Horst Drechsler (* 8. Januar 1927 in Erfurt; † 20. Juni 2004 in Rostock) war ein deutscher Historiker, der sich auf die Erforschung der deutschen Kolonialgeschichte spezialisiert hatte. Horst Drechsler besuchte bis 1943 die Handelsschule und war anschließend bis 1945 Volontär in einer Buchhandlung. Obwohl er die formellen Voraussetzungen erfüllte, war ihm der Besuch einer höheren Schule aus politischen und rassischen Gründen verwehrt worden. Er war Mitglied einer Widerstandsgruppe in Erfurt. Nach dem Krieg konnte er bis 1947 eine Vorstudienanstalt in Jena absolvieren und studierte von 1947 und 1951 Geschichte, Klassische Philologie, Germanistik und Spanisch an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU). 1951 machte Drechsler seine Abschlussprüfung, die Promotion erfolgte im September 19

Property Value
dbo:abstract
  • Horst Drechsler (* 8. Januar 1927 in Erfurt; † 20. Juni 2004 in Rostock) war ein deutscher Historiker, der sich auf die Erforschung der deutschen Kolonialgeschichte spezialisiert hatte. Horst Drechsler besuchte bis 1943 die Handelsschule und war anschließend bis 1945 Volontär in einer Buchhandlung. Obwohl er die formellen Voraussetzungen erfüllte, war ihm der Besuch einer höheren Schule aus politischen und rassischen Gründen verwehrt worden. Er war Mitglied einer Widerstandsgruppe in Erfurt. Nach dem Krieg konnte er bis 1947 eine Vorstudienanstalt in Jena absolvieren und studierte von 1947 und 1951 Geschichte, Klassische Philologie, Germanistik und Spanisch an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU). 1951 machte Drechsler seine Abschlussprüfung, die Promotion erfolgte im September 1952 mit einer Arbeit zum Thema Die Universitäten des Mittelalters, ihre Entstehung und Entwicklung bis 1300 bei Friedrich Schneider und Karl Griewank. Es folgte von 1952 bis 1959 eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent und später als Oberassistent an der FSU. 1960 wechselte Drechsler als Oberassistent an die Martin-Luther-Universität Halle und wurde dort später wissenschaftlicher Mitarbeiter. In diese Zeit fällt auch Drechslers Spezialisierung auf die Erforschung der deutschen Kolonialgeschichte. Im Januar habilitierte er sich in Halle bei Walter Markov und Heinz Tillmann mit einer Arbeit zum Thema Der Kampf der Herero und Nama gegen den deutschen Imperialismus (1884–1915). Genau ein Jahr darauf wurde er zum Dozenten für die Geschichte Lateinamerikas an die Sektion Lateinamerikawissenschaften der Universität Rostock berufen. Dort wurde er im September 1967 zum Professor mit Lehrauftrag, 1978 zum ordentlichen Professor für Allgemeine Geschichte der Neuzeit 1500–1917 an der Sektion Geschichte der WPU Rostock ernannt. Eine Gastprofessur führte ihn 1968 an die Universität Havanna auf Kuba. 1986 wurde Drechsler emeritiert. Von 1967 bis 1978 fungierte er als stellvertretender Direktor der Sektion Lateinamerikawissenschaften in Rostock. Drechsler zählte in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zu den profiliertesten Forschern auf dem Gebiet der deutschen Kolonialgeschichte. Auch international war er ein anerkannter Fachmann. Seine Habilitationsschrift wurde auf Initiative der Vereinten Nationen in den 1980er Jahren in englischer, französischer, russischer und spanischer Sprache publiziert. (de)
  • Horst Drechsler (* 8. Januar 1927 in Erfurt; † 20. Juni 2004 in Rostock) war ein deutscher Historiker, der sich auf die Erforschung der deutschen Kolonialgeschichte spezialisiert hatte. Horst Drechsler besuchte bis 1943 die Handelsschule und war anschließend bis 1945 Volontär in einer Buchhandlung. Obwohl er die formellen Voraussetzungen erfüllte, war ihm der Besuch einer höheren Schule aus politischen und rassischen Gründen verwehrt worden. Er war Mitglied einer Widerstandsgruppe in Erfurt. Nach dem Krieg konnte er bis 1947 eine Vorstudienanstalt in Jena absolvieren und studierte von 1947 und 1951 Geschichte, Klassische Philologie, Germanistik und Spanisch an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU). 