Die Hypo Alpe Adria war ein Bankkonzern mit Sitz im österreichischen Bundesland Kärnten, der aus der 1896 gegründeten Landes-Hypothekenanstalt Kärnten hervorgegangen ist. Die Hypo Alpe-Adria-Bank International AG (HBInt) war die Holdinggesellschaft der in Südosteuropa tätigen Hypo Group Alpe-Adria (HGAA); die Hypo Alpe‐Adria‐Bank AG (HBA) die österreichische Tochtergesellschaft. In Summe war der Konzern mit 384 Niederlassungen in 12 Ländern (u.a. in Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Serbien und Montenegro, Bosnien und Herzegowina) tätig und gemessen an der Bilanzsumme das sechstgrößte Geldhaus Österreichs.

Property Value
dbo:abstract
  • Die Hypo Alpe Adria war ein Bankkonzern mit Sitz im österreichischen Bundesland Kärnten, der aus der 1896 gegründeten Landes-Hypothekenanstalt Kärnten hervorgegangen ist. Die Hypo Alpe-Adria-Bank International AG (HBInt) war die Holdinggesellschaft der in Südosteuropa tätigen Hypo Group Alpe-Adria (HGAA); die Hypo Alpe‐Adria‐Bank AG (HBA) die österreichische Tochtergesellschaft. In Summe war der Konzern mit 384 Niederlassungen in 12 Ländern (u.a. in Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Serbien und Montenegro, Bosnien und Herzegowina) tätig und gemessen an der Bilanzsumme das sechstgrößte Geldhaus Österreichs. Nachdem die Bank 2007 von Kärnten an die BayernLB verkauft worden war, kam es nach umfangreicher Expansion binnen zwei Jahren zu massiven finanziellen Schwierigkeiten:Nachdem die Bank 2009 nicht mehr über das zur Bilanzierung nötige Eigenkapital verfügte und Insolvenzgefahr bestand, übernahm im Dezember 2009 die Republik Österreich 100 % der Anteile und wurde damit im Zuge eines Verstaatlichungsverfahrens alleinige Eigentümerin. Damit war die Hypo Alpe Adria nach dem Gemeindefinanzierer Kommunalkredit Austria die zweite österreichische Bank, die seit Beginn der Finanzkrise ab 2007 verstaatlicht wurde. Im Herbst 2014 wurde der Konzern von der Republik zerschlagen und alle Restbestände in Abbaugesellschaften umgewandelt. Das Südosteuropa-Geschäft wird verkauft. Die Bank steht in Verdacht, seit 1999 an zahlreichen Finanz- und Korruptionsaffären in Österreich und Kroatien maßgeblich beteiligt gewesen zu sein. In Deutschland, Österreich und Kroatien haben die Justizbehörden gegen Mitarbeiter und Geschäftspartner der Bank Ermittlungsverfahren eingeleitet. So wurde in Österreich zur Aufarbeitung der Vergangenheit eine eigene Polizeisondereinheit SOKO Hypo gegründet, deren Arbeit von einer vom Finanzministerium eingesetzten CSI Hypo unterstützt wurde. Die CSI wurde 2012 aufgelöst, die Ermittlungen werden von der bankinternen Forensikabteilung fortgeführt. Bisher (Stand: Mai 2013) wurden allein in Österreich 74 Sachverhaltsdarstellungen an die Staatsanwaltschaft erstattet; die angeführte Schadenssumme liegt bei mindestens 670 Millionen Euro. Zudem gab es bisher fünf Untersuchungsausschüsse rund um die Klärung der politischen Verantwortung – einer in München (Bayern), zwei in Klagenfurt (Kärnten), zwei im österreichischen Parlament. Parallel zur Aufarbeitung strafrechtlicher Vorwürfe beschäftigt die Verstaatlichung auch die EU-Kommission. Die heutige Heta Asset Resolution AG ist eine Abbaugesellschaft im Eigentum der Republik Österreich. Sie hat den gesetzlichen Auftrag, den notleidenden Teil der 2009 verstaatlichten Hypo Alpe Adria so effektiv und