Die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal (bis Ende 2010: Hoffnungstaler Anstalten Lobetal) ist eine rechtlich selbstständige Einrichtung der Diakonie und liegt mit ihrem Zentrum, der Ortschaft Lobetal, 15 km nordöstlich von Berlin. Heute stehen rund 3.950 Plätze in der Altenhilfe, Behindertenhilfe, Hilfe für Menschen mit Epilepsie mit einer Epilepsieklinik, in der Suchtkrankenhilfe, in der ambulanten und stationären Hospizarbeit, in der Jugendhilfe, in Werkstätten für behinderte Menschen, in einem Diakonischen Bildungszentrum und in Kindertagesstätten zur Verfügung. Außerdem gehören ein Tagungszentrum, eine Kleidersammlung mit Secondhand-Laden, zwei Landwirtschaftsbetriebe, ein Minimarkt und eine Bio-Molkerei zum Angebot.

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  • Die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal (bis Ende 2010: Hoffnungstaler Anstalten Lobetal) ist eine rechtlich selbstständige Einrichtung der Diakonie und liegt mit ihrem Zentrum, der Ortschaft Lobetal, 15 km nordöstlich von Berlin. Heute stehen rund 3.950 Plätze in der Altenhilfe, Behindertenhilfe, Hilfe für Menschen mit Epilepsie mit einer Epilepsieklinik, in der Suchtkrankenhilfe, in der ambulanten und stationären Hospizarbeit, in der Jugendhilfe, in Werkstätten für behinderte Menschen, in einem Diakonischen Bildungszentrum und in Kindertagesstätten zur Verfügung. Außerdem gehören ein Tagungszentrum, eine Kleidersammlung mit Secondhand-Laden, zwei Landwirtschaftsbetriebe, ein Minimarkt und eine Bio-Molkerei zum Angebot. Am 28. März 1905 gründete Pastor Friedrich von Bodelschwingh den „Verein Hoffnungtal für die Obdachlosen der Stadt Berlin e. V.“. Er leitete seit 1872 die Anstalt Von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel bei Bielefeld, eine 1867 von Bielefelder Kaufleuten gegründeten Einrichtung für epilepsiekranke Menschen. Von Bodelschwingh, seit über einem Jahr Abgeordneter des Preußischen Landtages, ließen die Bilder der vagabundierenden Obdachlosen in den Straßen und Asylen der Großstadt nicht ruhen. Kämpfte er tagsüber am Rednerpult der Landtages für ein Gesetz zum Wohle der Wanderarbeiter, so zog er manchen Abend in die Obdachlosenasyle am Rande der Stadt (z. B. das Asyl „Palme“ in der Fröbelstraße, heute ein Krankenhaus, Prenzlauer Allee/Ecke Danziger Straße) um dort für sein Hoffnungstal zu werben. Bereits im Sommer 1905 pachtete von Bodelschwingh in Rüdnitz bei Bernau einen Hof um von dort aus mit seinen „Brüdern der Landstraße“, wie er die Obdachlosen und Tippelbrüder liebevoll nannte, am Ortsrand eine erste Arbeiterkolonie „Hoffnungstal“ zu errichten. Im November 1905 bezogen, zeichnete sich bereits im Frühjahr 1906 ab, dass auf Grund des großen Zuspruchs aus den Obdachlosenasylen Berlins weitere Gebäude notwendig wurden. 1906 entstand die Arbeiterkolonie Lobetal. Während der Zeit des Nationalsozialismus weigerten sich die Hoffnungstaler Anstalten Patienten an die Landeskrankenhäuser abzugeben, da diese dort im Rahmen der Euthanasie (Aktion T4) ermordet worden wären. Zu verdanken ist dies vor allem dem großen persönlichen Engagement des damaligen Leiters Paul Gerhard Braune, der dafür auch für drei Monate in Gestapo-Haft war. Im Jahre 1939 mussten die Hoffnungstaler Anstalten Lobetal 1,5 km nordwestlich des Ortes ein Gelände für die Seekriegsleitung der Kriegsmarine zur Verfügung stellen (Deckname „Koralle“). Als am 18. Mai 1953 die