1951 machte Drechsler seine Abschlussprüfung, die Promotion erfolgte im September 1952 mit einer Arbeit zum Thema Die Universitäten des Mittelalters, ihre Entstehung und Entwicklung bis 1300 bei Friedrich Schneider und Karl Griewank. Es folgte von 1952 bis 1959 eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent und später als Oberassistent an der FSU. 1960 wechselte Drechsler als Oberassistent an die Martin-Luther-Universität Halle und wurde dort später wissenschaftlicher Mitarbeiter. In diese Zeit fällt auch Drechslers Spezialisierung auf die Erforschung der deutschen Kolonialgeschichte. Im Januar habilitierte er sich in Halle bei Walter Markov und Heinz Tillmann mit einer Arbeit zum Thema Der Kampf der Herero und Nama gegen den deutschen Imperialismus (1884–1915). Genau ein Jahr darauf wurde er zum Dozenten für die Geschichte Lateinamerikas an die Sektion Lateinamerikawissenschaften der Universität Rostock berufen. Dort wurde er im September 1967 zum Professor mit Lehrauftrag, 1978 zum ordentlichen Professor für Allgemeine Geschichte der Neuzeit 1500–1917 an der Sektion Geschichte der WPU Rostock ernannt. Eine Gastprofessur führte ihn 1968 an die Universität Havanna auf Kuba. 1986 wurde Drechsler emeritiert. Von 1967 bis 1978 fungierte er als stellvertretender Direktor der Sektion Lateinamerikawissenschaften in Rostock. Drechsler zählte in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zu den profiliertesten Forschern auf dem Gebiet der deutschen Kolonialgeschichte. Auch international war er ein anerkannter Fachmann. Seine Habilitationsschrift wurde auf Initiative der Vereinten Nationen in den 1980er Jahren in englischer, französischer, russischer und spanischer Sprache publiziert. (de)
dbo:birthDate
  • 1927-01-08 (xsd:date)
dbo:birthPlace
dbo:deathDate
  • 2004-06-20 (xsd:date)
dbo:deathPlace
dbo:individualisedGnd
  • 138425345
dbo:viafId
  • 89968587
dbo:wikiPageID
  • 4187710 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 133834440 (xsd:integer)
prop-de:kurzbeschreibung
  • deutscher Historiker
prop-de:typ
  • p
dc:description
  • deutscher Historiker
dct:subject
rdf:type
rdfs:comment
  • Horst Drechsler (* 8. Januar 1927 in Erfurt; † 20. Juni 2004 in Rostock) war ein deutscher Historiker, der sich auf die Erforschung der deutschen Kolonialgeschichte spezialisiert hatte. Horst Drechsler besuchte bis 1943 die Handelsschule und war anschließend bis 1945 Volontär in einer Buchhandlung. Obwohl er die formellen Voraussetzungen erfüllte, war ihm der Besuch einer höheren Schule aus politischen und rassischen Gründen verwehrt worden. Er war Mitglied einer Widerstandsgruppe in Erfurt. Nach dem Krieg konnte er bis 1947 eine Vorstudienanstalt in Jena absolvieren und studierte von 1947 und 1951 Geschichte, Klassische Philologie, Germanistik und Spanisch an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU). 1951 machte Drechsler seine Abschlussprüfung, die Promotion erfolgte im September 19 (de)
  • Horst Drechsler (* 8. Januar 1927 in Erfurt; † 20. Juni 2004 in Rostock) war ein deutscher Historiker, der sich auf die Erforschung der deutschen Kolonialgeschichte spezialisiert hatte. Horst Drechsler besuchte bis 1943 die Handelsschule und war anschließend bis 1945 Volontär in einer Buchhandlung. Obwohl er die formellen Voraussetzungen erfüllte, war ihm der Besuch einer höheren Schule aus politischen und rassischen Gründen verwehrt worden. Er war Mitglied einer Widerstandsgruppe in Erfurt. Nach dem Krieg konnte er bis 1947 eine Vorstudienanstalt in Jena absolvieren und studierte von 1947 und 1951 Geschichte, Klassische Philologie, Germanistik und Spanisch an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU). 1951 machte Drechsler seine Abschlussprüfung, die Promotion erfolgte im September 19 (de)
rdfs:label
  • Horst Drechsler (de)
  • Horst Drechsler (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:givenName
  • Horst
foaf:isPrimaryTopicOf
foaf:name
  • Drechsler, Horst (de)
  • Horst Drechsler
foaf:surname
  • Drechsler
is foaf:primaryTopic of