wertschonend wie möglich zu verwerten. Die Verwertung ist im Rahmen der Abbauziele so rasch wie möglich zu bewerkstelligen. Im September 2013 wurde von der EU-Kommission ein Plan für die geordnete Abwicklung der damaligen österreichischen Bank Hypo Alpe Adria (HAA) genehmigt. Im Juli 2014 wurde im österreichischen Nationalrat das Hypo-Sondergesetz beschlossen. Somit wurde die Grundlage zur Deregulierung und Schaffung der Abbaueinheit der Hypo Alpe-Adria-International AG geschaffen. Im Einklang mit dem EU-Recht darf die Abbaugesellschaft weder selbst Einlagengeschäft betreiben, noch Beteiligungen an Kreditinstituten halten. Aus diesem Grund wurden das Südosteuropa-Bankennetzwerk samt separater Steuerungsholding in Österreich und dem in Abwicklung befindlichen Geschäftsbereich Italien aus der ehemaligen Hypo Alpe-Adria- International AG herausgelöst. Mit 30. Oktober 2014 gab die Hypo Alpe-Adria-Bank International AG die Beendigung der gemäß Bankwesengesetz (BWG) erteilten Konzession zum Betrieb von Bankgeschäften bekannt. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Hypo Alpe Adria zur Abwicklungsgesellschaft Heta Asset Resolution umfirmiert. Davor erfolgte die vorübergehende Übertragung des verkaufsfertigen Balkannetzwerkes (die Südosteuropaholding samt den sechs Balkan-Banken) an die ÖIAG-Tochter Fimbag. Somit wird der Deregulierungsbescheid der Finanzmarktaufsicht freigegeben. Seitdem wird die Heta Asset Resolution als Abbaueinheit im Eigentum der Republik Österreich gemäß § 3 des Bundesgesetzes zur Schaffung einer Abbaueinheit (GSA) fortgeführt und soll im gesetzlichen Auftrag das Portfolio der 2009 verstaatlichten Hypo Alpe Adria so effektiv und wertschonend wie möglich verwerten. Die Heta Asset Resolution AG verfügt über lokale Tochtergesellschaften in Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro, Mazedonien, Bulgarien, Deutschland und Ungarn. Das laufende Bankgeschäft ist seit der Zerschlagung eingestellt. Am 23. Dezember 2014 gingen die Balkantöchter an ein Bieterkonsortium aus dem US-Fonds Advent und der Osteuropabank EBRD. Gemäß EU-Vorgabe war die Reprivatisierung des Netzwerks bis Mitte 2015 vorgesehen. Bis zum Closing firmierten die Balkantöchter unter der Bezeichnung Hypo Group Alpe Adria AG. Das SEE Bankennetzwerk umfasst sechs Bankenbeteiligungen in fünf Ländern in Südosteuropa (Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro) mit einer Bilanzsumme von rund EUR 8,4 Mrd., 245 Filialen und 1,15 Mio. Kunden. (de)
  • Die Hypo Alpe Adria war ein Bankkonzern mit Sitz im österreichischen Bundesland Kärnten, der aus der 1896 gegründeten Landes-Hypothekenanstalt Kärnten hervorgegangen ist. Die Hypo Alpe-Adria-Bank International AG (HBInt) war die Holdinggesellschaft der in Südosteuropa tätigen Hypo Group Alpe-Adria (HGAA); die Hypo Alpe‐Adria‐Bank AG (HBA) die österreichische Tochtergesellschaft. In Summe war der Konzern mit 384 Niederlassungen in 12 Ländern (u.a. in Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Serbien und Montenegro, Bosnien und Herzegowina) tätig und gemessen an der Bilanzsumme das sechstgrößte Geldhaus Österreichs. Nachdem die Bank 2007 von Kärnten an die BayernLB verkauft worden war, kam es nach umfangreicher Expansion binnen zwei Jahren zu massiven finanziellen Schwierigkeiten:Nachdem die Bank 2009 nicht mehr über das zur Bilanzierung nötige Eigenkapital