Henry Dixon Cowell (* 11. März 1897 in Menlo Park, Kalifornien; † 10. Dezember 1965 in Shady, New York) war ein US-amerikanischer Komponist irischer Herkunft. Bereits früh mit außereuropäischer Musik in Berührung gekommen, bildete sich Cowell vorwiegend autodidaktisch als Pianist und Komponist aus. Ab 1914 studierte er an der University of California bei Charles Seeger. In den 1920er Jahren unternahm er jährliche Tourneen durch Nordamerika und nach Europa, wo er 1923 in Berlin von Richard Buhlig der jungen Pianistin Grete Sultan vorgestellt wurde; es begann eine intensive Zusammenarbeit. 1929 besuchte er als erster amerikanischer Komponist die Sowjetunion. 1931 ergänzte er seine Ausbildung durch ein Studium der vergleichenden Musikwissenschaft in Berlin bei Erich von Hornbostel, im gleiche

Property Value
dbo:abstract
  • Henry Dixon Cowell (* 11. März 1897 in Menlo Park, Kalifornien; † 10. Dezember 1965 in Shady, New York) war ein US-amerikanischer Komponist irischer Herkunft. Bereits früh mit außereuropäischer Musik in Berührung gekommen, bildete sich Cowell vorwiegend autodidaktisch als Pianist und Komponist aus. Ab 1914 studierte er an der University of California bei Charles Seeger. In den 1920er Jahren unternahm er jährliche Tourneen durch Nordamerika und nach Europa, wo er 1923 in Berlin von Richard Buhlig der jungen Pianistin Grete Sultan vorgestellt wurde; es begann eine intensive Zusammenarbeit. 1929 besuchte er als erster amerikanischer Komponist die Sowjetunion. 1931 ergänzte er seine Ausbildung durch ein Studium der vergleichenden Musikwissenschaft in Berlin bei Erich von Hornbostel, im gleichen Jahr gab er auch ein Konzert am Bauhaus in Dessau. Auf einer Studienreise durch Asien unterrichtete er an den Musikakademien von Teheran und Madras. Danach war er Professor an der Columbia University in New York. Zu seinen Schülern gehörten John Cage und Lou Harrison. Cowell war auch als Publizist und Herausgeber der New Music Edition, einer Plattform für neue amerikanische Musik, tätig. Cowell experimentierte früh mit Clustern und entwickelte die Technik des string piano, wobei die Saiten des Klaviers direkt gezupft, gewischt, geschabt oder gekratzt werden und ebnete so den Weg für das Prepared Piano eines John Cage. Auch die künstlerische Entwicklung Grete Sultans wurde durch Cowell entscheidend geprägt. Er entwarf zusammen mit Joseph Schillinger das Rhythmikon, das dann 1931 vom Russen Leon Theremin gebaut wurde und es ermöglichte, automatisch Rhythmen zu erzeugen. Gemeinsam mit Charles Ives, Charles Ruggles, John J. Becker und Wallingford Riegger wird er zur avantgardistischen Komponistengruppe der American Five gezählt. Cowell komponierte 19 überwiegend programmatische Sinfonien und weitere sinfonische Werke, darunter 2 Konzerte für Koto, eines für Schlagzeug und ein Akkordeonkonzert, eine Suite für Klaviersaiten und Kammerorchester, zahlreiche kammermusikalische Werke, Chöre und Lieder. Daneben veröffentlichte er musiktheoretische Essays. Von 1927 bis 1936 gab er die Zeitschrift New Music Quarterly heraus. (de)
  • Henry Dixon Cowell (* 11. März 1897 in Menlo Park, Kalifornien; † 10. Dezember 1965 in Shady, New York) war ein US-amerikanischer Komponist irischer Herkunft. Bereits früh mit außereuropäischer Musik in Berührung gekommen, bildete sich Cowell vorwiegend autodidaktisch als Pianist und Komponist aus. Ab 1914 studierte er an der University of California bei Charles Seeger. In den 1920er Jahren unternahm er jährliche Tourneen durch Nordamerika und nach Europa, wo er 1923 in Berlin von Richard Buhlig der jungen Pianistin Grete Sultan vorgestellt wurde; es begann eine intensive Zusammenarbeit. 1929 besuchte er als erster amerikanischer Komponist die Sowjetunion. 