SED die Hoffnungstaler Anstalten Lobetal übernehmen wollte, konnte der Leiter Braune die Besatzer zum Abzug bewegen und so die Enteignung verhindern. Die Anlage wurde zur größten Behinderteneinrichtung der DDR mit 1200 Bewohnern und 550 Mitarbeitern. Vom 30. Januar bis zum 3. April 1990 wurde Margot und Erich Honecker im Haus des damaligen Leiters Uwe Holmer Kirchenasyl gewährt. Heute sind die 23 Standorte der Einrichtung neben Lobetal in den vier Bundesländern Brandenburg, Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt verteilt: Dreibrück bei Nauen, Neuruppin, Zehdenick, Eberswalde, Blütenberg bei Lichterfelde, Groß Schönebeck, Klosterfelde, Biesenthal, Ladeburg (Ortsteil von Bernau), Bernau, Elisenau bei Blumberg, Erkner, Werneuchen, Strausberg, Reichenwalde, Storkow, Cottbus, Spremberg, Berlin-Mitte (Bernauer Straße 115-118), Waltersdorf-Neue Sorge und Bad Kösen. Sie gehören auch heute noch zu den Einrichtungen des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland. Nicht zu verwechseln ist die Stiftung mit der 1928 von Erna Biedermann gegründeten Einrichtung für sozial vernachlässigte Kinder namens Lobetal, aus der sowohl die heutige Lobetal gGmbH in Lübtheen als auch Lobetal in Celle der Lobetalarbeit e.V. hervorgegangen sind, welche ebenfalls zur Diakonie gehören. (de)
  • Die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal (bis Ende 2010: Hoffnungstaler Anstalten Lobetal) ist eine rechtlich selbstständige Einrichtung der Diakonie und liegt mit ihrem Zentrum, der Ortschaft Lobetal, 15 km nordöstlich von Berlin. Heute stehen rund 3.950 Plätze in der Altenhilfe, Behindertenhilfe, Hilfe für Menschen mit Epilepsie mit einer Epilepsieklinik, in der Suchtkrankenhilfe, in der ambulanten und stationären Hospizarbeit, in der Jugendhilfe, in Werkstätten für behinderte Menschen, in einem Diakonischen Bildungszentrum und in Kindertagesstätten zur Verfügung. Außerdem gehören ein Tagungszentrum, eine Kleidersammlung mit Secondhand-Laden, zwei Landwirtschaftsbetriebe, ein Minimarkt und eine Bio-Molkerei zum Angebot. Am 28. März 1905 gründete Pastor Friedrich von Bodelschwingh den „Verein Hoffnungtal für die Obdachlosen der Stadt Berlin e. V.“. Er leitete seit 1872 die Anstalt Von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel bei Bielefeld, eine 1867 von Bielefelder Kaufleuten gegründeten Einrichtung für epilepsiekranke Menschen. Von Bodelschwingh, seit über einem Jahr Abgeordneter des Preußischen Landtages, ließen die Bilder der vagabundierenden Obdachlosen in den Straßen und Asylen der Großstadt nicht ruhen. Kämpfte er tagsüber am Rednerpult der Landtages für ein Gesetz zum Wohle der Wanderarbeiter, so zog er manchen Abend in die Obdachlosenasyle am Rande der Stadt (z. B. das Asyl „Palme“ in der Fröbelstraße, heute ein Krankenhaus, Prenzlauer Allee/Ecke Danziger Straße) um dort für sein Hoffnungstal zu werben. Bereits im Sommer 1905 pachtete von Bodelschwingh in Rüdnitz bei Bernau einen Hof um von dort aus mit seinen „Brüdern der Landstraße“, wie er die Obdachlosen und Tippelbrüder liebevoll nannte, am Ortsrand eine erste Arbeiterkolonie „Hoffnungstal“ zu errichten. Im November 1905 bezogen, zeichnete sich bereits im Frühjahr 1906 ab, dass auf Grund des großen Zuspruchs aus den Obdachlosenasylen Berlins weitere Gebäude notwendig wurden. 