verfügte und Insolvenzgefahr bestand, übernahm im Dezember 2009 die Republik Österreich 100 % der Anteile und wurde damit im Zuge eines Verstaatlichungsverfahrens alleinige Eigentümerin. Damit war die Hypo Alpe Adria nach dem Gemeindefinanzierer Kommunalkredit Austria die zweite österreichische Bank, die seit Beginn der Finanzkrise ab 2007 verstaatlicht wurde. Im Herbst 2014 wurde der Konzern von der Republik zerschlagen und alle Restbestände in Abbaugesellschaften umgewandelt. Das Südosteuropa-Geschäft wird verkauft. Die Bank steht in Verdacht, seit 1999 an zahlreichen Finanz- und Korruptionsaffären in Österreich und Kroatien maßgeblich beteiligt gewesen zu sein. In Deutschland, Österreich und Kroatien haben die Justizbehörden gegen Mitarbeiter und Geschäftspartner der Bank Ermittlungsverfahren eingeleitet. So wurde in Österreich zur Aufarbeitung der Vergangenheit eine eigene Polizeisondereinheit SOKO Hypo gegründet, deren Arbeit von einer vom Finanzministerium eingesetzten CSI Hypo unterstützt wurde. Die CSI wurde 2012 aufgelöst, die Ermittlungen werden von der bankinternen Forensikabteilung fortgeführt. Bisher (Stand: Mai 2013) wurden allein in Österreich 74 Sachverhaltsdarstellungen an die Staatsanwaltschaft erstattet; die angeführte Schadenssumme liegt bei mindestens 670 Millionen Euro. Zudem gab es bisher fünf Untersuchungsausschüsse rund um die Klärung der politischen Verantwortung – einer in München (Bayern), zwei in Klagenfurt (Kärnten), zwei im österreichischen Parlament. Parallel zur Aufarbeitung strafrechtlicher Vorwürfe beschäftigt die Verstaatlichung auch die EU-Kommission. Die heutige Heta Asset Resolution AG ist eine Abbaugesellschaft im Eigentum der Republik Österreich. Sie hat den gesetzlichen Auftrag, den notleidenden Teil der 2009 verstaatlichten Hypo Alpe Adria so effektiv und wertschonend wie möglich zu verwerten. Die Verwertung ist im Rahmen der Abbauziele so rasch wie möglich zu bewerkstelligen. Im September 2013 wurde von der EU-Kommission ein Plan für die geordnete Abwicklung der damaligen österreichischen Bank Hypo Alpe Adria (HAA) genehmigt. Im Juli 2014 wurde im österreichischen Nationalrat das Hypo-Sondergesetz beschlossen. Somit wurde die Grundlage zur Deregulierung und Schaffung der Abbaueinheit der Hypo Alpe-Adria-International AG geschaffen. Im Einklang mit dem EU-Recht darf die Abbaugesellschaft weder selbst Einlagengeschäft betreiben, noch Beteiligungen an Kreditinstituten halten. Aus diesem Grund wurden das Südosteuropa-Bankennetzwerk samt separater Steuerungsholding in Österreich und dem in Abwicklung befindlichen Geschäftsbereich Italien aus der ehemaligen Hypo Alpe-Adria- International AG herausgelöst. Mit 30. Oktober 2014 gab die Hypo Alpe-Adria-Bank International AG die Beendigung der gemäß Bankwesengesetz (BWG) erteilten Konzession zum Betrieb von Bankgeschäften bekannt. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Hypo Alpe Adria zur Abwicklungsgesellschaft Heta Asset Resolution umfirmiert. Davor erfolgte die vorübergehende Übertragung des verkaufsfertigen Balkannetzwerkes (die Südosteuropaholding samt den sechs Balkan-Banken) an die ÖIAG-Tochter Fimbag. Somit wird der Deregulierungsbescheid der Finanzmarktaufsicht freigegeben. Seitdem wird die Heta Asset Resolution als Abbaueinheit im Eigentum der Republik Österreich gemäß § 3 des Bundesgesetzes zur Schaffung