Die preußische Höhere Polizeischule in Potsdam-Eiche war die zentrale Ausbildungsstätte der preußischen Polizeioffiziere der Schutzpolizei während der Weimarer Republik. Sie wurde 1921 gegründet und 1927 durch das Polizei-Institut Charlottenburg zur fachlichen Vertiefung für Kriminalkommissare ergänzt. Einfache Polizeianwärter wurden in Preußen in zehn Polizeischulen ausgebildet. Eine Nachfolgeeinrichtung zunächst in der britischen Zone war die Polizei-Führungsakademie in Münster-Hiltrup.

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  • Die preußische Höhere Polizeischule in Potsdam-Eiche war die zentrale Ausbildungsstätte der preußischen Polizeioffiziere der Schutzpolizei während der Weimarer Republik. Sie wurde 1921 gegründet und 1927 durch das Polizei-Institut Charlottenburg zur fachlichen Vertiefung für Kriminalkommissare ergänzt. Noch im Kaiserreich stammten viele Polizeiführer aus der Armee. In der Weimarer Republik sollte in der preußischen Polizei ein eigener Geist herrschen, so wollte es der sozialdemokratische Innenminister Carl Severing. Daher sollten die Polizeiführer besonders ausgebildet werden. Die Ausbildung fand in einer ehemaligen Infanteriekaserne in Potsdam statt. Anfangs ging es um viele entlassene Armeeoffiziere, die in der Polizei Stellen suchten. Sie brachten die alte Offiziersmentalität mit in die Polizei und sorgten für eine militärische, nicht zivile Ausrichtung. Anlass boten dafür die zahlreichen Aufstände in der Frühzeit der jungen Demokratie. Kommandeur von 1925 bis zum „Preußenschlag“ im Juli 1932 war Polizei-Oberst Georg Poten, darauf Dr. Karl Leon (1885-1968), von März 1933 bis 1934 Alexander Andrae. Durch die „Verreichlichung“ der Polizei wurde die Höhere Polizeischule 1935 als preußische Einrichtung aufgelöst, in das Gebäude an der Kaiser-Friedrich-Str. 143 (heute Polizeipräsidium Potsdam) zog 1936 eine Heeres-Unteroffiziersschule ein. Die Ausbildung der Offiziere der durch die Polizeireform 1936 geschaffenen Ordnungspolizei unter Kurt Daluege wurde neu geregelt, in den Kasernen von Eiche fanden auch noch Lehrgänge statt. Zwei Polizeioffiziers- und Schutzpolizei-Schulen bestanden ab 1. Februar 1936 in Fürstenfeldbruck und in Berlin-Köpenick (Kommandeur bis 1938: Reiner Liessem), 1943 verlegt nach Oranienburg (Kommandeur. Arthur Bahl) und im März 1944 nach Mariaschein. Einfache Polizeianwärter wurden in Preußen in zehn Polizeischulen ausgebildet. Eine Nachfolgeeinrichtung zunächst in der britischen Zone war die Polizei-Führungsakademie in Münster-Hiltrup. (de)
  • Die preußische Höhere Polizeischule in Potsdam-Eiche war die zentrale Ausbildungsstätte der preußischen Polizeioffiziere der Schutzpolizei während der Weimarer Republik. Sie wurde 1921 gegründet und 1927 durch das Polizei-Institut Charlottenburg zur fachlichen Vertiefung für Kriminalkommissare ergänzt. Noch im Kaiserreich stammten viele Polizeiführer aus der Armee. In der Weimarer Republik sollte in der preußischen Polizei ein eigener Geist herrschen, so wollte es der sozialdemokratische Innenminister Carl Severing. Daher sollten die Polizeiführer besonders ausgebildet werden. Die Ausbildung fand in einer ehemaligen Infanteriekaserne in Potsdam statt. Anfangs ging es um viele entlassene Armeeoffiziere, die in der Polizei Stellen suchten. Sie brachten die alte Offiziersmentalität mit in die Polizei und sorgten für eine militärische, nicht zivile Ausrichtung. Anlass boten dafür die zahlreichen Aufstände in der Frühzeit der jungen Demokratie. Kommandeur von 1925 bis zum „Preußenschlag“ im Juli 1932 war Polizei-Oberst Georg Poten, darauf Dr. Karl Leon (1885-1968), von März 1933 bis 1934 Alexander Andrae. Durch die „Verreichlichung“ der Polizei wurde die Höhere Polizeischule 1935 als preußische Einrichtung aufgelöst, in das Gebäude an der Kaiser-Friedrich-Str. 143 (heute Polizeipräsidium Potsdam) zog 1936 eine Heeres-Unteroffiziersschule ein. Die Ausbildung der Offiziere der durch die Polizeireform 1936 geschaffenen Ordnungspolizei unter Kurt Daluege wurde neu geregelt, in den Kasernen von Eiche fanden auch noch Lehrgänge statt. Zwei Polizeioffiziers- und Schutzpolizei-Schulen bestanden ab 1. Februar 1936 in Fürstenfeldbruck und in Berlin-Köpenick (Kommandeur bis 1938: Reiner Liessem), 1943 verlegt nach Oranienburg (Kommandeur. Arthur Bahl) und im März 1944 nach Mariaschein. Einfache Polizeianwärter wurden in Preußen in zehn Polizeischulen ausgebildet. Eine Nachfolgeeinrichtung zunächst in der britischen Zone war die Polizei-Führungsakademie in Münster-Hiltrup. (de)
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  • Die preußische Höhere Polizeischule in Potsdam-Eiche war die zentrale Ausbildungsstätte der preußischen Polizeioffiziere der Schutzpolizei während der Weimarer Republik. Sie wurde 1921 gegründet und 1927 durch das Polizei-Institut Charlottenburg zur fachlichen Vertiefung für Kriminalkommissare ergänzt. Einfache Polizeianwärter wurden in Preußen in zehn Polizeischulen ausgebildet. Eine Nachfolgeeinrichtung zunächst in der britischen Zone war die Polizei-Führungsakademie in Münster-Hiltrup. (de)
  • Die preußische Höhere Polizeischule in Potsdam-Eiche war die zentrale Ausbildungsstätte der preußischen Polizeioffiziere der Schutzpolizei während der Weimarer Republik. Sie wurde 1921 gegründet und 1927 durch das Polizei-Institut Charlottenburg zur fachlichen Vertiefung für Kriminalkommissare ergänzt. Einfache Polizeianwärter wurden in Preußen in zehn Polizeischulen ausgebildet. Eine Nachfolgeeinrichtung zunächst in der britischen Zone war die Polizei-Führungsakademie in Münster-Hiltrup. (de)
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  • Höhere Polizeischule Potsdam-Eiche (de)
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