1931 ergänzte er seine Ausbildung durch ein Studium der vergleichenden Musikwissenschaft in Berlin bei Erich von Hornbostel, im gleichen Jahr gab er auch ein Konzert am Bauhaus in Dessau. Auf einer Studienreise durch Asien unterrichtete er an den Musikakademien von Teheran und Madras. Danach war er Professor an der Columbia University in New York. Zu seinen Schülern gehörten John Cage und Lou Harrison. Cowell war auch als Publizist und Herausgeber der New Music Edition, einer Plattform für neue amerikanische Musik, tätig. Cowell experimentierte früh mit Clustern und entwickelte die Technik des string piano, wobei die Saiten des Klaviers direkt gezupft, gewischt, geschabt oder gekratzt werden und ebnete so den Weg für das Prepared Piano eines John Cage. Auch die künstlerische Entwicklung Grete Sultans wurde durch Cowell entscheidend geprägt. Er entwarf zusammen mit Joseph Schillinger das Rhythmikon, das dann 1931 vom Russen Leon Theremin gebaut wurde und es ermöglichte, automatisch Rhythmen zu erzeugen. Gemeinsam mit Charles Ives, Charles Ruggles, John J. Becker und Wallingford Riegger wird er zur avantgardistischen Komponistengruppe der American Five gezählt. Cowell komponierte 19 überwiegend programmatische Sinfonien und weitere sinfonische Werke, darunter 2 Konzerte für Koto, eines für Schlagzeug und ein Akkordeonkonzert, eine Suite für Klaviersaiten und Kammerorchester, zahlreiche kammermusikalische Werke, Chöre und Lieder. Daneben veröffentlichte er musiktheoretische Essays. Von 1927 bis 1936 gab er die Zeitschrift New Music Quarterly heraus. (de)
dbo:birthDate
  • 1897-03-11 (xsd:date)
dbo:birthPlace
dbo:deathDate
  • 1965-12-10 (xsd:date)
dbo:deathPlace
dbo:individualisedGnd
  • 118872079
dbo:lccn
  • n/50/77514
dbo:thumbnail
dbo:viafId
  • 5117233
dbo:wikiPageID
  • 622662 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 146212135 (xsd:integer)
prop-de:kurzbeschreibung
  • US-amerikanischer Komponist
prop-de:typ
  • p
dc:description
  • US-amerikanischer Komponist
dct:subject
rdf:type
rdfs:comment
  • Henry Dixon Cowell (* 11. März 1897 in Menlo Park, Kalifornien; † 10. Dezember 1965 in Shady, New York) war ein US-amerikanischer Komponist irischer Herkunft. Bereits früh mit außereuropäischer Musik in Berührung gekommen, bildete sich Cowell vorwiegend autodidaktisch als Pianist und Komponist aus. Ab 1914 studierte er an der University of California bei Charles Seeger. In den 1920er Jahren unternahm er jährliche Tourneen durch Nordamerika und nach Europa, wo er 1923 in Berlin von Richard Buhlig der jungen Pianistin Grete Sultan vorgestellt wurde; es begann eine intensive Zusammenarbeit. 1929 besuchte er als erster amerikanischer Komponist die Sowjetunion. 1931 ergänzte er seine Ausbildung durch ein Studium der vergleichenden Musikwissenschaft in Berlin bei Erich von Hornbostel, im gleiche (de)
  • Henry Dixon Cowell (* 11. März 1897 in Menlo Park, Kalifornien; † 10. Dezember 1965 in Shady, New York) war ein US-amerikanischer Komponist irischer Herkunft. Bereits früh mit außereuropäischer Musik in Berührung gekommen, bildete sich Cowell vorwiegend autodidaktisch als Pianist und Komponist aus. Ab 1914 studierte er an der University of California bei Charles Seeger. In den 1920er Jahren unternahm er jährliche Tourneen durch Nordamerika und nach Europa, wo er 1923 in Berlin von Richard Buhlig der jungen Pianistin Grete Sultan vorgestellt wurde; es begann eine intensive Zusammenarbeit. 1929 besuchte er als erster amerikanischer Komponist die Sowjetunion. 1931 ergänzte er seine Ausbildung durch ein Studium der vergleichenden Musikwissenschaft in Berlin bei Erich von Hornbostel, im gleiche (de)
rdfs:label
  • Henry Cowell (de)
  • Henry Cowell (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:givenName
  • Henry
foaf:isPrimaryTopicOf
foaf:name
  • Cowell, Henry (de)
  • Henry Cowell
foaf:nick
  • Cowell, Henry Dixon (vollständiger Name) (de)
  • Cowell, Henry Dixon (vollständiger Name) (de)
foaf:surname
  • Cowell
is dbo:wikiPageDisambiguates of
is foaf:primaryTopic of