Die nach dem führenden nationalsozialistischen Politiker und Oberbefehlshaber der damaligen deutschen Luftwaffe Hermann Göring benannte Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei in Kronenburg (Eifel) war eine von dem Maler Werner Peiner in den 1930er Jahren gegründete Meisterschule für Kunstmaler. Ihr Gebäude wurde von dem Düsseldorfer Architekten Emil Fahrenkamp entworfen und gebaut, am 9. Juni 1938 wurde sie von Hermann Göring eingeweiht. Die Einrichtung war für die nationalsozialistische Kunst- und Kulturpolitik ein wichtiger Ort, um Maler auszubilden, welche sogenannte Blut-und-Boden-Kunst im Sinne des nationalsozialistischen Regimes schaffen sollten.

Property Value
dbo:abstract
  • Die nach dem führenden nationalsozialistischen Politiker und Oberbefehlshaber der damaligen deutschen Luftwaffe Hermann Göring benannte Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei in Kronenburg (Eifel) war eine von dem Maler Werner Peiner in den 1930er Jahren gegründete Meisterschule für Kunstmaler. Ihr Gebäude wurde von dem Düsseldorfer Architekten Emil Fahrenkamp entworfen und gebaut, am 9. Juni 1938 wurde sie von Hermann Göring eingeweiht. Die Einrichtung war für die nationalsozialistische Kunst- und Kulturpolitik ein wichtiger Ort, um Maler auszubilden, welche sogenannte Blut-und-Boden-Kunst im Sinne des nationalsozialistischen Regimes schaffen sollten. Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus 1945 wurde die Schule nicht weitergeführt; heute ist das Haus im Besitz des deutschen Bundeslands Nordrhein-Westfalen und titelt als „Haus für Lehrerfortbildung“. Die Lerninhalte der Mal-Schule waren stark an den Interessen Werner Peiners orientiert, ebenfalls setzte die Aufnahme ein Unbedenklichkeitszeugnis, die ‚arische‘ Abstammung, und die Sympathie Werner Peiners voraus, der als letzte Instanz jegliche Entscheidung auf der Kronenburg traf. Die Ausführungen von Teppichzyklen oder ähnlichen monumental-propagandistischen Arbeiten fand in einer Art ‚Werkstattverhältnis‘ statt, in der eine strenge hierarchische Ordnung, also die Einteilung der Studenten in Lehrlinge, Gesellen und Meister herrschte. Der ‚führende Meister‘ wollte eine neue Führungselite erziehen. Dementsprechend wurden die künstlerischen Konzepte Peiners, des „führenden Meisters“, vorrangig oder ausschließlich bearbeitet. Dies stand einer Erziehung zu individueller Kreativität bzw. intellektueller Unabhängigkeit fundamental entgegen. Ein solcher Werkprozess konnte auch nicht zu einem künstlerischen Ausdruck kollektiver Qualitäten führen, weil er durch die Dominanz und die kunsthistorischen Vorlieben Peiners gekennzeichnet war. Die Hermann-Göring-Meisterschule für Maler war das Ergebnis einer Verschmelzung von nationalsozialistischen Kunstauffassungen und dem im Nationalsozialismus herrschenden Führerprinzip. Sie zeigt, dass ihre Akteure gute Beziehungen zu Funktionären des NS-Regimes oder einzelnen nationalsozialistischen Förderern brauchten, um in dieser Zeit öffentliche Kunst produzieren zu können. Gleichzeitig belegt die Geschichte der Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei den direkten Einfluss einzelner NSDAP-Funktionäre auf den Kunststil. Dieser Stil kann nicht als Ausdrucksform einer gewöhnlichen Epoche verstanden werden, in der eine Vielzahl gesellschaftlicher Kräfte Kunst und Kunstformen unter den Bedingungen von freiem Wettbewerb und offenem Dialog hervorbringen, sondern muss als das Ergebnis eines Schaffens begriffen werden, bei dem unter Kontrolle der totalitären NS-Führung ein Formenschatz zu propagandistischen Zwecken herzustellen war. (de)
  • Die nach dem führenden nationalsozialistischen Politiker und Oberbefehlshaber der damaligen deutschen Luftwaffe Hermann Göring benannte Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei in Kronenburg (Eifel) war eine von dem Maler Werner Peiner in den 1930er Jahren gegründete Meisterschule für Kunstmaler. Ihr Gebäude wurde von dem Düsseldorfer Architekten Emil Fahrenkamp entworfen und gebaut, am 9. Juni 1938 wurde sie von Hermann Göring eingeweiht. Die Einrichtung war für die nationalsozialistische Kunst- und Kulturpolitik ein wichtiger Ort, um Maler auszubilden, welche sogenannte Blut-und-Boden-Kunst im Sinne des nationalsozialistischen Regimes schaffen sollten. Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus 1945 wurde die Schule nicht weitergeführt; heute ist das Haus im Besitz des deutschen Bundeslands Nordrhein-Westfalen und titelt als „Haus für Lehrerfortbildung“. Die Lerninhalte der Mal-Schule waren stark an den Interessen Werner Peiners orientiert, ebenfalls setzte die Aufnahme ein Unbedenklichkeitszeugnis, die ‚arische‘ Abstammung, und die Sympathie Werner Peiners voraus, der als letzte Instanz jegliche Entscheidung auf der Kronenburg traf. Die Ausführungen von Teppichzyklen oder ähnlichen monumental-propagandistischen Arbeiten fand in einer Art ‚Werkstattverhältnis‘ statt, in der eine strenge hierarchische Ordnung, also die Einteilung der Studenten in Lehrlinge, Gesellen und Meister herrschte. Der ‚führende Meister‘ wollte eine neue Führungselite erziehen. Dementsprechend wurden die künstlerischen Konzepte Peiners, des „führenden Meisters“, vorrangig oder ausschließlich bearbeitet. Dies stand einer Erziehung zu individueller Kreativität bzw. intellektueller Unabhängigkeit fundamental entgegen. Ein solcher Werkprozess konnte auch nicht zu einem künstlerischen Ausdruck kollektiver Qualitäten führen, weil er durch die Dominanz und die kunsthistorischen Vorlieben Peiners gekennzeichnet war. Die Hermann-Göring-Meisterschule für Maler war das Ergebnis einer Verschmelzung von nationalsozialistischen Kunstauffassungen und dem im Nationalsozialismus herrschenden Führerprinzip. Sie zeigt, dass ihre Akteure gute Beziehungen zu Funktionären des NS-Regimes oder einzelnen nationalsozialistischen Förderern brauchten, um in dieser Zeit öffentliche Kunst produzieren zu können. Gleichzeitig belegt die Geschichte der Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei den direkten Einfluss einzelner NSDAP-Funktionäre auf den Kunststil. Dieser Stil kann nicht als Ausdrucksform einer gewöhnlichen Epoche verstanden werden, in der eine Vielzahl gesellschaftlicher Kräfte Kunst und Kunstformen unter den Bedingungen von freiem Wettbewerb und offenem Dialog hervorbringen, sondern muss als das Ergebnis eines Schaffens begriffen werden, bei dem unter Kontrolle der totalitären NS-Führung ein Formenschatz zu propagandistischen Zwecken herzustellen war. (de)
dbo:individualisedGnd
  • 5203318-1
dbo:lccn
  • no/2009/128060
dbo:viafId
  • 157957658
dbo:wikiPageID
  • 2801142 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 149244431 (xsd:integer)
prop-de:ew
  • 6.479444 (xsd:double)
prop-de:ns
  • 50.367500 (xsd:double)
prop-de:region
  • DE-NW
prop-de:typ
  • k
prop-de:type
  • landmark
dct:subject
georss:point
  • 50.3675 6.479444444444445
rdf:type
rdfs:comment
  • Die nach dem führenden nationalsozialistischen Politiker und Oberbefehlshaber der damaligen deutschen Luftwaffe Hermann Göring benannte Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei in Kronenburg (Eifel) war eine von dem Maler Werner Peiner in den 1930er Jahren gegründete Meisterschule für Kunstmaler. Ihr Gebäude wurde von dem Düsseldorfer Architekten Emil Fahrenkamp entworfen und gebaut, am 9. Juni 1938 wurde sie von Hermann Göring eingeweiht. Die Einrichtung war für die nationalsozialistische Kunst- und Kulturpolitik ein wichtiger Ort, um Maler auszubilden, welche sogenannte Blut-und-Boden-Kunst im Sinne des nationalsozialistischen Regimes schaffen sollten. (de)
  • Die nach dem führenden nationalsozialistischen Politiker und Oberbefehlshaber der damaligen deutschen Luftwaffe Hermann Göring benannte Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei in Kronenburg (Eifel) war eine von dem Maler Werner Peiner in den 1930er Jahren gegründete Meisterschule für Kunstmaler. Ihr Gebäude wurde von dem Düsseldorfer Architekten Emil Fahrenkamp entworfen und gebaut, am 9. Juni 1938 wurde sie von Hermann Göring eingeweiht. Die Einrichtung war für die nationalsozialistische Kunst- und Kulturpolitik ein wichtiger Ort, um Maler auszubilden, welche sogenannte Blut-und-Boden-Kunst im Sinne des nationalsozialistischen Regimes schaffen sollten. (de)
rdfs:label
  • Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei (de)
  • Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei (de)
owl:sameAs
geo:lat
  • 50.367500 (xsd:float)
geo:long
  • 6.479445 (xsd:float)
prov:wasDerivedFrom
foaf:isPrimaryTopicOf
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of