Herbert Becker (* 1940) ist ein deutsches Justizopfer. Er saß infolge einer Falschaussage seiner Tochter, die zum Justizirrtum des Gerichts führte, siebeneinhalb Jahre lang unschuldig im Gefängnis.Er war 2004 vom Landgericht Halle wegen Vergewaltigung seiner Tochter zu der Haftstrafe verurteilt worden. Herbert Becker erlitt in der Haft einen Herzinfarkt sowie nach seiner Entlassung einen Schlaganfall.

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  • Herbert Becker (* 1940) ist ein deutsches Justizopfer. Er saß infolge einer Falschaussage seiner Tochter, die zum Justizirrtum des Gerichts führte, siebeneinhalb Jahre lang unschuldig im Gefängnis.Er war 2004 vom Landgericht Halle wegen Vergewaltigung seiner Tochter zu der Haftstrafe verurteilt worden. Die 21-jährige Tochter hatte sich in der Hauptverhandlung als Opfer eines ständig alkoholisierten Vaters dargestellt, begleitet von ihren Ärzten, die ihr eine schwere Traumatisierung durch die angeblichen Vergewaltigungen bescheinigten. Für das Landgericht Halle schien der Fall damit klar, obwohl die anderen Familienmitglieder alle zugunsten des Vaters ausgesagt hatten. Das Gericht vertraute auf die eigene Fachkompetenz und die Angaben der Ärzte, verzichtete auf eine aussagepsychologische Begutachtung der Tochter und verurteilte Herbert Becker zu zehn Jahren Gefängnis. Erst als die Tochter in den folgenden Jahren weitere Männer der Vergewaltigung beschuldigte und die Anschuldigungen immer abstruser wurden, ließ die Staatsanwaltschaft die Frau begutachten. Der beauftragte Psychologe hielt sie in seinem Gutachten im Jahre 2009 für nicht glaubwürdig und vermutete eine Persönlichkeitsstörung. Doch nichts passierte, Herbert Becker blieb weiter in Haft.Erst als 2011 der Strafverteidiger Johann Schwenn auf den Fall aufmerksam wurde und die Wiederaufnahme des Verfahrens beantragte, wurde Becker vom Landgericht Magdeburg 2012 nachträglich freigesprochen. Die vorgeworfenen Taten hat es nach Auffassung des Gerichts nie gegeben. In dem Prozess des Wiederaufnahmeverfahrens zeigte sich der psychiatrische Gutachter schockiert über das seinerzeit schlampige Vorgehen der Ärzte, auf deren Aussagen sich die Verurteilung 2004 vor allem gestützt hatte. Die Ärzte hatten die Tochter wegen posttraumatischer Belastungsstörungen behandelt, aber nie objektiv eruiert, ob es das Trauma - die Vergewaltigungen - tatsächlich gab. Die Tochter hatte gynäkologische Untersuchungen stets verweigert. Aus den Akten ging daher nicht hervor, ob sie 2004 nicht gar noch Jungfrau war. Herbert Becker erlitt in der Haft einen Herzinfarkt sowie nach seiner Entlassung einen Schlaganfall. (de)
  • Herbert Becker (* 1940) ist ein deutsches Justizopfer. Er saß infolge einer Falschaussage seiner Tochter, die zum Justizirrtum des Gerichts führte, siebeneinhalb Jahre lang unschuldig im Gefängnis.Er war 2004 vom Landgericht Halle wegen Vergewaltigung seiner Tochter zu der Haftstrafe verurteilt worden. Die 21-jährige Tochter hatte sich in der Hauptverhandlung als Opfer eines ständig alkoholisierten Vaters dargestellt, begleitet von ihren Ärzten, die ihr eine schwere Traumatisierung durch die angeblichen Vergewaltigungen bescheinigten. Für das Landgericht Halle schien der Fall damit klar, obwohl die anderen Familienmitglieder alle zugunsten des Vaters ausgesagt hatten. Das Gericht vertraute auf die eigene Fachkompetenz und die Angaben der Ärzte, verzichtete auf eine aussagepsychologische Begutachtung der Tochter und verurteilte Herbert Becker zu zehn Jahren Gefängnis. Erst als die Tochter in den folgenden Jahren weitere Männer der Vergewaltigung beschuldigte und die Anschuldigungen immer abstruser wurden, ließ die Staatsanwaltschaft die Frau begutachten. Der beauftragte Psychologe hielt sie in seinem Gutachten im Jahre 2009 für nicht glaubwürdig und vermutete eine Persönlichkeitsstörung. Doch nichts passierte, Herbert Becker blieb weiter in Haft.Erst als 2011 der Strafverteidiger Johann Schwenn auf den Fall aufmerksam wurde und die Wiederaufnahme des Verfahrens beantragte, wurde Becker vom Landgericht Magdeburg 2012 nachträglich freigesprochen. Die vorgeworfenen Taten hat es nach Auffassung des Gerichts nie gegeben. In dem Prozess des Wiederaufnahmeverfahrens zeigte sich der psychiatrische Gutachter schockiert über das seinerzeit schlampige Vorgehen der Ärzte, auf deren Aussagen sich die Verurteilung 2004 vor allem gestützt hatte. Die Ärzte hatten die Tochter wegen posttraumatischer Belastungsstörungen behandelt, aber nie objektiv eruiert, ob es das Trauma - die Vergewaltigungen - tatsächlich gab. Die Tochter hatte gynäkologische Untersuchungen stets verweigert. Aus den Akten ging daher nicht hervor, ob sie 2004 nicht gar noch Jungfrau war. Herbert Becker erlitt in der Haft einen Herzinfarkt sowie nach seiner Entlassung einen Schlaganfall. (de)
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  • Herbert Becker (* 1940) ist ein deutsches Justizopfer. Er saß infolge einer Falschaussage seiner Tochter, die zum Justizirrtum des Gerichts führte, siebeneinhalb Jahre lang unschuldig im Gefängnis.Er war 2004 vom Landgericht Halle wegen Vergewaltigung seiner Tochter zu der Haftstrafe verurteilt worden. Herbert Becker erlitt in der Haft einen Herzinfarkt sowie nach seiner Entlassung einen Schlaganfall. (de)
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