1906 entstand die Arbeiterkolonie Lobetal. Während der Zeit des Nationalsozialismus weigerten sich die Hoffnungstaler Anstalten Patienten an die Landeskrankenhäuser abzugeben, da diese dort im Rahmen der Euthanasie (Aktion T4) ermordet worden wären. Zu verdanken ist dies vor allem dem großen persönlichen Engagement des damaligen Leiters Paul Gerhard Braune, der dafür auch für drei Monate in Gestapo-Haft war. Im Jahre 1939 mussten die Hoffnungstaler Anstalten Lobetal 1,5 km nordwestlich des Ortes ein Gelände für die Seekriegsleitung der Kriegsmarine zur Verfügung stellen (Deckname „Koralle“). Als am 18. Mai 1953 die SED die Hoffnungstaler Anstalten Lobetal übernehmen wollte, konnte der Leiter Braune die Besatzer zum Abzug bewegen und so die Enteignung verhindern. Die Anlage wurde zur größten Behinderteneinrichtung der DDR mit 1200 Bewohnern und 550 Mitarbeitern. Vom 30. Januar bis zum 3. April 1990 wurde Margot und Erich Honecker im Haus des damaligen Leiters Uwe Holmer Kirchenasyl gewährt. Heute sind die 23 Standorte der Einrichtung neben Lobetal in den vier Bundesländern Brandenburg, Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt verteilt: Dreibrück bei Nauen, Neuruppin, Zehdenick, Eberswalde, Blütenberg bei Lichterfelde, Groß Schönebeck, Klosterfelde, Biesenthal, Ladeburg (Ortsteil von Bernau), Bernau, Elisenau bei Blumberg, Erkner, Werneuchen, Strausberg, Reichenwalde, Storkow, Cottbus, Spremberg, Berlin-Mitte (Bernauer Straße 115-118), Waltersdorf-Neue Sorge und Bad Kösen. Sie gehören auch heute noch zu den Einrichtungen des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland. Nicht zu verwechseln ist die Stiftung mit der 1928 von Erna Biedermann gegründeten Einrichtung für sozial vernachlässigte Kinder namens Lobetal, aus der sowohl die heutige Lobetal gGmbH in Lübtheen als auch Lobetal in Celle der Lobetalarbeit e.V. hervorgegangen sind, welche ebenfalls zur Diakonie gehören. (de)
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  • Die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal (bis Ende 2010: Hoffnungstaler Anstalten Lobetal) ist eine rechtlich selbstständige Einrichtung der Diakonie und liegt mit ihrem Zentrum, der Ortschaft Lobetal, 15 km nordöstlich von Berlin. Heute stehen rund 3.950 Plätze in der Altenhilfe, Behindertenhilfe, Hilfe für Menschen mit Epilepsie mit einer Epilepsieklinik, in der Suchtkrankenhilfe, in der ambulanten und stationären Hospizarbeit, in der Jugendhilfe, in Werkstätten für behinderte Menschen, in einem Diakonischen Bildungszentrum und in Kindertagesstätten zur Verfügung. Außerdem gehören ein Tagungszentrum, eine Kleidersammlung mit Secondhand-Laden, zwei Landwirtschaftsbetriebe, ein Minimarkt und eine Bio-Molkerei zum Angebot. (de)
  • Die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal (bis Ende 2010: Hoffnungstaler Anstalten Lobetal) ist eine rechtlich selbstständige Einrichtung der Diakonie und liegt mit ihrem Zentrum, der Ortschaft Lobetal, 15 km nordöstlich von Berlin. Heute stehen rund 3.950 Plätze in der Altenhilfe, Behindertenhilfe, Hilfe für Menschen mit Epilepsie mit einer Epilepsieklinik, in der Suchtkrankenhilfe, in der ambulanten und stationären Hospizarbeit, in der Jugendhilfe, in Werkstätten für behinderte Menschen, in einem Diakonischen Bildungszentrum und in Kindertagesstätten zur Verfügung. Außerdem gehören ein Tagungszentrum, eine Kleidersammlung mit Secondhand-Laden, zwei Landwirtschaftsbetriebe, ein Minimarkt und eine Bio-Molkerei zum Angebot. (de)
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