Als Hansdampf in allen Gassen wird umgangssprachlich ein aktiver, vielseitiger und umtriebiger Mensch bezeichnet, ein Tausendsassa bzw. ein Generalist. Gelegentlich ist die Bezeichnung jedoch auch abwertend gemeint, im Sinne von Unruhestifter, „Tunichtgut“, „Zampano“ oder „Liederjan“. Weiterhin werden Personen, die etwas ungestüm und dabei ungeschickt sind, als Hansdampf bezeichnet. * Nun kommt auch Hans George, genannt der Hans Dampf. * Hat Abschied genommen, überstanden den Kampf (...)

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  • Als Hansdampf in allen Gassen wird umgangssprachlich ein aktiver, vielseitiger und umtriebiger Mensch bezeichnet, ein Tausendsassa bzw. ein Generalist. Gelegentlich ist die Bezeichnung jedoch auch abwertend gemeint, im Sinne von Unruhestifter, „Tunichtgut“, „Zampano“ oder „Liederjan“. Weiterhin werden Personen, die etwas ungestüm und dabei ungeschickt sind, als Hansdampf bezeichnet. Im Bairischen wie hochsprachlich bei Beschreibungen Bayerns oder Münchens wird stattdessen etwas differenzierter der Gschaftlhuber als umtriebiger Manager oder Vereinsmeier und der Adabei für omnipräsente Demimonde, B-Prominenz und Dauergäste bei gesellschaftlichen Veranstaltungen verwendet. In englischsprachigen Ländern war zunächst der Jack of all trades das Pendant zum Hansdampf in allen Gassen. Eine moderne weibliche Variante dazu ist Jill of all trades (etwa Juliana in allen Gassen). Bekannt ist auch die Erweiterung: Jack of all trades – and master of none (dt. etwa: Kenner allen Handwerks – und Meister von keinem). Der Ausdruck Hans Dampf in allen Gassen geht auf die gleichbedeutende Wendung Hans in allen Gassen zurück. Die Wendung Hans in allen Gassen tritt in der Literatur in dem 1667 erschienenen Roman „Der abenteuerliche Simplicissimus“ von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (2. Buch, 7. Kapitel) auf. In der Sammlung alter deutscher Lieder „Des Knaben Wunderhorn“ von v. Arnim und Brentano (2. Band, 1808) findet sich ein Lied mit diesem Titel, dessen Entstehungszeit unbekannt ist. Der erweiterte Ausdruck Hans Dampf in allen Gassen wurde schließlich weithin bekannt gemacht durch die gleichnamige Erzählung des deutschen Schriftstellers und Wahlschweizers Heinrich Zschokke (1771–1848) aus dem Jahr 1814. Die Hauptperson darin ist „Hans, der Sohn des Bürgermeisters Peter Dampf“, der die oben genannten Eigenschaften in sich vereinigt. Lutz Röhrich schreibt auch, dass Hans Dampf in Gotha im 19. Jahrhundert eine leibhaftige stadtbekannte Persönlichkeit gewesen sei. Außerdem gebe es heute noch eine Gaststätte gleichen Namens. Röhrich zitiert an gleicher Stelle ein Lied: Die Wirkung des Dampfes oder das Leben auf der Thüringer Eisenbahn. Dessen 10. Strophe heiße: * Nun kommt auch Hans George, genannt der Hans Dampf. * Hat Abschied genommen, überstanden den Kampf (...) (de)
  • Als Hansdampf in allen Gassen wird umgangssprachlich ein aktiver, vielseitiger und umtriebiger Mensch bezeichnet, ein Tausendsassa bzw. ein Generalist. Gelegentlich ist die Bezeichnung jedoch auch abwertend gemeint, im Sinne von Unruhestifter, „Tunichtgut“, „Zampano“ oder „Liederjan“. Weiterhin werden Personen, die etwas ungestüm und dabei ungeschickt sind, als Hansdampf bezeichnet. Im Bairischen wie hochsprachlich bei Beschreibungen Bayerns oder Münchens wird stattdessen etwas differenzierter der Gschaftlhuber als umtriebiger Manager oder Vereinsmeier und der Adabei für omnipräsente Demimonde, B-Prominenz und Dauergäste bei gesellschaftlichen Veranstaltungen verwendet. In englischsprachigen Ländern war zunächst der Jack of all trades das Pendant zum Hansdampf in allen Gassen. Eine moderne weibliche Variante dazu ist Jill of all trades (etwa Juliana in allen Gassen). Bekannt ist auch die Erweiterung: Jack of all trades – and master of none (dt. etwa: Kenner allen Handwerks – und Meister von keinem). Der Ausdruck Hans Dampf in allen Gassen geht auf die gleichbedeutende Wendung Hans in allen Gassen zurück. Die Wendung Hans in allen Gassen tritt in der Literatur in dem 1667 erschienenen Roman „Der abenteuerliche Simplicissimus“ von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (2. Buch, 7. Kapitel) auf. In der Sammlung alter deutscher Lieder „Des Knaben Wunderhorn“ von v. Arnim und Brentano (2. Band, 1808) findet sich ein Lied mit diesem Titel, dessen Entstehungszeit unbekannt ist. Der erweiterte Ausdruck Hans Dampf in allen Gassen wurde schließlich weithin bekannt gemacht durch die gleichnamige Erzählung des deutschen Schriftstellers und Wahlschweizers Heinrich Zschokke (1771–1848) aus dem Jahr 1814. Die Hauptperson darin ist „Hans, der Sohn des Bürgermeisters Peter Dampf“, der die oben genannten Eigenschaften in sich vereinigt. Lutz Röhrich schreibt auch, dass Hans Dampf in Gotha im 19. Jahrhundert eine leibhaftige stadtbekannte Persönlichkeit gewesen sei. Außerdem gebe es heute noch eine Gaststätte gleichen Namens. Röhrich zitiert an gleicher Stelle ein Lied: Die Wirkung des Dampfes oder das Leben auf der Thüringer Eisenbahn. Dessen 10. Strophe heiße: * Nun kommt auch Hans George, genannt der Hans Dampf. * Hat Abschied genommen, überstanden den Kampf (...) (de)
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  • Als Hansdampf in allen Gassen wird umgangssprachlich ein aktiver, vielseitiger und umtriebiger Mensch bezeichnet, ein Tausendsassa bzw. ein Generalist. Gelegentlich ist die Bezeichnung jedoch auch abwertend gemeint, im Sinne von Unruhestifter, „Tunichtgut“, „Zampano“ oder „Liederjan“. Weiterhin werden Personen, die etwas ungestüm und dabei ungeschickt sind, als Hansdampf bezeichnet. * Nun kommt auch Hans George, genannt der Hans Dampf. * Hat Abschied genommen, überstanden den Kampf (...) (de)
  • Als Hansdampf in allen Gassen wird umgangssprachlich ein aktiver, vielseitiger und umtriebiger Mensch bezeichnet, ein Tausendsassa bzw. ein Generalist. Gelegentlich ist die Bezeichnung jedoch auch abwertend gemeint, im Sinne von Unruhestifter, „Tunichtgut“, „Zampano“ oder „Liederjan“. Weiterhin werden Personen, die etwas ungestüm und dabei ungeschickt sind, als Hansdampf bezeichnet. * Nun kommt auch Hans George, genannt der Hans Dampf. * Hat Abschied genommen, überstanden den Kampf (...) (de)
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