die Drangsymptomatik und Schmerzen von Becken und Harnblase im Vordergrund stehen. 90 Prozent der Betroffenen sind Frauen, jedoch werden nun auch immer mehr Männer diagnostiziert (Hohlbrugger). Die Angaben zur Verbreitung schwanken sehr stark, zwischen zehn und 700 Kranken von 100.000 Personen. Das liegt auch daran, dass die Diagnose nicht so klar zu stellen ist. (de)
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  • Interstitielle Zystitis (de)
  • Interstitielle Zystitis (de)
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