Als Henkersmahlzeit wird die letzte Mahlzeit einer zum Tode verurteilten Person vor ihrer Hinrichtung bezeichnet. Es wird in der Regel auf Wünsche des Verurteilten Rücksicht genommen. In den USA wird versucht, dem Verurteilten jeden Essenswunsch zu ermöglichen. Allerdings beschränkt sich dies oft auf Produkte, die lokal erhältlich sind und in der Gefängnisküche zubereitet werden können. Es gibt in der Regel eine finanzielle Obergrenze, in Florida beträgt sie 40 US-Dollar. Erfahrungen aus den Vollzugsanstalten zeigen, dass lediglich eine geringe Anzahl von zum Tode Verurteilten auf ihr sogenanntes Last Meal verzichten. Das am meisten gewünschte Essen ist Cheeseburger. Nach Beschwerden, dass das übermäßige öffentliche Interesse an solchen Mahlzeiten geschmacklos sei, werden diese Information

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  • Als Henkersmahlzeit wird die letzte Mahlzeit einer zum Tode verurteilten Person vor ihrer Hinrichtung bezeichnet. Es wird in der Regel auf Wünsche des Verurteilten Rücksicht genommen. In den USA wird versucht, dem Verurteilten jeden Essenswunsch zu ermöglichen. Allerdings beschränkt sich dies oft auf Produkte, die lokal erhältlich sind und in der Gefängnisküche zubereitet werden können. Es gibt in der Regel eine finanzielle Obergrenze, in Florida beträgt sie 40 US-Dollar. Erfahrungen aus den Vollzugsanstalten zeigen, dass lediglich eine geringe Anzahl von zum Tode Verurteilten auf ihr sogenanntes Last Meal verzichten. Das am meisten gewünschte Essen ist Cheeseburger. Nach Beschwerden, dass das übermäßige öffentliche Interesse an solchen Mahlzeiten geschmacklos sei, werden diese Informationen in Texas seit 2003 nicht mehr auf der Website der Justizverwaltung veröffentlicht. Nachdem Lawrence Brewer im September 2011 eine üppige Mahlzeit bestellt, diese aber nicht angerührt hatte, beschwerte sich der texanische Senator John Whitmire darüber. Die Henkersmahlzeit sei ein „extrem unangemessenes Privileg“, da schließlich die Opfer auch kein Recht darauf gehabt hätten. Wenig später kündigte der Direktor der Strafvollzugsbehörde, Brad Livingston, an, dass die Praxis einer Henkersmahlzeit in Texas sofort eingestellt werde. Der Kriminologe Hans von Hentig sieht Henkersmahlzeiten in Analogie zu der Fütterung von Opfertieren und bescheinigt ihnen den tieferen Sinn, Rechtsfrieden zwischen dem Hinzurichtenden und den Vollstreckern der Todesstrafe zu demonstrieren: „Wer immer das Henkersmahl annimmt, schließt stillschweigend Urfehde mit denen ab, die Schuld an seinem Tode tragen.“ Darüber hinaus wird mit der Henkersmahlzeit dem Hinzurichtenden ein letzter Wunsch gewährt. Da in christlichen Kulturen Hinrichtungen fast immer auf die frühen Morgenstunden vor dem Sonnenaufgang angesetzt werden, sind hier Henkersmahlzeiten meist Abendessen. Wird die Henkersmahlzeit zu einem anderen Zeitpunkt serviert, so bekommt der Verurteilte nichts mehr zu essen, auch wenn in der Zeit bis zur Hinrichtung eine weitere Mahlzeit liegen würde. (de)
