Ignaz Kögler (chinesisch 戴進賢 / 戴进贤, Pinyin Dài Jìnxián; * 11. Mai 1680 in Landsberg am Lech; † 30. März 1746 in Peking) war ein deutscher Jesuit und Missionar. Als Handwerkersohn geboren, besuchte er zunächst das Jesuitengymnasium in seiner Heimatstadt Landsberg. Nach seinem Ordenseintritt wurde er 1712 Professor für Mathematik, alte Sprachen und Hebräisch an der Universität Ingolstadt.1716 entsandte ihn die Ordensleitung auf seinen Wunsch hin als Missionar nach China. Nach seinem Tod 1746 wurde er im Kreise seiner Ordensbrüder auf dem Missionarsfriedhof Zhalan am Westrand von Peking bestattet.

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  • Ignaz Kögler (chinesisch 戴進賢 / 戴进贤, Pinyin Dài Jìnxián; * 11. Mai 1680 in Landsberg am Lech; † 30. März 1746 in Peking) war ein deutscher Jesuit und Missionar. Als Handwerkersohn geboren, besuchte er zunächst das Jesuitengymnasium in seiner Heimatstadt Landsberg. Nach seinem Ordenseintritt wurde er 1712 Professor für Mathematik, alte Sprachen und Hebräisch an der Universität Ingolstadt.1716 entsandte ihn die Ordensleitung auf seinen Wunsch hin als Missionar nach China. Dort machte Kögler am Hof der Qing-Kaiser, die weniger an der christlichen Religion als vielmehr an den wissenschaftlichen und kulturellen Errungenschaften der Europäer interessiert waren, schnell Karriere. 1720 ernannte ihn Kangxi zum Leiter des Astronomischen Amtes in Peking sowie der Kaiserlichen Sternwarte. In dieser Funktion war Kögler auch für die Überwachung des chinesischen Kalenders zuständig. Wie die meisten seiner Ordensbrüder sprach er sich für die sog. Akkommodation aus, wonach den zum Christentum bekehrten Chinesen die Beibehaltung der äußeren Riten und Zeremonien der tradierten Religionen gestattet sein sollte. Auch nachdem Papst Benedikt XIV. 1742/44 durch die Bullen Ex quo singulari und Omnium solicitudinum diese Praxis ausdrücklich verboten (Ritenstreit) und der Druck des Kaiserhauses auf die christlichen Missionare in China zugenommen hatte, blieb Kögler davon weitgehend unberührt. Als Mandarin der 2. Klasse genoss er das besondere Vertrauen und den Respekt von Kaiser Qianlong. Kögler profilierte sich auch als Schriftsteller. Seine Werke erschienen teils in lateinischer, teils in chinesischer Sprache. Exemplarisch sei sein Versuch einer Geschichte der Juden in Sina und Beschreibung der jüdischen hl. Bücher in der Synagoge zu Kaifongfu (Notitiae SS. Bibliorum Iudaeorum in imperio Sinensi; Halle 1806) genannt. Nach seinem Tod 1746 wurde er im Kreise seiner Ordensbrüder auf dem Missionarsfriedhof Zhalan am Westrand von Peking bestattet. Außerdem wurde nach ihm eines der Gymnasien in Landsberg am Lech benannt, das Ignaz-Kögler-Gymnasium. (de)
  • Ignaz Kögler (chinesisch 戴進賢 / 戴进贤, Pinyin Dài Jìnxián; * 11. Mai 1680 in Landsberg am Lech; † 30. März 1746 in Peking) war ein deutscher Jesuit und Missionar. Als Handwerkersohn geboren, besuchte er zunächst das Jesuitengymnasium in seiner Heimatstadt Landsberg. Nach seinem Ordenseintritt wurde er 1712 Professor für Mathematik, alte Sprachen und Hebräisch an der Universität Ingolstadt.1716 entsandte ihn die Ordensleitung auf seinen Wunsch hin als Missionar nach China. Dort machte Kögler am Hof der Qing-Kaiser, die weniger an der christlichen Religion als vielmehr an den wissenschaftlichen und kulturellen Errungenschaften der Europäer interessiert waren, schnell Karriere. 1720 ernannte ihn Kangxi zum Leiter des Astronomischen Amtes in Peking sowie der Kaiserlichen Sternwarte. In dieser Funktion war Kögler auch für die Überwachung des chinesischen Kalenders zuständig. Wie die meisten seiner Ordensbrüder sprach er sich für die sog. Akkommodation aus, wonach den zum Christentum bekehrten Chinesen die Beibehaltung der äußeren Riten und Zeremonien der tradierten Religionen gestattet sein sollte. Auch nachdem Papst Benedikt XIV. 1742/44 durch die Bullen Ex quo singulari und Omnium solicitudinum diese Praxis ausdrücklich verboten (Ritenstreit) und der Druck des Kaiserhauses auf die christlichen Missionare in China zugenommen hatte, blieb Kögler davon weitgehend unberührt. Als Mandarin der 2. Klasse genoss er das besondere Vertrauen und den Respekt von Kaiser Qianlong. Kögler profilierte sich auch als Schriftsteller. Seine Werke erschienen teils in lateinischer, teils in chinesischer Sprache. Exemplarisch sei sein Versuch einer Geschichte der Juden in Sina und Beschreibung der jüdischen hl. Bücher in der Synagoge zu Kaifongfu (Notitiae SS. Bibliorum Iudaeorum in imperio Sinensi; Halle 1806) genannt. Nach seinem Tod 1746 wurde er im Kreise seiner Ordensbrüder auf dem Missionarsfriedhof Zhalan am Westrand von Peking bestattet. Außerdem wurde nach ihm eines der Gymnasien in Landsberg am Lech benannt, das Ignaz-Kögler-Gymnasium. (de)
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  • Ignaz Kögler (chinesisch 戴進賢 / 戴进贤, Pinyin Dài Jìnxián; * 11. Mai 1680 in Landsberg am Lech; † 30. März 1746 in Peking) war ein deutscher Jesuit und Missionar. Als Handwerkersohn geboren, besuchte er zunächst das Jesuitengymnasium in seiner Heimatstadt Landsberg. Nach seinem Ordenseintritt wurde er 1712 Professor für Mathematik, alte Sprachen und Hebräisch an der Universität Ingolstadt.1716 entsandte ihn die Ordensleitung auf seinen Wunsch hin als Missionar nach China. Nach seinem Tod 1746 wurde er im Kreise seiner Ordensbrüder auf dem Missionarsfriedhof Zhalan am Westrand von Peking bestattet. (de)
  • Ignaz Kögler (chinesisch 戴進賢 / 戴进贤, Pinyin Dài Jìnxián; * 11. Mai 1680 in Landsberg am Lech; † 30. März 1746 in Peking) war ein deutscher Jesuit und Missionar. Als Handwerkersohn geboren, besuchte er zunächst das Jesuitengymnasium in seiner Heimatstadt Landsberg. Nach seinem Ordenseintritt wurde er 1712 Professor für Mathematik, alte Sprachen und Hebräisch an der Universität Ingolstadt.1716 entsandte ihn die Ordensleitung auf seinen Wunsch hin als Missionar nach China. Nach seinem Tod 1746 wurde er im Kreise seiner Ordensbrüder auf dem Missionarsfriedhof Zhalan am Westrand von Peking bestattet. (de)
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