einer Abbaueinheit (GSA) fortgeführt und soll im gesetzlichen Auftrag das Portfolio der 2009 verstaatlichten Hypo Alpe Adria so effektiv und wertschonend wie möglich verwerten. Die Heta Asset Resolution AG verfügt über lokale Tochtergesellschaften in Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro, Mazedonien, Bulgarien, Deutschland und Ungarn. Das laufende Bankgeschäft ist seit der Zerschlagung eingestellt. Am 23. Dezember 2014 gingen die Balkantöchter an ein Bieterkonsortium aus dem US-Fonds Advent und der Osteuropabank EBRD. Gemäß EU-Vorgabe war die Reprivatisierung des Netzwerks bis Mitte 2015 vorgesehen. Bis zum Closing firmierten die Balkantöchter unter der Bezeichnung Hypo Group Alpe Adria AG. Das SEE Bankennetzwerk umfasst sechs Bankenbeteiligungen in fünf Ländern in Südosteuropa (Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro) mit einer Bilanzsumme von rund EUR 8,4 Mrd., 245 Filialen und 1,15 Mio. Kunden. (de)
dbo:extinctionYear
  • 2014-01-01 (xsd:date)
dbo:foundingYear
  • 1896-01-01 (xsd:date)
dbo:industry
dbo:locationCity
dbo:locationCountry
dbo:numberOfEmployees
  • 453 (xsd:integer)
  • 584 (xsd:integer)
  • 6576 (xsd:integer)
dbo:type
dbo:wikiPageExternalLink
dbo:wikiPageID
  • 1100828 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 158759976 (xsd:integer)
prop-de:firmenbuchnr
  • 108415 (xsd:integer)
prop-de:geschäftsdatenref
  • Hypo Alpe Adria Konzerngeschäftsbericht 2012 Abgerufen am 15. März 2013.
prop-de:gründungsdatum
  • 1896 (xsd:integer)
  • 2004 (xsd:integer)
prop-de:jahr
  • 2012 (xsd:integer)
prop-de:leitung
  • Alexander Picker
prop-de:logo
  • 250 (xsd:integer)
prop-de:rechtsform
dct:subject
rdf:type
rdfs:comment
  • Die Hypo Alpe Adria war ein Bankkonzern mit Sitz im österreichischen Bundesland Kärnten, der aus der 1896 gegründeten Landes-Hypothekenanstalt Kärnten hervorgegangen ist. Die Hypo Alpe-Adria-Bank International AG (HBInt) war die Holdinggesellschaft der in Südosteuropa tätigen Hypo Group Alpe-Adria (HGAA); die Hypo Alpe‐Adria‐Bank AG (HBA) die österreichische Tochtergesellschaft. In Summe war der Konzern mit 384 Niederlassungen in 12 Ländern (u.a. in Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Serbien und Montenegro, Bosnien und Herzegowina) tätig und gemessen an der Bilanzsumme das sechstgrößte Geldhaus Österreichs. (de)
  • Die Hypo Alpe Adria war ein Bankkonzern mit Sitz im österreichischen Bundesland Kärnten, der aus der 1896 gegründeten Landes-Hypothekenanstalt Kärnten hervorgegangen ist. Die Hypo Alpe-Adria-Bank International AG (HBInt) war die Holdinggesellschaft der in Südosteuropa tätigen Hypo Group Alpe-Adria (HGAA); die Hypo Alpe‐Adria‐Bank AG (HBA) die österreichische Tochtergesellschaft. In Summe war der Konzern mit 384 Niederlassungen in 12 Ländern (u.a. in Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Serbien und Montenegro, Bosnien und Herzegowina) tätig und gemessen an der Bilanzsumme das sechstgrößte Geldhaus Österreichs. (de)
rdfs:label
  • Hypo Alpe Adria (de)
  • Hypo Alpe Adria (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:homepage
foaf:isPrimaryTopicOf
foaf:name
  • Hypo Alpe-Adria-Bank AG (de)
  • Hypo Alpe-Adria-Bank International AG (de)
  • Hypo Alpe-Adria-Bank AG (de)
  • Hypo Alpe-Adria-Bank International AG (de)
is dbo:wikiPageDisambiguates of
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of