  • Als Henkersmahlzeit wird die letzte Mahlzeit einer zum Tode verurteilten Person vor ihrer Hinrichtung bezeichnet. Es wird in der Regel auf Wünsche des Verurteilten Rücksicht genommen. In den USA wird versucht, dem Verurteilten jeden Essenswunsch zu ermöglichen. Allerdings beschränkt sich dies oft auf Produkte, die lokal erhältlich sind und in der Gefängnisküche zubereitet werden können. Es gibt in der Regel eine finanzielle Obergrenze, in Florida beträgt sie 40 US-Dollar. Erfahrungen aus den Vollzugsanstalten zeigen, dass lediglich eine geringe Anzahl von zum Tode Verurteilten auf ihr sogenanntes Last Meal verzichten. Das am meisten gewünschte Essen ist Cheeseburger. Nach Beschwerden, dass das übermäßige öffentliche Interesse an solchen Mahlzeiten geschmacklos sei, werden diese Informationen in Texas seit 2003 nicht mehr auf der Website der Justizverwaltung veröffentlicht. Nachdem Lawrence Brewer im September 2011 eine üppige Mahlzeit bestellt, diese aber nicht angerührt hatte, beschwerte sich der texanische Senator John Whitmire darüber. Die Henkersmahlzeit sei ein „extrem unangemessenes Privileg“, da schließlich die Opfer auch kein Recht darauf gehabt hätten. Wenig später kündigte der Direktor der Strafvollzugsbehörde, Brad Livingston, an, dass die Praxis einer Henkersmahlzeit in Texas sofort eingestellt werde. Der Kriminologe Hans von Hentig sieht Henkersmahlzeiten in Analogie zu der Fütterung von Opfertieren und bescheinigt ihnen den tieferen Sinn, Rechtsfrieden zwischen dem Hinzurichtenden und den Vollstreckern der Todesstrafe zu demonstrieren: „Wer immer das Henkersmahl annimmt, schließt stillschweigend Urfehde mit denen ab, die Schuld an seinem Tode tragen.“ Darüber hinaus wird mit der Henkersmahlzeit dem Hinzurichtenden ein letzter Wunsch gewährt. Da in christlichen Kulturen Hinrichtungen fast immer auf die frühen Morgenstunden vor dem Sonnenaufgang angesetzt werden, sind hier Henkersmahlzeiten meist Abendessen. Wird die Henkersmahlzeit zu einem anderen Zeitpunkt serviert, so bekommt der Verurteilte nichts mehr zu essen, auch wenn in der Zeit bis zur Hinrichtung eine weitere Mahlzeit liegen würde. (de)
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  • Als Henkersmahlzeit wird die letzte Mahlzeit einer zum Tode verurteilten Person vor ihrer Hinrichtung bezeichnet. Es wird in der Regel auf Wünsche des Verurteilten Rücksicht genommen. In den USA wird versucht, dem Verurteilten jeden Essenswunsch zu ermöglichen. Allerdings beschränkt sich dies oft auf Produkte, die lokal erhältlich sind und in der Gefängnisküche zubereitet werden können. Es gibt in der Regel eine finanzielle Obergrenze, in Florida beträgt sie 40 US-Dollar. Erfahrungen aus den Vollzugsanstalten zeigen, dass lediglich eine geringe Anzahl von zum Tode Verurteilten auf ihr sogenanntes Last Meal verzichten. Das am meisten gewünschte Essen ist Cheeseburger. Nach Beschwerden, dass das übermäßige öffentliche Interesse an solchen Mahlzeiten geschmacklos sei, werden diese Information (de)
  • Als Henkersmahlzeit wird die letzte Mahlzeit einer zum Tode verurteilten Person vor ihrer Hinrichtung bezeichnet. Es wird in der Regel auf Wünsche des Verurteilten Rücksicht genommen. In den USA wird versucht, dem Verurteilten jeden Essenswunsch zu ermöglichen. Allerdings beschränkt sich dies oft auf Produkte, die lokal erhältlich sind und in der Gefängnisküche zubereitet werden können. Es gibt in der Regel eine finanzielle Obergrenze, in Florida beträgt sie 40 US-Dollar. Erfahrungen aus den Vollzugsanstalten zeigen, dass lediglich eine geringe Anzahl von zum Tode Verurteilten auf ihr sogenanntes Last Meal verzichten. Das am meisten gewünschte Essen ist Cheeseburger. Nach Beschwerden, dass das übermäßige öffentliche Interesse an solchen Mahlzeiten geschmacklos sei, werden diese Information (de)
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