Helmut Ziegert (* 27. Februar 1934 in Grünenwalde; † 30. März 2013 in Bad Segeberg) war ein deutscher Prähistoriker, der besonders in Afrika tätig war. Er studierte Ur- und Frühgeschichte in Hamburg, Berlin, Saarbrücken und Frankfurt und wurde 1961 in Frankfurt promoviert. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter war er von 1962 bis 1964 am Frobenius-Institut in Frankfurt tätig, bevor er 1965 als Wissenschaftlicher Assistent an das Seminar für Vor- und Frühgeschichte der Universität Hamburg wechselte. 1968 folgte die Habilitation an der Philosophischen Fakultät der Universität Hamburg. Im Januar 1972 wurde er dort auf die neu eingerichtete Stelle für „Urgeschichte des Menschen und Vor- und Frühgeschichte Afrikas“ berufen und zum Professor ernannt.

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  • Helmut Ziegert (* 27. Februar 1934 in Grünenwalde; † 30. März 2013 in Bad Segeberg) war ein deutscher Prähistoriker, der besonders in Afrika tätig war. Er studierte Ur- und Frühgeschichte in Hamburg, Berlin, Saarbrücken und Frankfurt und wurde 1961 in Frankfurt promoviert. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter war er von 1962 bis 1964 am Frobenius-Institut in Frankfurt tätig, bevor er 1965 als Wissenschaftlicher Assistent an das Seminar für Vor- und Frühgeschichte der Universität Hamburg wechselte. 1968 folgte die Habilitation an der Philosophischen Fakultät der Universität Hamburg. Im Januar 1972 wurde er dort auf die neu eingerichtete Stelle für „Urgeschichte des Menschen und Vor- und Frühgeschichte Afrikas“ berufen und zum Professor ernannt. Seine Schwerpunkt – Arbeitsfelder waren 1. * Ursprung und Entwicklung des Menschen, 2. * Methoden der Archäologie und 3. * Kulturgeschichtliche Vergleiche. Von 1962 bis 2012 leitete er zahlreiche, häufig mehrmonatige, Forschungsprojekte in Afrika (Libyen, Tschad, Sudan, Ghana, Ägypten, Niger, Äthiopien) sowie Südamerika. Darunter: Untersuchungen bei Leptis Magna in Libyen zu Fragen der Kornkammer Roms und des Untergangs der Römischen Kolonie, Forschungen zur Sesshaftigkeit im Pleistozän (Permanent Settlement in Pleistocene Societies in Budrinna, Libyen und am Awash in Äthiopien), Untersuchungen in Aksum in Äthiopien zu Fragen der Staatsentwicklung, dem Beginn und der Ausbreitung des Christentums und dem Reich der Königin von Saba, die in der Fachwelt allerdings als ausgesprochen umstritten gelten.Ein weiterer Schwerpunkt lag in archäologischen Untersuchungen in Norddeutschland im Raum Stade und den Hamburger Elbmarschen zu Fragen der Landschaftsentwicklung, Besiedlungsabfolgen in Marsch und Geest und zu Siedlungs- und Kulturverhalten.Helmut Ziegert vertrat einen problemorientierten Forschungsansatz. Den Ausgrabungen sollten Fragestellung und Modellbildung vorausgehen. Er kritisierte das seiner Auffassung nach verbreitete Sammeln von Gegenständen, das er als objektorientierten Ansatz beschrieb.In der Entwicklungsgeschichte des Menschen betonte Ziegert den Einfluss der geistigen Entwicklung. Sie könne an den Kulturüberresten abgelesen werden, und beschreibe im Gegensatz zu Schädel- und Knochenformen den Grad des Menschseins. Er unterstrich den Anwendungsbezug der Archäologie zu weltanschaulichen religiösen Fragen (Entwicklung oder Erschaffung). (de)
  • Helmut Ziegert (* 27. Februar 1934 in Grünenwalde; † 30. März 2013 in Bad Segeberg) war ein deutscher Prähistoriker, der besonders in Afrika tätig war. Er studierte Ur- und Frühgeschichte in Hamburg, Berlin, Saarbrücken und Frankfurt und wurde 1961 in Frankfurt promoviert. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter war er von 1962 bis 1964 am Frobenius-Institut in Frankfurt tätig, bevor er 1965 als Wissenschaftlicher Assistent an das Seminar für Vor- und Frühgeschichte der Universität Hamburg wechselte. 1968 folgte die Habilitation an der Philosophischen Fakultät der Universität Hamburg. Im Januar 1972 wurde er dort auf die neu eingerichtete Stelle für „Urgeschichte des Menschen und Vor- und Frühgeschichte Afrikas“ berufen und zum Professor ernannt. Seine Schwerpunkt – Arbeitsfelder waren 1. * Ursprung und Entwicklung des Menschen, 2. * Methoden der Archäologie und 3. * Kulturgeschichtliche Vergleiche. Von 1962 bis 2012 leitete er zahlreiche, häufig mehrmonatige, Forschungsprojekte in Afrika (Libyen, Tschad, Sudan, Ghana, Ägypten, Niger, Äthiopien) sowie Südamerika. Darunter: Untersuchungen bei Leptis Magna in Libyen zu Fragen der Kornkammer Roms und des Untergangs der Römischen Kolonie, Forschungen zur Sesshaftigkeit im Pleistozän (Permanent Settlement in Pleistocene Societies in Budrinna, Libyen und am Awash in Äthiopien), Untersuchungen in Aksum in Äthiopien zu Fragen der Staatsentwicklung, dem Beginn und der Ausbreitung des Christentums und dem Reich der Königin von Saba, die in der Fachwelt allerdings als ausgesprochen umstritten gelten.Ein weiterer Schwerpunkt lag in archäologischen Untersuchungen in Norddeutschland im Raum Stade und den Hamburger Elbmarschen zu Fragen der Landschaftsentwicklung, Besiedlungsabfolgen in Marsch und Geest und zu Siedlungs- und Kulturverhalten.Helmut Ziegert vertrat einen problemorientierten Forschungsansatz. Den Ausgrabungen sollten Fragestellung und Modellbildung vorausgehen. Er kritisierte das seiner Auffassung nach verbreitete Sammeln von Gegenständen, das er als objektorientierten Ansatz beschrieb.In der Entwicklungsgeschichte des Menschen betonte Ziegert den Einfluss der geistigen Entwicklung. Sie könne an den Kulturüberresten abgelesen werden, und beschreibe im Gegensatz zu Schädel- und Knochenformen den Grad des Menschseins. Er unterstrich den Anwendungsbezug der Archäologie zu weltanschaulichen religiösen Fragen (Entwicklung oder Erschaffung). (de)
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  • Helmut Ziegert (* 27. Februar 1934 in Grünenwalde; † 30. März 2013 in Bad Segeberg) war ein deutscher Prähistoriker, der besonders in Afrika tätig war. Er studierte Ur- und Frühgeschichte in Hamburg, Berlin, Saarbrücken und Frankfurt und wurde 1961 in Frankfurt promoviert. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter war er von 1962 bis 1964 am Frobenius-Institut in Frankfurt tätig, bevor er 1965 als Wissenschaftlicher Assistent an das Seminar für Vor- und Frühgeschichte der Universität Hamburg wechselte. 1968 folgte die Habilitation an der Philosophischen Fakultät der Universität Hamburg. Im Januar 1972 wurde er dort auf die neu eingerichtete Stelle für „Urgeschichte des Menschen und Vor- und Frühgeschichte Afrikas“ berufen und zum Professor ernannt. (de)
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