Der innere Monolog ist eine Form des Erzählens und wird oft zur Vermittlung von Gedankenvorgängen gebraucht. Er besteht aus direkter Rede, die aber entweder nicht ausgesprochen oder von Außenstehenden nicht bemerkt wird. (Beispiel: „Ich weiß nicht, ob ich ihn ansprechen soll. – Hallo, Sie!“ Hier kann der erste Satz ein innerer Monolog sein.) Im Unterschied zur Erzähltechnik des Bewusstseinsstroms spricht sich eine literarische Figur im inneren Monolog direkt an, fragt sich, macht sich Vorwürfe usw. Er besteht also eher aus einem aktiven Mitteilen als aus einem passiven Erleben. (Beispiel: „Kalt. Schmerz. Immer weiter. – Warum sieht man nichts?“ Hier kann der letzte Satz innerer Monolog sein, die anfänglichen Fragmente sind eher „Bewusstseinsstrom“.) Häufige Gedankenstriche sind ein textlic

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  • Der innere Monolog ist eine Form des Erzählens und wird oft zur Vermittlung von Gedankenvorgängen gebraucht. Er besteht aus direkter Rede, die aber entweder nicht ausgesprochen oder von Außenstehenden nicht bemerkt wird. (Beispiel: „Ich weiß nicht, ob ich ihn ansprechen soll. – Hallo, Sie!“ Hier kann der erste Satz ein innerer Monolog sein.) Im Unterschied zur Erzähltechnik des Bewusstseinsstroms spricht sich eine literarische Figur im inneren Monolog direkt an, fragt sich, macht sich Vorwürfe usw. Er besteht also eher aus einem aktiven Mitteilen als aus einem passiven Erleben. (Beispiel: „Kalt. Schmerz. Immer weiter. – Warum sieht man nichts?“ Hier kann der letzte Satz innerer Monolog sein, die anfänglichen Fragmente sind eher „Bewusstseinsstrom“.) Häufige Gedankenstriche sind ein textliches Merkmal. Der Reiz des inneren Monologs besteht in der Paradoxie, dass alle Leser mitbekommen, was die Figur nur zu sich selbst sagt. Er entspricht in seiner preisgegebenen Intimität etwa dem veröffentlichten Tagebuch. Arthur Schnitzler hat dieses Stilmittel in seiner Erzählung Fräulein Else (1924) verwendet, die konsequent als innerer Monolog gestaltet ist: Else, die einen inneren Disput zwischen Individualität und gesellschaftlichen Erwartungen ausficht, betrachtet sich nackt im Spiegel und spricht zu sich selbst. Der Leser bekommt Elses Gedanken mit, sieht aber nicht ihr Spiegelbild („Ich will Ihre blutroten Lippen küssen. Ich will Ihre Brüste an meine Brüste pressen. Wie schade, dass das Glas zwischen uns ist, das kalte Glas.“) Eine Sonderform des inneren Monologs ist der innere Dialog als Disput im Kopf einer Figur wie bei Gollum/Sméagol in Der Herr der Ringe, der in zwei widersprüchliche Persönlichkeiten aufgespalten ist. Der Begriff „innerer Dialog“ spielt in der modernen Hermeneutik von Hans-Georg Gadamer eine Rolle. (de)
  • Der innere Monolog ist eine Form des Erzählens und wird oft zur Vermittlung von Gedankenvorgängen gebraucht. Er besteht aus direkter Rede, die aber entweder nicht ausgesprochen oder von Außenstehenden nicht bemerkt wird. (Beispiel: „Ich weiß nicht, ob ich ihn ansprechen soll. – Hallo, Sie!“ Hier kann der erste Satz ein innerer Monolog sein.) Im Unterschied zur Erzähltechnik des Bewusstseinsstroms spricht sich eine literarische Figur im inneren Monolog direkt an, fragt sich, macht sich Vorwürfe usw. Er besteht also eher aus einem aktiven Mitteilen als aus einem passiven Erleben. (Beispiel: „Kalt. Schmerz. Immer weiter. – Warum sieht man nichts?“ Hier kann der letzte Satz innerer Monolog sein, die anfänglichen Fragmente sind eher „Bewusstseinsstrom“.) Häufige Gedankenstriche sind ein textliches Merkmal. Der Reiz des inneren Monologs besteht in der Paradoxie, dass alle Leser mitbekommen, was die Figur nur zu sich selbst sagt. Er entspricht in seiner preisgegebenen Intimität etwa dem veröffentlichten Tagebuch. Arthur Schnitzler hat dieses Stilmittel in seiner Erzählung Fräulein Else (1924) verwendet, die konsequent als innerer Monolog gestaltet ist: Else, die einen inneren Disput zwischen Individualität und gesellschaftlichen Erwartungen ausficht, betrachtet sich nackt im Spiegel und spricht zu sich selbst. Der Leser bekommt Elses Gedanken mit, sieht aber nicht ihr Spiegelbild („Ich will Ihre blutroten Lippen küssen. Ich will Ihre Brüste an meine Brüste pressen. Wie schade, dass das Glas zwischen uns ist, das kalte Glas.“) Eine Sonderform des inneren Monologs ist der innere Dialog als Disput im Kopf einer Figur wie bei Gollum/Sméagol in Der Herr der Ringe, der in zwei widersprüchliche Persönlichkeiten aufgespalten ist. Der Begriff „innerer Dialog“ spielt in der modernen Hermeneutik von Hans-Georg Gadamer eine Rolle. (de)
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  • Der innere Monolog ist eine Form des Erzählens und wird oft zur Vermittlung von Gedankenvorgängen gebraucht. Er besteht aus direkter Rede, die aber entweder nicht ausgesprochen oder von Außenstehenden nicht bemerkt wird. (Beispiel: „Ich weiß nicht, ob ich ihn ansprechen soll. – Hallo, Sie!“ Hier kann der erste Satz ein innerer Monolog sein.) Im Unterschied zur Erzähltechnik des Bewusstseinsstroms spricht sich eine literarische Figur im inneren Monolog direkt an, fragt sich, macht sich Vorwürfe usw. Er besteht also eher aus einem aktiven Mitteilen als aus einem passiven Erleben. (Beispiel: „Kalt. Schmerz. Immer weiter. – Warum sieht man nichts?“ Hier kann der letzte Satz innerer Monolog sein, die anfänglichen Fragmente sind eher „Bewusstseinsstrom“.) Häufige Gedankenstriche sind ein textlic (de)
  • Der innere Monolog ist eine Form des Erzählens und wird oft zur Vermittlung von Gedankenvorgängen gebraucht. Er besteht aus direkter Rede, die aber entweder nicht ausgesprochen oder von Außenstehenden nicht bemerkt wird. (Beispiel: „Ich weiß nicht, ob ich ihn ansprechen soll. – Hallo, Sie!“ Hier kann der erste Satz ein innerer Monolog sein.) Im Unterschied zur Erzähltechnik des Bewusstseinsstroms spricht sich eine literarische Figur im inneren Monolog direkt an, fragt sich, macht sich Vorwürfe usw. Er besteht also eher aus einem aktiven Mitteilen als aus einem passiven Erleben. (Beispiel: „Kalt. Schmerz. Immer weiter. – Warum sieht man nichts?“ Hier kann der letzte Satz innerer Monolog sein, die anfänglichen Fragmente sind eher „Bewusstseinsstrom“.) Häufige Gedankenstriche sind ein textlic (de)
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