Die Holzschuhmacherei war vermutlich ab dem Ende des 15. und der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein weit verbreitetes Handwerk außerhalb der Zunftordnung der damaligen Städte. Noch bis in die Mitte der 1950er Jahre waren Holzschuhe die alltägliche Fußbekleidung für einen Großteil der ländlichen Bevölkerung in Westfalen, insbesondere im Münsterland.

Property Value
dbo:abstract
  • Die Holzschuhmacherei war vermutlich ab dem Ende des 15. und der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein weit verbreitetes Handwerk außerhalb der Zunftordnung der damaligen Städte. Noch bis in die Mitte der 1950er Jahre waren Holzschuhe die alltägliche Fußbekleidung für einen Großteil der ländlichen Bevölkerung in Westfalen, insbesondere im Münsterland. Ursprünglich war das Holzschuhmachen kein eigenständiges Handwerk. Kötter und Maurer fertigten im Winter Holzschuhe als Nebenbeschäftigung. Erst nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Holzschuhmacherei zum eigenständigen Handwerk mit Lehrlingsausbildung und Meisterprüfung. Die Herstellung von Holzschuhen erfolgte seit dem Ende des 19. Jahrhunderts damit zunehmend nur noch in größeren Handwerksbetrieben und maschinell ab den 1920er Jahren auch in größeren Stückzahlen. So entwickelte sich der Beruf in den Gemeinden Ahaus im Kreis Borken und Neuenkirchen im Kreis Steinfurt und anderen Orten (u. a. Bocholt, Altenberge, Coesfeld) besonders im westlichen Münsterland bis Mitte der 1930er Jahre zu einer Hochburg des Holzschuhmacherhandwerks. Begünstigt durch die Rohstoffverknappung während des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegsjahre bis in die Mitte der 1950er Jahre, erlebte der Beruf des Holzschuhmachers zwischen 1939 und 1955 eine Blütezeit. Zwischen 1939 und 1945 wurden alle größeren Handwerksbetriebe als „kriegswichtig“ eingestuft, da sie mit einheimischen Rohstoffen, sowohl Zivilbevölkerung, als auch Rüstungsindustrie und Wehrmacht versorgten. Der Boom für das Holzschuhmacherhandwerk setzte sich nach Kriegsende bis in die 1950er Jahre fort. In Norddeutschland ging die Holzschuhmacherinnung, nachdem sich zuvor schon die Innungen von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossen hatten, 1968 in die Schuhmacherinnung über, da seit Anfang der 1950er Jahre Gummistiefel und Stahlkappenschuhe die Holzschuhe, die zu dieser Zeit als „arme Leute-Schuh“ galten, bzw. die den Arbeitsschutzregeln der Industrie nicht mehr genügten, verdrängten. (de)
  • Die Holzschuhmacherei war vermutlich ab dem Ende des 15. und der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein weit verbreitetes Handwerk außerhalb der Zunftordnung der damaligen Städte. Noch bis in die Mitte der 1950er Jahre waren Holzschuhe die alltägliche Fußbekleidung für einen Großteil der ländlichen Bevölkerung in Westfalen, insbesondere im Münsterland. Ursprünglich war das Holzschuhmachen kein eigenständiges Handwerk. Kötter und Maurer fertigten im Winter Holzschuhe als Nebenbeschäftigung. Erst nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Holzschuhmacherei zum eigenständigen Handwerk mit Lehrlingsausbildung und Meisterprüfung. Die Herstellung von Holzschuhen erfolgte seit dem Ende des 19. Jahrhunderts damit zunehmend nur noch in größeren Handwerksbetrieben und maschinell ab den 1920er Jahren auch in größeren Stückzahlen. So entwickelte sich der Beruf in den Gemeinden Ahaus im Kreis Borken und Neuenkirchen im Kreis Steinfurt und anderen Orten (u. a. Bocholt, Altenberge, Coesfeld) besonders im westlichen Münsterland bis Mitte der 1930er Jahre zu einer Hochburg des Holzschuhmacherhandwerks. Begünstigt durch die Rohstoffverknappung während des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegsjahre bis in die Mitte der 1950er Jahre, erlebte der Beruf des Holzschuhmachers zwischen 1939 und 1955 eine Blütezeit. Zwischen 1939 und 1945 wurden alle größeren Handwerksbetriebe als „kriegswichtig“ eingestuft, da sie mit einheimischen Rohstoffen, sowohl Zivilbevölkerung, als auch Rüstungsindustrie und Wehrmacht versorgten. Der Boom für das Holzschuhmacherhandwerk setzte sich nach Kriegsende bis in die 1950er Jahre fort. In Norddeutschland ging die Holzschuhmacherinnung, nachdem sich zuvor schon die Innungen von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossen hatten, 1968 in die Schuhmacherinnung über, da seit Anfang der 1950er Jahre Gummistiefel und Stahlkappenschuhe die Holzschuhe, die zu dieser Zeit als „arme Leute-Schuh“ galten, bzw. die den Arbeitsschutzregeln der Industrie nicht mehr genügten, verdrängten. (de)
dbo:thumbnail
dbo:wikiPageExternalLink
dbo:wikiPageID
  • 3094648 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 134621955 (xsd:integer)
dct:subject
rdfs:comment
  • Die Holzschuhmacherei war vermutlich ab dem Ende des 15. und der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein weit verbreitetes Handwerk außerhalb der Zunftordnung der damaligen Städte. Noch bis in die Mitte der 1950er Jahre waren Holzschuhe die alltägliche Fußbekleidung für einen Großteil der ländlichen Bevölkerung in Westfalen, insbesondere im Münsterland. (de)
  • Die Holzschuhmacherei war vermutlich ab dem Ende des 15. und der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein weit verbreitetes Handwerk außerhalb der Zunftordnung der damaligen Städte. Noch bis in die Mitte der 1950er Jahre waren Holzschuhe die alltägliche Fußbekleidung für einen Großteil der ländlichen Bevölkerung in Westfalen, insbesondere im Münsterland. (de)
rdfs:label
  • Holzschuhmacher (de)
  • Holzschuhmacher (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:isPrimaryTopicOf
is foaf:primaryTopic of